"Grundlagen
der Nachrichtenforschung.
Eine allgemein verständliche Einführung für Laien."
(aus: "Bausteine einer systemischen Nachrichtentheorie")
Zu
diesem Buch gibt es auch eine Inhaltsangabe
und mehrere Buchbeprechungen.
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Gliederung:
1.
Nachrichten und Kommunikationsfluss
Klassischer Kommunikationsbegriff
Kritik
am klassischen Kommunikationsbegriff
1.1.
Nachrichtenentstehung
Ereignis und Beobachter
Weltweiter Nachrichten"fluss"
Kritik am klassischen Ereignisbegriff
1.2. Nachrichtenfaktoren
Nachrichtenfaktoren-Modell
Kritik am Nachrichtenfaktoren-Modell
1.3. Nachrichtenschleusen
Nachrichtenschleusen-Modell
Kritik am Nachrichtenschleusen-Modell
2. Nachrichtengestaltung und
Objektivität
Klassischer Objektivitätsbegriff
Kritik am klassischen
Objektivitätsbegriff
2.1. Nachrichtenregeln
Nachrichtenregeln laut Tuchman
Anwendung der Nachrichtenregeln
2.2. Nachrichtenroutinen
Nachrichtenroutinen laut van
Dijk
Anwendung der Nachrichtenroutinen
3. Nachrichtenthemen und öffentliche
Tagesordnung
Agenda-Setting-Modell
Kritik am Agenda-Setting-Modell
Pseudoserien
4. Zusammenfassung
Fußnoten
1.
Nachrichten und Kommunikationsfluss
Die Kommunikationswissenschaft
versucht seit Jahrzehnten zu erklären, wie Journalisten ihre
Nachrichtenthemen auswählen und ihre Nachrichtentexte schreiben.
In diesem Text werden als Grundlagen der Nachrichtenforschung
die klassischen Modelle von Nachrichtenfluss, -gestaltung und
-themen vorgestellt, wobei auch auf deren Grenzen und Schwächen
eingegangen wird. Um diese Schwächen zu überwinden und
die Nachrichtenforschung weiterzuentwickeln, wird vorgeschlagen,
die klassischen Nachrichtenmodelle mit Hilfe der Chaostheorie
und des erkenntnistheoretischen Konstruktivismus
in einen neuen Systemzusammenhang einzubinden.
Klassischer
Kommunikationsbegriff:
Der Begriff "Kommunikation" leitet sich von den griechischen
Worten für "Mitteilung" oder "Verbindung"
ab. (1) Bereits Aristoteles unterschied kommunikationstheoretisch
in der Redekunst (Rhetorik) zwischen Redner, Rede und Zuhörer.
Heute ist der Begriff wohl einer der unklarsten und vieldeutigsten
in der Wissenschaft überhaupt. So zählte der Soziologe
und Kommunikationswissenschaftler Klaus Merten in seiner Doktorarbeit
allein in der soziologischen Forschung 160 verschiedene Definitionen
von Kommunikation. (2) Dabei hatte der Begriff in der deutschen
Sprache lange Zeit keine Rolle gespielt und war allenfalls in
der Physik bei "kommunizierenden Röhren" gebräuchlich.
Durch die Entlehnung des englischen Wortes "communication"
wurde aber gleichzeitig dessen missverständliche Bedeutungsvielfalt
übernommen (zum Beispiel für "Botschaft",
"Mitteilung", "Nachricht", "Übertragung",
"Verbindung", "Verkehr", "Verständigung"
oder "Zusammenhang").
Somit beschreibt Kommunikation heute auch in der deutschen Sprache
zahlreiche Formen von Wechselbeziehungen. Die gängigen Kommunikationstheorien
und somit auch die klassischen Nachrichtenmodelle beruhen vorwiegend
auf Sinnbildern (Metaphern) aus den Bereichen des Transportwesens,
der Hydraulik oder der Kybernetik. Diese Metaphern sind ein fester
Bestandteil unserer Sprache, so dass sich manche Begriffe (wie
Nachrichten"fluss" oder "-quelle") auch in
diesem Text nicht vermeiden lassen. Solche Metaphern haben den
Vorteil, dass sie unbekannte und komplizierte Vorgänge auf
einen vertrauten und übersichtlichen Erfahrungsbereich übertragen
und dadurch veranschaulichen. Sie haben daher einen großen
Einfluss auf die landläufigen Auffassungen von Kommunikation
und prägen auf diese Weise auch die Vorstellungen vom Nachrichtenjournalismus.
Im folgenden wird allerdings gezeigt, dass die bisherigen Kommunikationstheorien
und Nachrichtenmodelle unzulänglich sind. Sie beruhen nämlich
auf einem erkenntnistheoretischen Realismus, wonach die Arbeit
des kognitiven Systems eine Aufnahme und Verarbeitung von Informationen
über die Wirklichkeit ist. Die gängigen Kommunikationstheorien
stehen daher nicht nur im Widerspruch zu den Erkenntnissen der
Kognitionsforschung
(wie Neurobiologie und Psychologie). Häufig verleiten ihre
Metaphern auch durch insgeheime Grundannahmen dazu, bestimmte
"Wahrheiten" für selbstverständlich und unveränderlich
zu halten. Dabei wird aber übersehen, dass es sich nur um
Wirklichkeitskonstruktionen handelt.
Sinnbilder beziehungsweise Metaphern von Kommunikation als ein
"Austausch von Botschaften" (samt Kommunikation als
"Transport", "Übermittlung" oder "Übertragung")
sind trotz aller technischen Erfindungen bis heute weit verbreitet.
In diesem Zusammenhang ist die Entsendung von Boten die einfachste
Form und der Transport von Containern eine moderne Abart. Nach
diesem Verständnis enthält eine Botschaft einen festgelegten
Inhalt, der vom Absender weggegeben und vom Empfänger unverändert
aufgenommen wird. Ein Absender verschlüsselt seine Gedankeninhalte
in bestimmte Zeichenfolgen (wie Sprache oder Schrift), die dann
vom Empfänger entschlüsselt und in Gedankeninhalte zurückverwandelt
werden. Die Rollen des Absenders und des Empfängers wechseln
sich hierbei ab. Kommunikation kann demnach nur gelingen, wenn
Absender und Empfänger über annähernd gleiche Gedankeninhalte,
Zeichen sowie Regeln für die Zuordnung von Gedankeninhalten
und Zeichen verfügen. Wenn zwei Empfänger dieselbe Botschaft
erhalten, können sie ihr nur den gleichen Inhalt entnehmen.
Was von diesem festgelegten Inhalt abweicht, muss also entweder
auf eine Störung beim Transport oder auf einen Irrtum beziehungsweise
Böswilligkeit beim Empfänger zurückzuführen
sein.
Diese Sichtweise wurde in Folge der technischen Entwicklung durch
Metaphern von Kommunikation als ein "Fluss von Signalen"
ergänzt. Hierbei werden bis heute Begriffe aus dem Bereich
der Hydraulik verwendet, und man spricht zum Beispiel von Kommunikations"kanälen",
in denen die Informations"flüsse" und "-ströme"
von "Schleusenwärtern" "kanalisiert"
werden. Außerdem vergleicht man das Kommunikations"volumen"
mit der "Kanal"kapazität und stellt häufig
eine Informations"überflutung" fest. Auch im Nachrichtenbereich
ist oft von Nachrichten"quellen", "-kanälen",
"-flüssen", "-strömen" und "-überflutung"
die Rede. Dementsprechend umschrieb der US-amerikanische Kommunikationswissenschaftler
und Politologe Harold Dwight Lasswell (1902 - 1978) die Kernfragen
der Kommunikationsforschung wie folgt: "Who says what
in which channel to whom with what effect?" - auf deutsch:
"Wer sagt was in welchem Kanal zu wem mit welcher
Wirkung?" (Lasswell-Formel). (3) Wenn Fehler in der Kommunikation
auftreten, wird dies meist mit einer "Verschmutzung"
der Informations"flüsse" durch Stör"quellen"
erklärt.
Im Rahmen der Kybernetik
entstanden dann Metaphern von Kommunikation als eine "Steuerung
von Menschen" (samt Kommunikation als "Beziehung",
"Reiz und Reaktion", "Teilhabe" oder "Verständigung").
In diesem Zusammenhang wird Kommunikation vor allem an den Maßstäben
des Absenders gemessen, denn er bestimmt den Verlauf und Erfolg
des Kommunikationsvorganges und Rückkopplungen mit dem Empfänger
sind seinen Absichten untergeordnet. (Massen-)Kommunikation ist
somit ein Mittel der Machtausübung, und es werden unmittelbare
Wirkungen der (Medien-)Botschaften auf den Empfänger vermutet.
Mit dieser kybernetischen Auffassung von Kommunikation ist das
Modell der US-amerikanischen Mathematiker und Informatiker Claude
Elwood Shannon und Warren Weaver eng verbunden. Sie entwickelten
in den 40er Jahren eine mathematische Informationstheorie und
ein Kommunikationsmodell. (4) Beides sollte ursprünglich
nur dazu dienen, technische Probleme bei der Signalübertragung
zu untersuchen. So erlaubt es die mathematische Informationstheorie,
die Menge an Informationen in logischen Einheiten (sogenannten
"bits", "basic indissoluble information
units") zu messen. Gemäß diesem technischen
Verständnis handelt es sich bei Kommunikation um eine Informationsaufnahme,
-verarbeitung und -übermittlung. Das Kommunikationsmodell
greift jedoch trotz seines mathematischen Ansatzes auf Metaphern
von "Austausch", "Fluss" oder "Steuerung"
zurück. Laut Shannon und Weaver werden nämlich Botschaften
vom Sender zu Signalen verschlüsselt und in einem Kanal an
den Empfänger übertragen, der die Signale dann wieder
zu Botschaften entschlüsselt. Das Signal kann jedoch beim
Transport im Kanal durch Störquellen verfälscht werden.
Dieses Shannon/Weaver-Modell bildet bis heute eine wichtige theoretische
Grundlage zur Erforschung von menschlicher Kommunikation.
Kritik
am klassischen Kommunikationsbegriff:
Die Kommunikationstheorie ist jedoch nicht in der Lage, die menschliche
Kommunikation überzeugend zu beschreiben. Bei näherer
Betrachtung erkennt man nämlich, wie missverständlich
und unzulänglich die genannten Metaphern sowie das Shannon/Weaver-Modell
sind. (5) Zum einen haben Kommunikationsvorgänge
keine gegenständlichen Eigenschaften, bei dem Botschaften
oder Container mit festgelegten Inhalten aufgenommen, transportiert
oder ausgetauscht werden. Die gleichen Informationen (beispielsweise
ein Schriftstück) haben nämlich für zwei Menschen
nie völlig dieselbe Bedeutung und somit auch nie denselben
Inhalt. Außerdem hat Kommunikation entsprechend der jeweiligen
Teilnehmer oder Situationen (wie bei Flirt, Prüfungsgespräch
oder Verkaufsverhandlung) stets unterschiedliche Rahmenbedingungen
und verläuft nie gleich. Sie lässt sich daher auch nicht
mit den klassischen Regeln von Reiz und Reaktion ("stimulus
and response") beziehungsweise Ursache und Wirkung (Kausalbeziehung)
erklären. Menschliche Kommunikation ist vielmehr ein Vorgang
der sozialen Konstruktion, bei dem die Menschen einander orientieren
(Koordination), ihr Verhalten miteinander abstimmen (Kooperation),
Übereinstimmung schaffen (Konsens) und Gewohnheit bilden
(Konvention).
Zum anderen sind auch Kommunikationsteilnehmer keine
gegenständlichen Apparate (wie funktechnische Sende- oder
Empfangsanlagen), sondern lebende und somit autopoietische
Systeme. Ein Kommunikationsvorgang ist für jeden der
Teilnehmer oder Teilnehmerinnen verschieden und daher nicht spiegelbildlich,
wie zwischen Sendern und Empfängern. Kommunikation ist von
den persönlichen Besonderheiten des Einzelnen abhängig
(wie Eigenschaften, Einstellungen, Erfahrungen oder Erwartungen)
und erfordert darüber hinaus Ehrlichkeit und Vertrauen. Außerdem
ist die Beziehung zwischen den Teilnehmern (wie zwischen Mann
und Frau, Vorgesetztem und Untergebenem) für Kommunikation
äußerst wichtig, denn deren gegenseitige Einschätzung
prägt ihr gesamtes Verhalten.
Des weiteren sind Kommunikationssituationen nie neutral,
denn sie werden durch unterschiedliche Rahmenbedingungen beeinflusst.
Menschliche Kommunikation findet immer vor einem bestimmten politischen,
wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen Hintergrund statt, der
sich fortlaufend verändert. Zudem hat Kommunikation nicht
nur unmittelbar situationsabhängige Aufgaben, sondern auch
längerfristig situationsbildende Wirkungen, wie die Schaffung
von Übereinstimmung (Konsens) oder Gewohnheit (Konvention)
in sozialen Systemen.
Im übrigen lassen sich Kommunikationszeichen (wie
Sprache oder Schrift) nicht bloß auf ihre syntaktischen
(Aufbau) und semantischen Gesichtspunkte (Inhalt) einengen. Die
gängigen Modelle blenden nämlich häufig aus, dass
Kommunikation auch einen pragmatischen Gesichtspunkt (Zweck) hat
und je nach Situation unterschiedliche Aufgaben verfolgt. In diesem
Zusammenhang wird ebenfalls deutlich, dass die richtige Verwendung
von Sprache und Schrift allein noch keine Gewähr für
erfolgreiche Kommunikation ist. Beispielsweise muss der Mensch
je nach Kommunikationssituation verschiedene Ausdrucksformen (wie
Anrede-, Höflichkeitsregeln), Gesprächsarten (wie Flirt,
Verkaufsverhandlung) und Sprechweisen (wie Stimmfärbung,
Sprachstil) beherrschen. Eine Abweichung vom sozial erwarteten
Verhalten kann den Erfolg von Kommunikation verhindern. Ein anderes
Beispiel sind Humor, Ironie, Sarkasmus oder Zynismus. Diese entstehen
erst durch eine beabsichtigte Doppeldeutigkeit von Kommunikation,
die durch den Zwiespalt zwischen der vordergründigen und
der tatsächlichen Bedeutung von Aussagen lebt.
Aus den genannten Gründen folgt, dass sich Kommunikationsfehler
nicht bloß als Störungen beim Transport oder als Irrtümer
beim Empfänger erklären lassen. Da Kommunikation ein
Vorgang der sozialen Konstruktion ist, können Informationen
schon allein deshalb fehlerhaft wirken, weil sie für zwei
Menschen nie völlig dieselbe Bedeutung haben. Darüber
hinaus wird Kommunikation auch immer durch Rahmenbedingungen der
Situation und persönliche Besonderheiten der Teilnehmer beeinflusst,
so dass ein einmal erfolgreiches Kommunikationsverhalten ein anderes
Mal falsch sein kann. Die Metaphern von "Austausch",
"Fluss" oder "Steuerung" lassen auch unberücksichtigt,
dass Kommunikation syntaktische, semantische und pragmatische
Gesichtspunkte hat und dass es auf allen drei Ebenen zu Fehlern
kommt. So hängt erfolgreiche Kommunikation auch davon ab,
dass unterschiedliche Ausdrucksformen, Gesprächsarten und
Sprechweisen richtig angewendet werden.
Wegen der beschriebenen Unzulänglichkeiten der gängigen
Kommunikationsmodelle wird in diesem Text von einem anderen Verständnis
von Kommunikation und Information ausgegangen. "Kommunikation"
ist demnach die soziale Konstruktion von Informationen, mit denen
lebende Systeme einander orientieren und ihr Verhalten miteinander
abstimmen.
Hierbei ist zu beachten, dass der Begriff "Kommunikation"
sehr umfassend zu verstehen ist und nicht nur gezielte, persönliche
Kommunikation (wie Gespräche, Briefe, Körpersprache)
beinhaltet. Auch ungezielte Massenkommunikation (zum Beispiel
durch Monumente oder Massenmedien) dient in menschlichen Gesellschaften
der gegenseitigen Orientierung und Verhaltensabstimmung sowie
zur Schaffung von Übereinstimmung und Gewohnheit. In diesem
Zusammenhang wird auch deutlich, dass die Begriffe "soziales
System" und "Kommunikation" hier anders gebraucht
werden als beispielsweise von Niklas Luhmann oder Klaus Merten.
Diese beiden Soziologen verstehen Kommunikation selbst
als soziales (Unter-)System, (6) während Kommunikation in
diesem Text ein Vorgang in sozialen Systemen ist. Soziale
Systeme sind Obersysteme von lebenden Systemen (zum Beispiel Menschen)
und Kommunikation dient diesen dazu, einander zu orientieren und
ihr Verhalten miteinander abzustimmen. Kommunikation ist also
ein Mittel, um die soziale Konstruktion von Wirklichkeit des Menschen
zu beeinflussen. Der Einzelne wird somit durch Normen, Traditionen,
Denkweisen und Sprachen an die Gemeinschaft gekoppelt. Wie grundlegend
Kommunikation für die Wesensart des Menschen ist, zeigt eine
Erkenntnis des österreichisch-amerikanischen Psychotherapeuten
Paul Watzlawick. Von ihm stammt der Lehrsatz von der Unmöglichkeit,
nicht zu kommunizieren ("Man kann nicht nicht kommunizieren!").
(7) Demnach ist Kommunikation eine geradezu zwanghafte Wesenseigenschaft
des Menschen, und ein Mangel an Kommunikation kann zu psychischen
Erkrankungen (wie Hospitalismus oder Schizophrenie) führen.
Der Begriff "Kommunikation" umfasst aber beispielsweise
nicht wechselseitige Steuerungs- und Regelungsvorgänge zwischen
technischen Systemen, die häufig ebenfalls als "Kommunikation"
bezeichnet werden (wie Computer"kommunikation"). Solche
Systeme können sich nämlich nicht gegenseitig orientieren
oder ihr Verhalten miteinander abstimmen, da sie keine lebenden
Systeme sind. Außerdem stehen technische Systeme unter keinem
Zwang zur Kommunikation. Ein technisches Verständnis von
Kommunikation beruht auf der kybernetischen Auffassung, dass eine
Informationsaufnahme, -verarbeitung und -übermittlung vorliegt.
Wenn Kommunikation dagegen als Konstruktion von Informationen
aufgefasst wird, dann muss auch der Begriff "Information"
neu bestimmt werden. In diesem Text sind "Informationen"
daher die Signale, durch die sich ein System nach eigenen Regeln
selbst organisiert.
Der Begriff "Information" ist somit sehr umfassend zu
sehen, so dass er nicht unbedingt an Kommunikation gebunden ist.
Der irreführende Begriff Computer"kommunikation"
ist in diesem Sinn tatsächlich bloß eine technische
Aufnahme, Verarbeitung und Übermittlung von Informationen,
wie es das Shannon/Weaver-Modell ursprünglich beabsichtigt
hatte. Darüber hinaus ist beim Begriff "Information"
zu beachten, dass die Bedeutung der Signale für das System
allein durch dessen autonomes Gefüge im Inneren festgelegt
wird. Ein Außenstehender kann ihre Bedeutung nur insofern
"verstehen", wie sich seine Konstruktion des "Verstanden-Habens"
als passend beziehungsweise viabel herausstellt. Hierbei muss
also zwischen einer Beobachtung erster und zweiter Ordnung unterschieden
werden. Allein ein Beobachter oder eine Beobachterin erster Ordnung
weiß, was ein Signal für ihn oder sie bedeutet und
welche Information er oder sie damit verbindet; ein Beobachter
zweiter Ordnung kann allenfalls indirekt vom Signal auf die Information
schließen. Die Teilnehmer an Kommunikation versuchen häufig,
Fehler und Missverständnisse zu vermeiden, indem sie ihre
Konstruktion von Informationen anhand des Verhaltens der anderen
Teilnehmer überprüfen (zum Beispiel durch Prüfungsaufgaben).
Nach der konstruktivistischen Auffassung von Kommunikation und
Information gibt es also nicht nur eine einzige Wirklichkeit.
Vielmehr konstruiert der kommunizierende Mensch gemeinsam mit
anderen immer wieder neue Wirklichkeiten. Und die Arbeit von Journalisten
ist dadurch bestimmt, dass sie berufsmäßig Kommunikation
betreiben - sie sind Berufskommunikatoren.
1.1.
Nachrichtenentstehung
Massenkommunikation
und Massenmedien spielen für den Menschen bei der sozialen
Konstruktion von Wirklichkeit eine besondere Rolle. Das soziale
System "Journalismus" ist nämlich ein wichtiges
Teilsystem der Gesellschaft, (8) das zahlreiche Aufgaben erfüllt
(wie die Aufklärung über öffentliche Angelegenheiten,
die Enthüllung von Missständen oder die Kontrolle staatlicher
Stellen). Auch der Umgang mit Nachrichten (sei es beruflich als
Journalist und Journalistin oder privat als Mediennutzer und Mediennutzerin)
ist eine soziale Konstruktion von Wirklichkeit. Der Begriff "Nachricht"
entstand im 17. Jahrhundert und bezeichnete zunächst eine
"mittheilung zum darnachrichten und die darnachachtung",
(9) also eine "Anordnung" oder "Anweisung".
(10) Erst im 19. Jahrhundert wandelte sich der Begriff zu seiner
heutigen Bedeutung als "Botschaft", "Mitteilung"
oder "Neuigkeit". Darüber hinaus hat der Begriff
"Nachrichten" heute im kommunikationswissenschaftlichen
und journalistischen Sinn zwei weitere Bedeutungen: Zum einen
bezeichnet man damit zwei journalistische Stilformen,
nämlich "Meldung" und "Bericht". Zum
anderen versteht man unter Nachrichten eine journalistische Berichterstattungsform,
nämlich kurze Informationssendungen im Rundfunk (Hörfunk
oder Fernsehen), die regelmäßig für wenige Minuten
(meist zur vollen Stunde) Meldungen und Berichte über tagesaktuelle
Ereignisse bringen. Diese beiden journalistischen Bedeutungen
stehen im Mittelpunkt dieses Textes, wobei Nachrichten überwiegend
aus Sicht der Journalisten (Kommunikatoren) und beispielsweise
nicht der Mediennutzer (Rezipienten) betrachtet werden.
Ereignis
und Beobachter:
Für die gängigen Nachrichtenmodelle wird häufig
auf Sinnbilder (Metaphern) aus den Bereichen des Transportwesens,
der Hydraulik oder der Kybernetik zurückgegriffen. Obwohl
solche Metaphern sehr anschaulich sind und daher großen
Einfluss auf die landläufigen Vorstellungen vom Nachrichtenjournalismus
haben, sind die bisherigen Modelle missverständlich und unzulänglich.
Der US-amerikanische Soziologe Mark Fishman schreibt hierzu: "Die
vergangene Literatur und Forschung zur Nachrichtenarbeit haben
auf einer Reihe von Vermutungen des gesunden Menschenverstandes
beruht, welche die Forscher von der gesamten Frage der Ereignisermittlung
[im Original: "event detection"] fortlenkten, weil
das Thema uninteressant, offensichtlich oder alltäglich zu
sein schien." (11) Daher wird die Entstehung von Nachrichten
meist vernachlässigt und im Nachrichtenfluss insgeheim vorausgesetzt.
Dennoch werden allgemein zwei Grundannahmen deutlich, nämlich
dass (erstens) ein Ereignis durch (zweitens) einen Beobachter
den Massenmedien (wie Presse oder Rundfunk) mitgeteilt wird. (12)
Der Begriff "Ereignis" ist in diesem Zusammenhang sehr
umfassend zu verstehen. Der US-amerikanische Journalist und Publizist
Walter Lippmann (1889 - 1974) beschrieb bereits im Jahr 1922 ein
nachrichtenwürdiges Ereignis wie folgt: "Irgend
etwas Bestimmtes, das eine unmissverständliche Form hat,
muss geschehen. Es kann eine Bankrotterklärung sein, ein
Feuer, ein Zusammenstoß, ein Attentat, ein Aufstand, eine
Verhaftung, eine Denunziation, ein Gesetzesantrag, eine Rede,
eine Wahl, eine Versammlung, die Meinungsäußerung eines
wohlbekannten Bürgers, ein Leitartikel in einer Zeitung,
ein Verkauf, ein Lohnschema, eine Preisänderung, der Vorschlag
zum Bau einer Brücke... Die Dinge müssen manifest sein."
(13) Knapper drückte es 40 Jahre später der belgische
Soziologe, Kommunikationswissenschaftler und Philosoph Gilbert-Roger
Clausse (1902 - ?) aus, denn ein Ereignis "[...] kann
etwas Handfestes sein, eine Schlacht zum Beispiel, oder auch etwas
rein Geistiges, oder schließlich irgendeine Meinungsäußerung,
z. B. die Rede eines Staatsmannes." (14) Allerdings
ist die Formulierung "etwas rein Geistiges"
irreführend, denn natürlich müssen auch immaterielle
Ereignisse (wie eine Bankrotterklärung oder der Vorschlag
zum Bau einer Brücke) "manifest sein",
also zum Beispiel durch Äußerungen, Schriftstücke
oder Handlungen bekundet werden.
Neben solchen eher beispielhaften Beschreibungen gibt es auch
Ansätze, nachrichtenwürdige Ereignisse nach Entstehungsgruppen
zu ordnen. So trennt die Journalistin Verena Hruska-Deutelmoser
zwischen unvorhersehbaren und veranstalteten Ereignissen sowie
Enthüllungen. (15) Auch der Kommunikationswissenschaftler
Hans Mathias Kepplinger unterscheidet zwischen unvorhersehbaren
(genuinen) und veranstalteten (inszenierten) Ereignissen. Er nennt
aber als dritte (Misch-)Form mediengerecht aufbereitete (mediatisierte)
Ereignisse, die jedoch vermutlich auch unabhängig von einer
Berichterstattung stattfinden würden (wie Parteitage). (16)
Der Journalist und frühere Chefredakteur der ARD-Tagesthemen
in Hamburg, Manfred Buchwald, wiederum trennt zwischen unvorhergesehenen,
erwarteten, enthüllten und veranstalteten Ereignissen. (17)
Und die Kommunikationswissenschaftlerin Petra E. Dorsch-Jungsberger
grenzt sogar mindestens sechs Entstehungsgruppen von Ereignissen
gegeneinander ab: Sie nennt, neben unvorhergesehenen, erwarteten,
enthüllten und veranstalteten Ereignissen, auch Verlautbarungen
und Werbung. (18)
In diesem Text werden Ereignisse jedoch in angekündigte,
fortdauernde und unerwartete eingeteilt. Angekündigte Ereignisse
sind frühzeitig bekannt, so dass man sich auf sie einstellen
und ihre Einzelheiten routinemäßig abarbeiten kann
(wie Jahrestage oder Parlamentssitzungen, der Publizistik- und
Kommunikationswissenschaftler Harry Pross spricht in diesem Zusammenhang
von "Ritualisierung" (19)). Unerwartete Ereignisse sind
das Gegenteil, denn man kann sich auf sie nicht einstellen und
muss häufig zwischen widersprüchlichen Einzelheiten
abwägen (wie Naturkatastrophen, Unglücke oder Verbrechen).
Fortdauernde Ereignisse bilden eine Zwischenstufe, denn sie sind
zwar einerseits frühzeitig bekannt, aber andererseits muss
die weitere Entwicklung der Einzelheiten beobachtet werden (wie
jahrelange Bürgerkriege oder politische Grundsatzdiskussionen).
Diese drei Ereignisformen treten jedoch selten in Reinform auf,
denn beispielsweise kann auch ein angekündigtes Ereignis
plötzlich durch ein unerwartetes Ereignis überlagert
werden (wie ein Parteitag durch einen dortigen Mordanschlag).
Der Begriff "Beobachter" ist ebenfalls sehr umfassend
zu verstehen. Er umfasst nicht nur die berichtenden Journalisten
vor Ort (wie Korrespondenten und Korrespondentinnen oder Reporter
und Reporterinnen), sondern zum Beispiel auch offizielle Stellen,
die Veranstalter selbst oder zufällige Zeugen des Ereignisses.
Solche Beobachter lassen sich selten in Reinform zuordnen - jedoch
ist es bei angekündigten Ereignissen meist der Veranstalter
und bei unerwarteten Ereignissen häufig ein Zeuge. Aber natürlich
können bei einem Ereignis auch mehrere Beobachter gleichzeitig
auftreten (wie Augenzeugen, Beteiligte, Polizisten und Reporter
bei einem Unfall). Auf jeden Fall muss ein Ereignis zunächst
durch einen Beobachter den Massenmedien mitgeteilt werden, bevor
es zu einer Nachricht im kommunikationswissenschaftlichen und
journalistischen Sinn werden kann. Die Beobachter von Ereignissen
stellen im Nachrichtenfluss die eigentliche Nachrichten"quelle"
dar, selbst wenn häufig auch die Nachrichtenagenturen oder
Massenmedien "Quellen" genannt werden.
Weltweiter
Nachrichten"fluss":
Das Modell vom Nachrichten"fluss" ("news flow")
greift auf Metaphern von Kommunikation als "Fluss von Signalen"
zurück. Der typische Nachrichtenfluss lässt sich wie
folgt zusammenfassen: Von den Quellen aus werden Informationen
über Ereignisse an die Nachrichtenagenturen, von dort an
die Massenmedien und von da zu den Mediennutzern weitergeleitet
(jeweils in Kommunikations"kanälen"). Nach diesem
Modell werden die Informationen in den Redaktionen der Korrespondentenbüros,
der Nachrichtenagenturen und der Massenmedien bearbeitet. Erst
durch dieses mehrstufige Auswählen, Berichtigen, Ergänzen,
Kürzen und Umschreiben werden die Informationen über
ein Ereignis zu Nachrichten umgearbeitet. Gelegentlich gelangen
Informationen auch auf direktem Weg von den Quellen zu den Massenmedien
(zum Beispiel bei nahen Ereignissen). Die Nachrichtenagenturen
haben aber im weltweiten Nachrichtenfluss eine größere
Bedeutung, weil nur sie über zahlreiche Außenbüros
und Korrespondenten verfügen. (20) Man spricht daher bei
Agenturen auch eher von Kommunikations"netzen" als von
"-kanälen".
Am wichtigsten sind die vier großen Weltnachrichtenagenturen
("the big four"), nämlich die beiden US-amerikanischen
Agenturen Associated Press (AP) und United Press
International (UPI) sowie die britische Agentur Reuters
(Rtr) und die französische Agentur Agence France-Presse
(AFP). Die Rolle dieser großen Nachrichtenagenturen wird
zwiespältig beurteilt: Einerseits übernehmen sie im
internationalen Nachrichtenfluss eine wichtige Aufgabe und bieten
ein Forum, durch das die Welt nachrichtentechnisch und massenmedial
zusammenrückt (die kanadischen Medienwissenschaftler Marshall
McLuhan und Quentin Fiore prägten in einem ähnlichen
Zusammenhang den Begriff des "globalen Dorfes" (21)).
Andererseits wird den großen Agenturen wegen ihrer beherrschenden
Stellung im Nachrichtenfluss "Medienimperialismus" vorgeworfen.
Kritiker bemängeln, dass die Weltnachrichtenagenturen vor
allem über die Industriestaaten berichten (Europa, USA, Japan),
dass sie deren Blickwinkel bevorzugen (Demokratie, Marktwirtschaft,
Wohlstand) und dass sie die Staaten der sogenannten "Dritten
Welt" überwiegend klischeehaft darstellen (Katastrophen,
Konflikte, Kriege, Korruption). Darüber hinaus beklagt man
häufig eine Informations"überflutung" durch
die Agenturen, wodurch die Nachrichtenauswahl für Journalisten
und Mediennutzer immer schwieriger wird. So haben die Nachrichtenagenturen
seit den 70er Jahren ihre Sendegeschwindigkeit derart gesteigert,
dass sie heute ein Vielfaches an Zeichen pro Minute übermitteln
können. Dies wurde vor allem durch die Modernisierung der
Übertragungswege (Fernmeldesatelliten, Digitalisierung) und
durch die Einführung von Computersystemen in den Redaktionen
möglich. In einer normalen Nachrichtenredaktion gehen somit
mehrere hundertausend Wörter pro Tag ein, wovon die Massenmedien
jedoch aufgrund begrenzter Druckseiten beziehungsweise Sendeminuten
den Großteil nicht verwenden. Die Hauptaufgabe von Nachrichtenjournalisten
besteht nun darin, aus diesen vielen Informationen auszuwählen
und sie zu Nachrichten zu gestalten.
Kritik
am klassischen Ereignisbegriff:
Da das Modell von Nachrichtenentstehung und "-fluss"
auf Metaphern von Kommunikation als "Fluss von Signalen"
zurückgreift, übernimmt es auch dessen missverständlichen
und unzulänglichen Grundannahmen. Schon die Vorstellung einer
Entstehung von Nachrichten durch eine Nachrichten"quelle"
ist missverständlich. Der Begriff "Quelle" unterstellt,
dass aus ihr jeder Beobachter eines Ereignisses grundsätzlich
denselben "Ausfluss" an Informationen "abschöpfen"
kann. Jedoch haben die Informationen über ein Ereignis keine
gegenständlichen Eigenschaften, die vom Beobachter neutral
aufgenommen und weitergegeben werden. Statt dessen ist jede Wahrnehmung
und Erkenntnis eines Beobachters die Schaffung und Deutung von
Konstruktionen von Wirklichkeit, denn dasselbe Ereignis wird von
zwei Menschen nie völlig gleich wahrgenommen.
Dies zeigt sich auch beim Begriff "Ereignis", welches
üblicherweise als einzelne und unabhängige Einheit betrachtet
wird. Bei näherer Betrachtung wird aber deutlich, dass es
keine "Ereignisse-an-sich" gibt, sondern dass diese
zunächst durch einen Beobachter aus ihrem zeitlichen und
sachlichen Zusammenhang heraus abgegrenzt werden müssen.
Fishman betont, "[...] dass keine Gesamtheit von Handlungen
schon an sich ein Ereignis ist, ohne dass jemand es als solches
bestimmt - ohne dass jemand es aus einem Handlungsstrom als beachtenswert
abgrenzt [...]." (22) Darüber hinaus lässt
sich jedes Geschehen auf unterschiedliche Weise in Ereignisse
zerlegen, und ein einzelnes Ereignis kann nahezu beliebig eingegrenzt
oder ausgeweitet werden. Der Kommunikationswissenschaftler Joachim
Friedrich Staab nennt hierfür ein Beispiel: "Man
kann das Ereignis "Flugzeugabsturz" in immer kleinere
Geschehenseinheiten, in immer spezifischere Ereignisse untergliedern
- z.B. Aussetzen der Motoren, Aufprall auf die Erde, Tod einzelner
Passagiere usw. Man kann dieses Ereignis aber auch in immer umfassendere
Geschehensabläufe integrieren, die es in ihrer Gesamtheit
erst definieren - z.B. fehlende Sicherheitsprüfungen als
Ursache des Absturzes, mögliche Konstruktionsfehler des Flugzeugtyps,
Stellungnahmen von Experten usw. Ereigniseingrenzung und Ereignisausweitung
lassen sich theoretisch unendlich fortsetzen [...]."
Durch diese Eingrenzung beziehungsweise Ausweitung kann sich
darüber hinaus der Gehalt der Ereignisse verändern:
"Berichtet ein Medium in einem Beitrag nur über die
Tatsache des Absturzes, die vermutete Ursache und die Anzahl der
Todesopfer, so besäße der Nachrichtenfaktor Prominenz
die geringste Ausprägung. Berichtet das Medium jedoch im
selben Beitrag auch über die Fernsehansprache des amerikanischen
Präsidenten, in der dieser sein Mitgefühl für die
Hinterbliebenen ausdrückt, so würde dem Nachrichtenfaktor
Prominenz die höchste Ausprägung zukommen. Der Einwand,
im zweiten Fall handele es sich um zwei Ereignisse, ist zwar plausibel;
die Frage, ob es sich um ein oder zwei Ereignisse handelt, kann
jedoch [...] nur operational [am konkreten Einzelfall]
beantwortet werden." (23)
Die landläufige Auffassung von Ereignissen ist, dass diese
von allein entstehen, dass sie auch ohne einen Beobachter ablaufen,
dass sie durch die Beobachtung nicht verändert werden und
dass Ereignisse zeitlich vor ihrer Beobachtung auftreten. (24)
Diese Vorstellung ist allerdings unzulänglich, da viele Menschen
ihr Verhalten bei der Anwesenheit von Journalisten verändern
und hierdurch viele Ereignisse erst ausgelöst werden. Nachrichten
beruhen nämlich häufig auf sogenannten "Pseudoereignissen"
- ein Begriff, den der US-amerikanische Historiker Daniel Joseph
Boorstin einführte. (25) Hierbei handelt es sich um geplante
Inszenierungen von Wirklichkeit, die eigens für die Massenmedien
gemacht werden (wie Öffentlichkeitsarbeit oder Werbung),
um auf diese Weise öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen.
(26) Bei einem Pseudoereignis kann es sich sowohl um ein unerwartetes
Ereignis (wie eine demonstrative Blockade), ein fortdauerndes
Ereignis (wie einen Hungerstreik) oder ein angekündigtes
Ereignis (wie eine Pressekonferenz) handeln. All diese Pseudoereignisse
haben gemeinsam, dass sie ohne eine Berücksichtigung in den
Massenmedien sinnlos wären und dann vermutlich gar nicht
stattfinden würden.
Zu den Pseudoereignissen zählen aber auch gezielte Falschmeldungen
und ungelenkte Gerüchte. Beide können gerade deshalb
sehr überzeugend sein und sogar zu Nachrichten werden, (27)
weil sie erfundene und tatsächliche Ereignisse glaubwürdig
miteinander verbinden. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist,
als die Deutsche Presse-Agentur (DPA) in Hamburg am 13.
April 1964 irrtümlich den Tod des sowjetischen Regierungs-
und Parteichefs Nikita Sergejewitsch Chruschtschow (1894 - 1971)
meldete. (28) Ein weiterer Fall von Falschmeldung stammt vom 12.
November 1993, als mehrere australische Rundfunksender auf ein
Gerücht über den Tod der britischen Königin-Mutter
Elizabeth hereinfielen. (29) Unabhängig davon, ob es sich
um erfundene oder tatsächliche Ereignisse handelt, können
die Nachrichten nur einen Ausschnitt aus dem Nachrichtenfluss
wiedergeben. Im folgenden wird daher auf die Gesichtspunkte (Nachrichtenfaktoren)
eingegangen, nach denen Journalisten ihre Nachrichten auswählen.
1.2.
Nachrichtenfaktoren
Der
gesamte Nachrichtenfluss von den Quellen bis zu den Mediennutzern
ist durch eine mehrstufige Auswahl in den Redaktionen der Korrespondentenbüros,
der Nachrichtenagenturen und der Massenmedien geprägt. Bereits
Lippmann erkannte, dass Nachrichten nach bestimmten Merkmalen
ausgewählt werden, wozu er unter anderem die Überraschung,
Eindeutigkeit, Konflikthaltigkeit, Bedeutsamkeit und räumliche
Nähe von Ereignissen zählte. (30) Dennoch gelten in
der kommunikationswissenschaftlichen Forschung zur Nachrichtenauswahl
bis heute die Vorstellungen der Soziologen und Politologen Einar
Östgaard sowie Johan Vincent Galtung und Mari Holboe Ruge
als grundlegend. (31) Die drei Norweger fassten in den 60er Jahren
erstmals systematisch die Ereignismerkmale zusammen, nach denen
Journalisten ihre Nachrichten auswählen (Nachrichtenfaktoren).
Nachrichtenfaktoren-Modell:
Vor allem das Modell von Galtung und Ruge ist bis heute die wichtigste
Grundlage, um die Nachrichtenauswahl trotz täglich wechselnder
Ereignislagen zu erklären. (32) Sie gehen davon aus, dass
Ereignisse bevorzugt werden, die in ihrer Entwicklung abgeschlossen
oder kurzfristig sind ("Frequenz"), die in ihrer Intensität
ungewöhnlich sind ("Aufmerksamkeitsschwelle"),
die einfach oder überschaubar sind ("Eindeutigkeit"),
die folgenreich oder nah sind ("Bedeutsamkeit"), die
Erwartungen oder Wünschen entsprechen ("Konsonanz"),
die selten oder unerwartet sind ("Überraschung"),
die mit anderen Ereignissen in Beziehung stehen ("Kontinuität"),
die sich von anderen Ereignissen abheben ("Variation"),
die sich auf wichtige Staaten ("Elite-Nationen") oder
einflussreiche Menschen beziehen ("Elite-Personen"),
die Einzelschicksale schildern ("Personalisierung")
und die konflikt- oder schadenträchtig sind ("Negativität").
Diese erste Liste mit möglichen Nachrichtenfaktoren wurde
durch die weitere Forschung noch ergänzt und verändert.
So wurde das Modell von Galtung und Ruge in den 70er Jahren von
dem Kommunikationswissenschaftler Winfried Schulz erweitert. (33)
Er ordnet seine 18 Nachrichtenfaktoren in sechs sogenannten Faktorendimensionen:
Die Dimension "Zeit" umfasst die Entwicklung von Ereignissen
("Dauer") und die Beziehung zu anderen Ereignissen ("Thematisierung").
Die Faktorendimension "Nähe" erfasst verschiedene
Formen ("räumliche", "politische", "kulturelle
Nähe") und bezieht auch die Betroffenheit durch Ereignisse
mit ein ("Relevanz"). Unter der Dimension "Status"
werden die Bedeutung des Ortes ("regionale", "nationale
Zentralität") und der Beteiligten von Ereignissen ("persönlicher
Einfluss", "Prominenz") gesammelt. In der Faktorendimension
"Dynamik" werden besondere Eigenheiten in Ablauf ("Überraschung")
und Inhalt von Ereignissen ("Struktur") zusammengefasst.
Die Dimension "Valenz" berücksichtigt neben negativen
("Konflikt", "Kriminalität", "Schaden")
auch positive Ereignismerkmale ("Erfolg"). Und die Faktorendimension
"Identifikation" beinhaltet den personalen und sozialen
Bezug zu Ereignissen ("Personalisierung", "Ethnozentrismus").
Die beiden Beispiele von Galtung und Ruge sowie Schulz bieten
nur eine Auswahl von möglichen Nachrichtenfaktoren, denn
diese Listen sind keineswegs endgültig - und auch Schulz
hat seine noch einmal überarbeitet. (34) Vor allem sind noch
weniger wichtige Faktoren zu nennen, die sich nicht auf bedeutsame
Ereignisse beziehen, sondern eher die Gefühle, die Neugier
und das Unterhaltungsbedürfnis der Mediennutzer berücksichtigen
("human interest"). Derartige Nachrichtenfaktoren sind
beispielsweise "Dramatik" ("Abenteuer", "Enthüllung",
"Risiko"), "Emotionalität" ("Mitleid",
"Romantik", "Sex"), "Exotik" (räumliche,
kulturelle "Ferne") und "Kuriosität"
("Humor", "Rekorde"). (35)
Aus solchen Nachrichtenfaktoren ergibt sich der sogenannte "Nachrichtenwert"
("news value") von Ereignissen. Demnach wird über
Ereignisse um so eher, vorrangiger und umfassender berichtet,
je höher man ihren Nachrichtenwert einschätzt. Nach
dem Nachrichtenwert richtet sich also nicht nur die Auswahl von
Ereignissen, sondern auch deren Platzierung und Umfang auf den
Nachrichtenseiten der Presse beziehungsweise in den Nachrichtensendungen
des Rundfunks. Laut Schulz folgen Journalisten bei der Einschätzung
des Nachrichtenwertes vor allem bestimmten Faktoren: "Nach
unseren Befunden [...] können vor allem die Faktoren
Thematisierung, Persönlicher Einfluss (Elite-Status), Ethnozentrismus,
Negativität, aber auch Erfolg als Determinanten [bestimmende
Merkmale] für hohen Nachrichtenwert angesehen werden.
[...] Einige dieser Nachrichtenfaktoren sind nicht nur kennzeichnend
für die besonders herausgestellten Meldungen, sondern für
das Nachrichtenbild insgesamt. Dazu gehört die starke Beachtung
von Elite-Personen. Politisches Geschehen wird durchweg nur im
Handeln einflussreicher Personen sichtbar [...]. Allgemein
spielen bei der Selektion internationaler Nachrichten Faktoren
wie Status und Nähe eine wichtige Rolle. Je bedeutender und
mächtiger ein Land, je näher es der Bundesrepublik in
geographischer, politischer und kultureller Hinsicht ist, desto
häufiger kommt es auch in den Nachrichten vor. [...]
Eine Besonderheit von Ereignissen der innerdeutschen Politik
scheint darin zu bestehen, dass ihr Nachrichtenwert außer
von den Merkmalen Thematisierung, Negativismus und Relevanz auch
von ihrem Überraschungswert abhängt." (36)
Bereits Galtung und Ruge hatten darauf hingewiesen, dass ein Ereignis
mehrere Nachrichtenfaktoren haben kann, dass sein Nachrichtenwert
mit der Zahl der Faktoren steigt und dass jene Faktoren hervorgehoben
werden, die den Nachrichtenwert bestimmen. (37) Mit der Auswahl
von Ereignissen findet also gleichzeitig eine Gewichtung ihrer
Nachrichtenfaktoren statt. Diese Auswahl und Gewichtung ist um
so schärfer, je kürzer die Bearbeitungszeit ist und
je weniger Druckseiten beziehungsweise Sendeminuten zur Verfügung
stehen. Dabei findet die Auswahl der Ereignisse und die Gewichtung
der Faktoren auf allen Stufen des Nachrichtenflusses statt, also
beim Beobachter der Ereignisse, beim Nachrichtenjournalisten und
beim Mediennutzer.
Wenngleich im Mittelpunkt dieses Textes steht, wie Journalisten
(Kommunikatoren) bei der Herstellung von Nachrichten
eine Auswahl treffen, darf nicht unerwähnt bleiben, dass
natürlich auch Mediennutzer (Rezipienten) bei der Nutzung
von Nachrichten auswählen. (38) Sie reagieren also auf die
Auswahl der Journalisten wiederum mit einer eigenen Auswahl. Ein
Großteil der Inhalte einer Nachrichtenseite oder -sendung
wird vom Leser, Hörer oder Zuschauer schon nach kurzer Zeit
wieder vergessen. Von den erinnerten Nachrichten wiederum werden
Teile hervorgehoben, hinzugefügt, weggelassen oder in ihrer
Reihenfolge verändert. Hierbei fließen auch die persönlichen
Besonderheiten der Mediennutzer ein, so dass durch bessere Bildung
und größeres Vorwissen mehr Einzelheiten erinnert und
verstanden werden. Aufgrund solcher Ergebnisse wird eine wachsende
"Wissenskluft" ("knowledge gap") zwischen
niedrigeren und höheren sozialen Schichten vermutet. (39)
Die Auswahl und Gewichtung von Nachrichten ist aber bei Journalisten
und Mediennutzern meist unterschiedlich, denn Ereignisse mit hohem
journalistischen Nachrichtenwert stoßen nicht unbedingt
auf ein entsprechendes Publikumsinteresse.
Kritik
am Nachrichtenfaktoren-Modell:
Obwohl die Vorstellungen von den Nachrichtenfaktoren die kommunikationswissenschaftliche
Forschung zur Nachrichtenauswahl bis heute beeinflussen, werden
zahlreiche Grenzen und Schwächen des Modells deutlich. (40)
Zunächst fällt auf, dass es trotz der Faktoren häufig
nicht möglich ist, den Nachrichtenwert von konkurrierenden
Ereignissen oder einzelnen Informationen eindeutig miteinander
abzuwägen. Dies liegt daran, dass die Nachrichtenfaktoren
keine feste Rangfolge haben, mit der sich beispielsweise entscheiden
ließe, welchen Nachrichtenwert ähnliche Äußerungen
des Bürgermeisters ("räumliche Nähe"),
des Bundeskanzlers ("persönlicher Einfluss") und
des Bundespräsidenten ("Prominenz") haben. Nachrichtenfaktoren
bieten keinen objektiven Maßstab, wie Merten an den Faktoren
"Neuigkeit / Überraschung" und "Relevanz /
Betroffenheit" erläutert: "Die Benennung oder
sogar Messung dieser Faktoren erweckt [...] den falschen
Eindruck, dass diese Eigenschaften objektivierbar seien [...].
Zunächst lässt sich leicht einsehen, dass sowohl
Neuigkeit als auch Relevanz relationale Eigenschaften sind, also
nur in bezug auf einen Rezipienten angebbar sind, so dass schon
von daher eine Objektivierung fehlschlagen muss." An
gleicher Stelle verweist er darauf, "[...] dass man Ereignisse
durch Attribuierung von Informationsgehalten, etwa durch Beifügung
von Superlativen, kommentierenden Ausrufen, aber auch durch Platzierung
und Sendezeit, künstlich aktualisieren kann, so dass auch
hier Objektivierung unmöglich ist." (41)
Die wechselseitige Gewichtung von Nachrichtenfaktoren wird noch
dadurch erschwert, dass die Faktoren nicht unabhängig voneinander
sind, sondern sich zum Teil widersprechen oder überlagern.
So schließen sich bei Galtung und Ruge manche Nachrichtenfaktoren
gegenseitig aus. Dies gilt zum Beispiel für die Faktoren
"Konsonanz" und "Überraschung" (also
erwartete beziehungsweise unerwartete Ereignisse) oder die Faktoren
"Kontinuität" und "Variation" (also Bezug
beziehungsweise Kontrast zu anderen Ereignissen). Dagegen sind
bei Schulz einige Nachrichtenfaktoren schwierig voneinander abzugrenzen:
Beispielsweise die Faktoren (räumliche, politische, kulturelle)
"Nähe" und (regionale, nationale) "Zentralität"
oder die Faktoren "Prominenz", "Personalisierung"
und "Ethnozentrismus".
Eine weitere Schwäche des Modells hatten bereits Galtung
und Ruge erwähnt, nämlich dass nicht alle Nachrichtenfaktoren
auf andere Kulturkreise übertragbar sind. Allerdings sind
nicht bloß die von ihnen genannten vier Faktoren "Elite-Nationen",
"Elite-Personen", "Personalisierung" und "Negativität"
kulturabhängig. Es hängt ebenfalls vom jeweiligen Kulturkreis
ab, welche Ereignisse als "eindeutig", "bedeutsam"
oder "überraschend" empfunden werden. Der Nachrichtenwert
von Ereignissen ist somit eine unter bestimmten kulturellen und
sozialen Rahmenbedingungen getroffene Be-Wertung. In diesem Zusammenhang
weist Kepplinger darauf hin, dass die Nachrichtenauswahl von journalistischen
Regeln abhängt: "Da die Nachrichtenauswahl in erheblichem
Maße konventionellen [im Sinn von gewohnheitsmäßigen,
nicht gewöhnlichen!] Charakter besitzt, kann die Berichterstattung
über ein bestimmtes Ereignis in der Regel nicht mit dem Hinweis
auf die Existenz des Ereignisses, sondern nur durch den Hinweis
auf die Geltung entscheidungsrelevanter Konventionen [Gewohnheiten]
gerechtfertigt werden. Die Behauptung, das Ereignis sei so
wichtig gewesen, dass man darüber habe berichten müssen,
ist eine Scheinerklärung, die nur die Frage verdeckt, weshalb
man es für so wichtig gehalten hat. [...] Es gibt
mit anderen Worten keine sozusagen "natürliche",
sondern immer nur eine soziale Rechtfertigung von Nachrichtenauswahl."
(42)
Das Modell von den Nachrichtenfaktoren kann also nur bedingt erklären,
nach welchen Gesichtspunkten Journalisten ihre Nachrichten auswählen.
Diese Auswahl ist auch davon abhängig, welche Informationen
in die Redaktion gelangen (durch Korrespondenten oder Nachrichtenagenturen),
welchen Einflüssen die Journalisten unterliegen (durch Vorgesetzte
oder Kollegen) sowie welche beruflichen und persönlichen
Besonderheiten sie haben. In der kommunikationswissenschaftlichen
Forschung wird Journalisten daher häufig eine soziale Entfremdung
vom Publikum vorgeworfen und eine Nachrichtentendenz ("news
bias") in der Berichterstattung vermutet. (43) Im übrigen
weist Staab darauf hin, dass Nachrichtenfaktoren nicht nur als
Grundlage für die Auswahl von Nachrichten dienen können
(Kausalbeziehung), sondern auch als deren Rechtfertigung (Finalbeziehung):
"Man kann Ereignissen bestimmte Eigenschaften zuschreiben
oder absprechen. Zu unterscheiden sind hierbei explizite
[ausdrückliche] und implizite [insgeheime] Zuschreibungsvorgänge.
Explizite Zuschreibung von Nachrichtenfaktoren liegt dann vor,
wenn bestimmte Aspekte eines Ereignisses genannt werden, die tatsächlich
nicht vorhanden sind oder ein deutlich geringeres Ausmaß
aufweisen. Beispiele hierfür sind Meldungen, in denen Schaden
und Betroffenheit übertrieben oder die Prominenz von Beteiligten
übersteigert werden. Dies ist ein wesentliches Verfahren
der Boulevard- und Regenbogenpresse. Implizite Zuschreibung von
Nachrichtenfaktoren liegt dann vor, wenn bestimmte Aspekte eines
Ereignisses gemeldet werden, die - formal gesprochen - bestimmte
Nachrichtenfaktoren enthalten. Ein Beispiel hierfür ist etwa
eine Meldung über einen Flugzeugabsturz, in der erwähnt
wird, dass ein früherer Olympiasieger an Bord war. Auf diese
Weise wird der Nachricht große Prominenz der Beteiligten
zugeschrieben." (44) Vertreter und Vertreterinnen eines
Sensationsjournalismus greifen somit vermutlich stärker auf
Nachrichtenfaktoren aus dem Bereich des "human interest"
zurück, weil diese eher ein entsprechendes Publikumsinteresse
finden. Im folgenden wird jedoch deutlich, dass sich Journalisten
bei der Nachrichtenauswahl nicht nur nach ihren unklaren Vorstellungen
über die Mediennutzer richten, sondern sich vor allem an
ihren Kollegen und Vorgesetzten orientieren.
1.3.
Nachrichtenschleusen
Das
Modell von den Nachrichten"schleusen" greift wie jenes
vom Nachrichten"fluss" auf Metaphern von Kommunikation
als "Fluss von Signalen" zurück. (45) Die Schleusen-Metapher
geht auf den deutsch-amerikanischen Soziologen und Psychologen
Kurt Lewin (1890 - 1947) zurück, der bereits in den 40er
Jahren jene Menschen als "Schleusenwärter" ("gatekeeper")
bezeichnete, die für Auswahlentscheidungen verantwortlich
sind. (46) Allerdings untersuchte Lewin damals, welche Mitglieder
von privaten Haushalten in Kriegszeiten über die Beschaffung
von Lebensmitteln entscheiden.
In einem ähnlichen Zusammenhang wurde von dem österreichisch-amerikanischen
Soziologen Paul Felix Lazarsfeld (1901 - 1976) das Modell vom
Meinungsführer ("opinion leader") und Zweistufenfluss
("two-step-flow") der Kommunikation entwickelt. (47)
Dieses Modell ähnelt dem Schleusenwärter-Modell insofern,
als der Informationsfluss nicht direkt von den Massenmedien zu
allen Mediennutzern verläuft, sondern in zwei Stufen über
bestimmte Meinungsführer zur restlichen Bevölkerung
("opinion followers"). Die sogenannten Meinungsführer
nehmen in dem Zweistufenmodell eine ähnliche Rolle wie Schleusenwärter
ein, da sie allgemein den Informationsfluss für die übrige
Bevölkerung vorprägen. Dagegen bezieht sich das eigentliche
Schleusenwärter- beziehungsweise Gatekeeper-Modell im besonderen
auf Journalisten, die in den Nachrichtenagenturen und Massenmedien
aus dem Nachrichtenfluss auswählen. Der Kommunikationswissenschaftler
Michael Kunczik bestimmt die Schleusenwärterrolle dementsprechend
so: "Gatekeeping ist gleichbedeutend mit einer Begrenzung
der Informationsmenge, d. h. mit der Auswahl von als kommunikationswürdig
erachteten Themen. Die 'Pförtner' entscheiden, welche Ereignisse
zu öffentlichen Ereignissen werden und welche nicht und tragen
damit zur Formung des Gesellschafts- bzw. Weltbildes der Rezipienten
bei. So banal die Aussage auch scheint, jede Entscheidung ein
bestimmtes Thema zu kommunizieren, beinhaltet auch die 'Unterdrückung'
eines bzw. mehrerer anderer Themen." (48)
Nachrichtenschleusen-Modell:
Für die kommunikationswissenschaftliche Forschung über
die Schleusenwärter im Nachrichtenfluss ist bis heute eine
Untersuchung des US-amerikanischen Kommunikationswissenschaftlers
David Manning White (1917 - 1994) grundlegend. (49) Er befragte
Ende der 40er Jahre den Fernschreibredakteur ("wire editor")
einer kleineren Tageszeitung im US-amerikanischen Mittelwesten,
nach welchen Gesichtspunkten dieser zwischen den am Fernschreiber
eingehenden Nachrichten auswählt. Demnach waren für
diesen Gatekeeper (dem White den sinnigen Decknamen "Mr.
Gates" gab) zwei Gesichtspunkte entscheidend: Zum einen persönliche
Besonderheiten (wie Ansichten vom Publikumsinteresse und Ablehnung
von "Propaganda") und zum anderen technische Zwänge
(wie begrenzte Druckseiten und Zeitmangel). An dieser und ähnlichen
frühen Untersuchungen wurde vor allem kritisiert, dass sie
die Schleusenwärter weitgehend als unabhängige Einzelgänger
behandelten.
In späteren Untersuchungen versuchte man daher ganze Gruppen
von Nachrichtenjournalisten zu erfassen, um damit das redaktionelle
Umfeld der Schleusenwärter berücksichtigen zu können.
Dabei zeigte sich, dass der einzelne Schleusenwärter zwar
für die Nachrichtenauswahl keine eindeutigen Maßstäbe
angeben kann, die Gesamtgruppe jedoch (zumindest bei den Spitzenmeldungen)
verhältnismäßig einheitliche Auswahlentscheidungen
fällt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die
Auswahl stark durch soziale und organisatorische Einflüsse
innerhalb der Redaktion beeinflusst wird. Schleusenwärter
sind also keine unabhängigen Einzelgänger, sondern von
ihren Kollegen und Vorgesetzten abhängig. Sie richten sich
nach redaktionellen Richtlinien, die entweder informell zwischen
den Kollegen oder formell durch den Herausgeber festgelegt wurden.
(50) Der Journalist und frühere Chefredakteur der Deutschen
Presse-Agentur (DPA) in Hamburg, Hans Benirschke, ging hierüber
sogar noch hinaus. Im Jahr 1969 sagte er in einem Vortrag: "Es
gibt [...] so etwas wie einen internationalen oder nationalen
nachrichtenjournalistischen Konsensus über das, was vorgestern
oder gestern oder heute wesentlich und interessant war, beziehungsweise
ist." (51)
Trotz dieser Ergebnisse blieben sowohl die Merkmale für die
Nachrichtenauswahl als auch der Auswahlvorgang selbst unklar.
Zum ersten Gesichtspunkt bieten Galtung und Ruge mit ihrem Modell
von den Nachrichtenfaktoren eine Erklärung an. Zum zweiten
Punkt gibt eine Untersuchung der deutsch-kanadischen Soziologin
und Kommunikationswissenschaftlerin Gertrude Joch Robinson einige
Anhaltspunkte. (52) Sie untersuchte in den 60er Jahren die Arbeitsabläufe
und Auswahlvorgänge in der zentralen Auslandsnachrichtenredaktion
der halbamtlichen (damals groß-)jugoslawischen Nachrichtenagentur
Tanjug in Belgrad. Dabei konnte sie den Nachrichtenfluss
sowohl bei normaler Ereignislage als auch in einer Ausnahmesituation
(der Ermordung des US-amerikanischen Präsidenten John Fitzgerald
Kennedy (1917 - 1963) am 22. November 1963) miteinander vergleichen.
Robinson kommt aufgrund ihrer Beobachtungen zu dem Ergebnis, dass
sich die Schleusenwärterrolle innerhalb von Nachrichtenredaktionen
als kybernetisches System beschreiben lässt. Laut den kybernetischen
Modellvorstellungen sind Systeme unter anderem durch eine Rangordnung
(Hierarchie) und durch Rückkopplungen geprägt. Dadurch
können sich kybernetische Systeme selbst organisieren, ein
inneres Gleichgewicht erhalten (Äquilibration) und auf äußere
Einflüsse reagieren (Adaption).
Robinson fand entsprechende kybernetische Strukturen auch bei
Tanjug vor: So stellte sie bei der Nachrichtenauswahl
eine dreistufige Rangordnung fest, in der mehrere Schleusenwärter
für die Auswahlentscheidungen verantwortlich sind. Außerdem
entdeckte sie formelle und informelle Gruppen innerhalb der Agentur,
welche die Redaktionsabläufe und den Nachrichtenausstoß
durch Rückkopplungsvorgänge zusätzlich steuern.
Dementsprechend wird bei ungewöhnlichen Ereignislagen der
erhöhte Abstimmungsbedarf in der Nachrichtenredaktion durch
mehr Personal gedeckt. Außerdem werden die Entscheidungsabläufe
neu geordnet und die Nachrichtenauswahl teilweise auf eine höhere
Hierarchieebene verlagert. Durch diese Umorganisation ist auch
erklärbar, warum der Nachrichtenausstoß bei Tanjug
unabhängig von der Ereignislage sowohl von der Menge als
auch von der Themenmischung verhältnismäßig gleich
bleibt. Robinson meint: "Ein solches kybernetisches Modell
bietet verschiedene Vorteile, wenn es um diagnostische Probleme
oder Fragen der Voraussage geht. Mit ihm können sowohl intern
organisatorische als auch externe Faktoren zueinander in Beziehung
gesetzt werden: damit kann ihr Einfluss auf die Nachrichtenverarbeitung
genauer bestimmt und wirksamer quantifiziert werden. [...]
Dieses Modell stimmt mit früheren Untersuchungen darin
überein, dass eher der institutionale Rahmen und weniger
die psychologische Verfassung des Journalisten sein Gatekeeper-Verhalten
am besten voraussagen kann. Es ermöglicht jedoch darüber
hinaus, den Einfluss des Nachrichtenrohmaterials, die Größe
des Abnehmernetzes und die Auswirkungen der Kundenbedürfnisse
auf die Ziele der Nachrichtenverarbeitung der betreffenden Organisation
genauer zu erfassen." (53)
Kritik
am Nachrichtenschleusen-Modell:
Obwohl die kommunikationswissenschaftliche Forschung bis heute
durch das Modell von den Nachrichtenschleusen beeinflusst wird,
werden zahlreiche Einwände dagegen vorgebracht. (54) So besteht
der bereits gegen die frühen Untersuchungen vorgebrachte
Vorwurf weiter, wonach die sozialen und organisatorischen Einflüsse
auf den einzelnen Schleusenwärter nicht ausreichend berücksichtigt
werden. Auch in den späteren, kybernetischen Ansätzen
werden zum Beispiel die sogenannten Nachrichten"quellen"
als passiver und neutraler "Zufluss" zum Schleusenwärter
dargestellt. Jedoch ist die Beobachtung von Ereignissen keineswegs
die neutrale Aufnahme von Informationen. Dies wird schon daran
deutlich, dass ein Beobachter jedes Ereignis aus einem zeitlichen
und sachlichen Zusammenhang heraus abgrenzt. Die Nachrichten"quellen"
beeinflussen somit die Schleusenwärter in den Redaktionen
der Korrespondentenbüros, der Nachrichtenagenturen und der
Massenmedien schon allein durch ihre notwendige Vorauswahl über
nachrichtenwürdige Ereignisse. Von der Öffentlichkeitsarbeit,
Propaganda oder Werbung wird diese Einflussnahme mit medialen
Inszenierungen (Pseudoereignisse) sogar bewusst angestrebt.
Statt dessen wird die Nachrichtenauswahl aber sogar in den kybernetischen
Ansätzen noch als Vorgang gesehen, der nach den klassischen
Regeln von Ursache und Wirkung (Kausalbeziehung) abläuft.
Das Modell von den Nachrichtenschleusen beschreibt die Auswahl
von Nachrichten lediglich als ein Durchlassen oder Zurückhalten
von Informationen über die Wirklichkeit und nicht als soziale
Konstruktion. Nach Ansicht des Kommunikationswissenschaftlers
Siegfried Weischenberg besteht die Rolle des Schleusenwärters
jedoch nicht bloß in der Auswahl von Nachrichten, sondern
vielmehr in deren Einordnung in einen sinnvollen Gesamtzusammenhang.
"In einem Kommunikationssystem der Informationsüberproduktion
erhält die sinnvolle Einordnung von Informationen besondere
Bedeutung. Mit Hilfe angemessener Darstellungsformen müssen
auch komplexe Sachverhalte durchschaubar und verständlich
werden. Eine derartige Vermittlungskompetenz steht im Zentrum
der "Unberechenbarkeit" [im Sinn einer Unersetzbarkeit]
des Gatekeepers." (55) Das Schleusenwärter-
beziehungsweise Gatekeeper-Modell richtet die Aufmerksamkeit vor
allem auf einzelne Auswahlentscheidungen und vernachlässigt
dabei den Zusammenhang, in den diese Entscheidungen eingebettet
sind. Dadurch bleibt auch die Gewichtung der einzelnen Informationen
in den jeweiligen Nachrichtenmeldungen unberücksichtigt -
ebenso wie die Gewichtung wiederum dieser Meldungen im Rahmen
einer Nachrichtenseite oder -sendung. Neben der Nachrichtenauswahl
kann auch diese Gewichtung zu einer Nachrichtentendenz führen.
Im folgenden wird geschildert, inwieweit journalistische Objektivitätsnormen
bei der Auswahl und Gewichtung von Nachrichten eine Rolle spielen.
2.
Nachrichtengestaltung und Objektivität
Der
Begriff "Objektivität" hat im Journalismus eine
sehr vielschichtige Bedeutung. So unterscheidet der US-amerikanische
Soziologe Warren Breed (1915 - 1999) zwischen ethischen und technischen
Objektivitätsnormen. (56) Unter ethischen Normen versteht
er beispielsweise die Redlichkeit, Sorgfalt oder Unparteilichkeit
von Journalisten; mit technischen Normen meint er journalistische
Regeln und Routinen beim Auswählen, Berichtigen, Ergänzen,
Kürzen oder Umschreiben von Nachrichten. Der Germanist Manfred
Heun unterscheidet bei Objektivität hingegen zwischen vier
sogenannten "Dimensionen": (57) Demnach umfasst Objektivität
zum einen die Abbildung der Wirklichkeit durch Nachrichten sowie
zum anderen eine unparteiische Nachrichtenauswahl, einen
sachlichen Nachrichtenstil und eine neutrale Nachrichtendarbietung.
Klassischer
Objektivitätsbegriff:
In diesem Text wurde bereits erwähnt, was für eine wichtige
Rolle die Nachrichtenagenturen (insbesondere "the big four")
im weltweiten Nachrichtenfluss spielen. Darüber hinaus haben
die Agenturen in ihrer geschichtlichen Entwicklung aber auch die
journalistischen Objektivitätsnormen nachhaltig beeinflusst.
Durch sie entstand nämlich im 19. Jahrhundert der sogenannte
"Informationsjournalismus", (58) dessen Berufsnormen
bis heute die Grundlage für das klassische (westliche, kapitalistische,
demokratische) Verständnis von Objektivität bilden.
(59) Die Herausbildung des Informationsjournalismus war zunächst
vor allem auf die wirtschaftlichen Erfordernisse der ersten (angelsächsischen)
Nachrichtenagenturen zurückzuführen, wie Reuters
seit dem Jahr 1851 in London oder Associated Press seit
dem Jahr 1857 in New York (N.Y.). (60) Diese späteren Weltnachrichtenagenturen
bemühten sich schon allein deshalb um eine neutrale Berichterstattung,
weil sie hierdurch ihren wachsenden Kundenstamm mit dem gleichen
Material beliefern konnten.
Neben diesem wirtschaftlichen Nutzen bieten Objektivitätsnormen
aber auch organisatorische Vorteile, weil sich Nachrichten mit
Hilfe von klaren Regeln und Routinen einfacher und einheitlicher
herstellen lassen. Solche Nachrichtenregeln sind zum Beispiel
die Gegenüberstellung sich widersprechender Standpunkte,
die Abgrenzung von eigenen und fremden Aussagen sowie die Trennung
von Nachrichten und Kommentaren. Zu den Nachrichtenroutinen zählen
beispielsweise die Übernahme vorgefertigter Textabschnitte,
die Zusammenfassung umfangreicher Texte und die Umstellung einzelner
Textteile. Darüber hinaus bietet der Anspruch auf Objektivität
einen gewissen Schutz gegen Kritik und Zensur, weil dadurch der
Eindruck von Neutralität und Unparteilichkeit vermittelt
wird. Journalistische Objektivitätsnormen tragen somit auch
dazu bei, das soziale Ansehen des Berufsstandes aufzuwerten (wie
in der Wissenschaft oder im Rechtswesen). Unter anderem aus diesem
Grund wurden standesrechtliche Regelungen geschaffen, in denen
sich Journalisten selbst Normen setzen (zum Beispiel in den sogenannten
"Publizistischen Grundsätzen" des Deutschen
Presserates in Bonn). Neben solchen Selbstverpflichtungen
wurden journalistische Objektivitätsnormen aber auch gesetzlich
verankert (beispielsweise in den Rundfunk-Staatsverträgen
und -gesetzen der Bundesländer).
Derartige standesrechtliche und gesetzliche Berufsnormen werden
von Journalisten normalerweise geachtet. Sie untergliedern den
Begriff "Objektivität" allerdings nicht (wie Breed
oder Heun), sondern verstehen Objektivität meist als Gesamtheit.
Hiermit ist neben ethischen und technischen Normen in der Regel
auch der erkenntnistheoretische Anspruch verbunden, die Wirklichkeit
möglichst genau abzubilden. In diesem Zusammenhang wird zwar
meist zugegeben, dass dieses Abbild nie vollkommen erreichbar
ist. Gleichzeitig wird aber betont, dass die Berichterstattung
zumindest eine "Wirklichkeitsnähe" anstreben sollte.
Diese Auffassung beruht auf einem erkenntnistheoretischen Realismus,
laut dem die Sinnesorgane das wirklichkeitsnahe Abbild einer grundsätzlich
erkennbaren Welt vermitteln. Der Realismus geht somit ebenfalls
davon aus, dass sich vereinzelte Fehler der Wahrnehmung und Erkenntnis
objektivieren lassen, so dass auch Abweichungen von den Objektivitätsnormen
vermeidbar sind. Die Verwirklichung von Objektivität in den
Nachrichten ist demnach kein grundsätzliches Problem, sondern
vom ethischen Willen und technischen Können der Journalisten
abhängig. Jedoch betonte bereits Lippmann, "[...] dass
Nachrichten und Wahrheit nicht dasselbe sind und klar voneinander
geschieden werden müssen." (61) Und Clausse schreibt:
"Selbst wenn sich der [journalistische] Zeuge
freiwillig und bewusst darum bemüht, alles Persönliche
auszuschalten und rein objektiv zu sein, wird der Bericht doch
niemals ohne eine gewisse persönliche Färbung sein.
Diese ergibt sich schon aus der Wortwahl, aus dem Stil, aus dem
persönlichen Gesichtswinkel. Die so schwer auszuschaltende
persönliche Beeindruckbarkeit, die eigenen Meinungen, die
Allgemeinbildung machen sich bemerkbar - und ein noch so großer
Wille nach Auslöschung alles Persönlichen vermag nicht
immer das Hervortreten tief verwurzelter Impulse zu verhindern.
Jeder Bericht enthält einen mehr oder weniger großen
Teil von Subjektivität." (62)
Kritik
am klassischen Objektivitätsbegriff:
Manche Kritiker schränken die Möglichkeit einer journalistischen
Objektivität noch wesentlich deutlicher ein und verweisen
vor allem auf wirtschaftliche und organisatorische Einflüsse
im Journalismus. (63) So nennt der deutsch-amerikanische Soziologe
Herbert J. Gans den Objektivitätsanspruch eine journalistische
"Paraideologie": "Zusammen genommen bilden
die dauerhaften Wertvorstellungen, bewussten und unbewussten Meinungen
sowie Wirklichkeitsauffassungen, was ich als Paraideologie bezeichnete
[...]. Die Paraideologie, die ich in den Nachrichten beobachtete,
kommt (selbstverständlich) von den Journalisten, wenngleich
es mehr die Werte des Arbeitsplatzes und des Berufes ausdrückt,
als der Journalisten persönliche Wertvorstellungen."
(64) In ähnlicher Weise bezeichnet die US-amerikanische Soziologin
Gaye Tuchman journalistische Objektivitätsnormen als "strategisches
Ritual": Sie schreibt zusammenfassend, dass "[...] sich
Objektivität auf Routinevorgänge bezieht, die als formale
Merkmale veranschaulicht werden können [...] und
die den Berufstätigen vor Fehlern und vor seinen Kritikern
schützen. Es scheint, das Wort "Objektivität"
wird abwehrend als strategisches Ritual verwendet."
(65) Kritiker bemängeln am Objektivitätsanspruch des
Informationsjournalismus unter anderem, dass die Auswahl und Gewichtung
von Nachrichten letztlich von den beruflichen und persönlichen
Besonderheiten des jeweiligen Journalisten abhängt (wie Eigenschaften,
Einstellungen, Erfahrungen oder Erwartungen). Außerdem kann
die Beschränkung auf angeblich "reine" Tatsachen
(wie Zahlen (66) oder Zitate) zu vereinfachenden Berichterstattungsmustern
führen. Beispiele hierfür sind bloße Aufzählungen
von Kriegsopfern ("body count") oder mediengerichtete
Äußerungen von Politikern und Politikerinnen ("Sprechblasen").
Hierbei wird jedoch die zum Verständnis von Ereignissen notwendige
Einordnung der Tatsachen in ihre Hintergründe, Ursachen,
Wirkungen und Zusammenhänge (die sogenannte "Faktendimensionierung")
vernachlässigt.
Ein ideologisierter oder ritualisierter Anspruch auf Objektivität
birgt zudem die Gefahr, dass Journalisten die Verantwortlichkeit
für ihre Berichterstattung mit Hinweis auf Berufsnormen oder
-zwänge zurückweisen. Der Journalist und Fernsehmoderator
Dagobert Lindlau warnt vor einem falschen Verständnis von
Objektivität: "Ich warte auf den Tag, an dem wir
der Ausgewogenheit zuliebe bei einem Bericht über die Hitlerschen
KZ's einen alten Nazi vor die Kamera holen müssen, der dann
feststellt, die Konzentrationslager hätten schließlich
auch ihr Gutes gehabt. [Der US-amerikanische Rundfunkjournalist]
Ed Morrow [Edward Roscoe Murrow! (1908 - 1965)] war
es, der gesagt hat: 'Es gibt Dinge, die haben nur eine Seite.'"
(67)
Der Anspruch auf Objektivität entbindet Journalisten somit
nicht davon, sich immer wieder mit ihren Berufsnormen auseinander
zu setzen. Seit den 60er Jahren entstanden vor allem in den USA
einige Gegenströmungen zum "Informationsjournalismus",
wie der sogenannte "Interpretative Journalismus" (Deutung
von Hintergründen, Ursachen, Wirkungen und Zusammenhängen),
der sogenannte "Präzisionsjournalismus" (Verwendung
von sozialwissenschaftlichen Arbeitsweisen und Computerrecherchen)
oder der sogenannte "Enthüllungsjournalismus" ("Investigativer
Journalismus" zur Aufdeckung von Skandalen, Geheimnissen
und gesellschaftlichen Tabus). (68) Trotz solcher anregenden Strömungen
steht journalistische Arbeit immer zwischen zwei Gegensätzen,
wie der US-amerikanische Kommunikationswissenschaftler Penn T.
Kimball schreibt: "In gewissem Sinn muss der Reporter
lernen, zwei gegensätzliche psychologische Zustände
zu meistern. Einer ist die Fähigkeit, sich selbst in die
Geschichten, über die zu berichten er ausgeschickt wird,
so vollkommen zu versenken, dass er sie tatsächlich nachlebt.
Der andere ist, fähig zu sein, sich selbst von diesen selben
eindrucksvollen Erlebnissen loszumachen, um außerhalb der
Erfahrung zu stehen und sie dem Leser zu Gesicht zu bringen.
[...] Ein Journalist ohne ein Herz ist ein leerer Schreiber.
Ein Journalist, der ganz Herz ist, ist andererseits ein undisziplinierter
Schreiber. Und im Journalismus ist die berufliche Schlüsselqualität:
Kontrolle." (69)
Der chilenische Neurobiologe Humberto Romecin Maturana unterscheidet
in diesem Zusammenhang zwischen zwei verschiedenen Ebenen von
Objektivität. "Bei der einen Einstellung geht man
von einer beobachterunabhängigen Existenz von Dingen aus.
Gleichzeitig wird nicht nach dem Zustandekommen der Fähigkeiten
des »Beobachters« gefragt. Diesen Erklärungsweg
bezeichne ich als den Weg der absoluten Objektivität
[...]. Dabei nimmt man die Existenz von beobachterunabhängigen
Dingen an, die erkannt werden können. Die Fähigkeiten
des »Beobachters«, diese Dinge [...] zu erkennen,
wird bei diesem Ansatz nicht weiter hinterfragt. Der »Beobachter«
hat diese Fähigkeit einfach. Wird diese Frage überhaupt
einmal gestellt, dann wird bei der Beantwortung auf eine »Fähigkeit«
des »Beobachters« verwiesen. Im Rahmen der anderen
Einstellung zu der Frage nach dem »Beobachter« wird
die Frage ernst genommen, wie das, was der »Beobachter«
tut, überhaupt zustande kommt. [...] Dann erscheint
»Existenz« als etwas durch den »Beobachter«
hervorgebrachtes, als etwas, was der »Beobachter«
erzeugt. [... Dann] akzeptieren Sie die Frage nach dem
»Beobachter« und dem »Beobachteten«, und
Sie beschreiten dann einen anderen Weg, den ich den Weg der »relativen
Objektivität« [...] nenne." (70)
Diese zwei Ebenen von Objektivität ähneln der Unterscheidung
zwischen einer Beobachtung erster und zweiter Ordnung. Eine "absolute
Objektivität" beinhaltet nämlich den Anspruch,
die Wirklichkeit möglichst genau abzubilden; dies ist gewissermaßen
eine "Objektivität erster Ordnung". Dagegen beruht
eine "relative Objektivität" auf der Einsicht,
dass sich jede Erkenntnis auf Wirklichkeitskonstruktionen gründet;
dies ist sozusagen eine "Objektivität zweiter Ordnung".
Maturana betont daher in Bezug auf die Wissenschaft: "So
können wir den Anspruch auf Objektivität in der Wissenschaftspraxis
als Verpflichtung des Standard-Beobachters werten, keinen störenden
und entstellenden Einfluss seiner/ihrer Wünsche und Vorlieben
auf seine/ihre Anwendung des Kriteriums der Validierung [Bestätigung]
wissenschaftlicher Erklärungen zuzulassen. [...] Die
Ansprüche auf Objektivität [...] in der Wissenschaft
sind somit moralische, nicht ontologische [wirklichkeitsorientierte]
Ansprüche." (71)
Die Kommunikationswissenschaftler Siegfried Johannes Schmidt und
Siegfried Weischenberg haben mit Blick auf den Journalismus ähnliche
Vorstellungen: "Objektivität ist [...]
eine intersubjektive Vereinbarung über die Art der Wirklichkeitskonstruktion,
die vom System Journalismus erwartet werden kann. Die dieser Vereinbarung
zugrundeliegenden Kriterien sind nicht "Wahrheit" oder
"Realitätsnähe", sondern "Nützlichkeit"
und "Glaubwürdigkeit". Sie gelten für die
Sammlung, aber insbesondere auch für die Präsentation
von Nachrichten mit Hilfe bestimmter Darstellungsformen."
(72) Damit werden journalistische Objektivitätsnormen keineswegs
aufgegeben, geschweige denn einer zufälligen oder beliebigen
Subjektivität geopfert. Wahrnehmung und Erkenntnis sind das
Ergebnis von Wirklichkeitskonstruktionen, so dass "Objektivität"
keine Annäherung an die Wirklichkeit ist, sondern eine in
bestimmten sozialen Systemen anerkannte und vereinheitlichte Vorgehensweise
zur Erlangung von Erkenntnis.
Es handelt sich hierbei im Sinn von Maturana um eine "relative
Objektivität". In diesem Sinn ist "Wahrheit"
auch kein "Abbild" der Wirklichkeit, sondern eine bewertete
Erkenntnis. Bezogen auf die von Heun genannten vier Dimensionen
bedeutet dies, dass der Begriff "Objektivität"
in diesem Text keinen Anspruch auf die "Abbildung" von
Wirklichkeit erhebt. Die drei anderen Dimensionen (unparteiische
Auswahl, sachlicher Stil und neutrale Darbietung von Nachrichten)
werden hier dagegen ausdrücklich in den Objektivitätsbegriff
einbezogen. Schließlich gehören die entsprechenden
Berufsnormen zu den im sozialen System "westlicher, kapitalistischer,
demokratischer Journalismus" anerkannten und vereinheitlichten
Vorgehensweisen. Hierbei ist aber immer zu beachten, dass Objektivität
nicht vor Irrtümern und Vorurteilen schützt. Entscheidend
ist vielmehr, dass eine objektive Vorgehensweise für das
jeweilige soziale System (wie Wissenschaft, Rechtswesen oder Journalismus)
passend beziehungsweise viabel ist. Die Viabilität von journalistischer
Objektivität umfasst hierbei nicht nur technische, sondern
auch ethische Normen (um auf die Unterscheidung von Breed zurückzugreifen).
Hier soll aber nicht auf ethische Objektivitätsnormen im
Nachrichtenjournalismus (wie Redlichkeit, Sorgfalt oder Unparteilichkeit)
eingegangen werden, sondern auf technische Normen (Nachrichtenregeln
und -routinen).
2.1.
Nachrichtenregeln
Eine
organisatorische Stärke des Informationsjournalismus besteht
darin, Nachrichten mit Hilfe von klaren Regeln einfach und einheitlich
herstellen zu können. Unter Nachrichtenregeln werden hier
jene erlernten Grundsätze verstanden, nach denen Journalisten
ihre Nachrichten gestalten. Solche Nachrichtenregeln sind nicht
nur in allgemein zugänglichen Fachbüchern und Nachschlagewerken
zum Nachrichtenjournalismus aufgeführt. (73) Sie werden häufig
auch in (halb-)internen Nachrichtenpapieren und -fibeln der einzelnen
Nachrichtenredaktionen festgehalten, um die jeweiligen Besonderheiten
bei der Nachrichtengestaltung zu regeln. Bei solchen redaktionsinternen
Unterlagen handelt es sich teilweise um kurze Papiere mit nur
wenigen Seiten, häufig aber auch um sehr umfangreiche Fibeln.
Ungeachtet dieser veröffentlichten oder redaktionsinternen
Bücher und Fibeln werden Nachrichtenregeln bei der praktischen
Journalistenausbildung vorwiegend mündlich vermittelt ("learning
on the job"). Die genannten Regelwerke dienen daher hauptsächlich
der theoretischen Ausbildung an Hochschulen und Journalistenschulen
beziehungsweise zur theoretischen Vertiefung des in der Praxis
bereits erlernten.
Nachrichtenregeln
laut Tuchman:
Tuchman ist der Ansicht, dass Nachrichtenjournalisten vor allem
vier beziehungsweise fünf Vorgehensweisen anwenden, mit deren
Regeln sie ihre Nachrichten "objektivieren" können.
(74) Diese Nachrichtenregeln werden in ähnlicher Form auch
in den meisten Fachbüchern und Nachschlagewerken aufgeführt.
Es handelt sich laut Tuchman um: Erstens die Gegenüberstellung
sich widersprechender Standpunkte, zweitens die Stützung
von Aussagen durch Tatsachen, drittens die Abgrenzung von eigenen
und fremden Aussagen, viertens die Gliederung von Informationen
in einer bestimmten Anordnung sowie fünftens die Trennung
von Nachrichten und Kommentaren.
Bei der Gegenüberstellung sich widersprechender Standpunkte
geben Nachrichtenjournalisten nicht bloß eine, sondern gleich
mehrere Aussagen zum selben Thema wieder. Einerseits vermeiden
sie damit eine einseitige Berichterstattung, zumal sie häufig
die Richtigkeit der Aussagen nicht beurteilen können (zum
Beispiel beim Expertenstreit über technische Risiken oder
bei Kriegsberichten über militärische Erfolge). Andererseits
sind hierbei aber (unabhängig vom Inhalt) jene Aussagen im
Vorteil, die bestimmte Nachrichtenfaktoren enthalten (wie Eindeutigkeit
der Formulierung oder Prominenz des Sprechers). Auf die Grenzen
einer ausgewogenen Berichterstattung hat bereits Lindlau mit seinem
Beispiel von "einem Bericht über die Hitlerschen
KZ's" hingewiesen. Darüber hinaus wird durch die
Widersprüchlichkeit der Aussagen die Bewertung eines Themas
erschwert, wenn nicht sogar unmöglich.
Bei der Stützung von Aussagen durch Tatsachen wird versucht,
diese Aussagen zu prüfen. Auf diese Weise lässt sich
beispielsweise auch ein Hinweis auf Vorteile von nationalsozialistischen
Konzentrationslagern während der Hitler-Diktatur einordnen
und bewerten. Wie bereits beschrieben, kann die Beschränkung
auf "reine" Tatsachen zu einer vereinfachenden Berichterstattung
führen. Meist lassen sich Aussagen auch dadurch stützen,
dass sie aus möglichst mehreren und glaubwürdigen Quellen
stammen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass sie
durch unabhängige Fachleute bestätigt werden. Dies kann
jedoch wiederum dazu führen, dass mehrere Fachleute widersprüchliche
Aussagen zum selben Thema machen. Die Auswahl und Gewichtung der
stützenden Tatsachen muss somit letztlich von den (Nachrichten-)Journalisten
vorgenommen werden.
Bei der Abgrenzung von eigenen und fremden Aussagen werden bestimmte
journalistische Stilmittel eingesetzt, um fremde Aussagen in direkter
oder indirekter Rede zu kennzeichnen. Aussagen in direkter Rede
markiert man in der Presse durch Anführungszeichen beziehungsweise
im Rundfunk durch bestimmte Redewendungen wie "...sagte wörtlich...".
Im Rundfunk können darüber hinaus Original-Aufnahmen
(sogenannte "O-Töne") mit entsprechenden Aussagen
verwendet werden. Aussagen in indirekter Rede werden sowohl in
der Presse als auch im Rundfunk durch die Verwendung des grammatischen
Konjunktivs ausgedrückt. Diese Vorgehensweisen trennen die
Aussagen des Berichterstatters und anderer Personen jedoch nur
formal voneinander. Auch hier erfolgt die Auswahl und Gewichtung
der fremden Aussagen letztlich durch die Journalisten, so dass
sie eigene Ansichten anderen Personen zuordnen können. Dessen
ungeachtet sind aber auch hier (unabhängig vom Inhalt) jene
Aussagen im Vorteil, die bestimmte Nachrichtenfaktoren enthalten.
Bei der Gliederung von Informationen in einer bestimmten Anordnung
wird in der Regel nach dem sogenannten Prinzip der "umgekehrten
Pyramide" ("inverted pyramid") vorgegangen. Dieses
Pyramiden-Prinzip beinhaltet, dass Nachrichten mit den wichtigsten
Informationen beginnen und dann immer unbedeutendere Angaben folgen.
Bezogen auf einzelne Nachrichtenmeldungen bedeutet dies, dass
am Anfang ein knapp formulierter Vorspann ("Leadsatz")
mit den Kerninformationen über das jeweilige Ereignis steht.
Zu diesen Kerninformationen gehören beispielsweise Antworten
auf sogenannte "W-Fragen" (Wer hat was wann wo wie und
warum getan?). Meist folgen dann im zweiten Satz die genaue Nachrichtenquelle
und weitere wichtige Angaben sowie in späteren Sätzen
nähere Einzelheiten. Die Hintergründe, Ursachen, Wirkungen
und Zusammenhänge des jeweiligen Ereignisses stehen am Schluss
der Meldung (Faktendimensionierung). Bezogen auf ganze Nachrichtenseiten
oder -sendungen bedeutet das Pyramiden-Prinzip, dass auf der Titelseite
beziehungsweise am Sendungsbeginn die Hauptmeldungen ("Aufmacher")
stehen und dann immer unbedeutendere folgen - bis zu "human
interest"-Meldungen, Sport und Wetter. Hintergründe,
Ursachen, Wirkungen und Zusammenhänge können auch hier
meist nur auf hinteren Seiten beziehungsweise in nachfolgenden
Sendungen dargestellt werden. Durch dieses Pyramiden-Prinzip lassen
sich einzelne Meldungen beziehungsweise ganze Seiten und Sendungen
so aufbauen, dass sie je nach Druckseiten beziehungsweise Sendeminuten
beliebig von hinten gekürzt werden können, ohne dass
die Kerninformationen oder Hauptmeldungen verloren gehen. Dies
bedeutet aber auch, dass Informationen über die Hintergründe,
Ursachen, Wirkungen und Zusammenhänge von Ereignissen als
erstes weggekürzt werden. Außerdem gilt natürlich
auch hier, dass die Journalisten entscheiden, welches die "wichtigsten"
Informationen sind.
Bei der Trennung von Nachrichten und Kommentaren wird in der Regel
so vorgegangen, dass meinungsäußernde Beiträge
(wie Kommentare, Kritiken oder Glossen) ausdrücklich als
solche gekennzeichnet werden. Allerdings trennt man auch hier
Tatsachen und Meinungsäußerungen im Grunde nur formal
voneinander. So entdeckte der Kommunikationswissenschaftler Klaus
Schönbach, dass Nachrichten häufig an die Kommentare
angeglichen werden (Synchronisation), (75) damit das Gesamtbild
der Berichterstattung einheitlicher erscheint. Sogar wenn die
Nachrichtenregeln also von den Journalisten formal eingehalten
werden, haben sie einen großen Freiraum, um bei der Nachrichtengestaltung
zu manipulieren. (76) Davon abgesehen sind die Grenzen zwischen
Nachricht und Kommentar auch deshalb fließend, weil viele
sogenannte "Kommentare" kaum mehr als eine Gegenüberstellung
der jeweiligen Standpunkte bieten. Eine solche nichtssagende Kommentierung
will es offenbar allen Seiten recht machen und sogar dort journalistische
Ausgewogenheit zeigen, wo dies überhaupt nicht erforderlich
wäre.
Anwendung
der Nachrichtenregeln:
Bei allen von Tuchman genannten fünf Vorgehensweisen wird
ein möglichst sachlicher Sprachstil angestrebt. Dieser Nachrichtenstil
zeichnet sich im Idealfall durch eine einfache Wortwahl, einen
knappen Satzbau und eine übersichtliche Satzfolge aus. Hierdurch
will man nicht nur journalistische Objektivität erreichen,
sondern die Nachrichten auch für weniger aufmerksame oder
gebildete Mediennutzer verständlich machen. (77) Zu einer
einfachen Wortwahl gehört es beispielsweise, auf vermeidbare
Fremdwörter und zusammengesetzte Hauptwörter zu verzichten.
Außerdem sollte man keine Floskelwörter verwenden (wie
"äußern", "bemerken" oder "erklären"
für sagen). Das gleiche gilt für Metaphern (wie "grünes
Licht geben" oder "auf den Weg bringen" für
beauftragen, entscheiden oder verabschieden) und für Synonyme
(wie "die Hardthöhe" oder "das Pentagon"
für das deutsche beziehungsweise US-amerikanische Verteidigungsministerium).
Auch sollten verschleiernde Begriffe (Euphemismen) aus der Bürokratensprache
oder Propaganda (wie "Freisetzung" für Entlassung,
"Preiskorrektur" für Preiserhöhung oder "ethnische
Säuberung" für Massenvertreibung) vermieden werden.
Dies gilt auch für den Gebrauch von militärischen Wörtern
(wie "Etappensieg", "Kreuzfeuer" oder "Schützenhilfe")
in sachfremden Zusammenhängen. (78) Zu einem knappen Satzbau
gehört es zum Beispiel, wertende Adjektive, doppelte Verneinungen
oder überflüssige Formulierungen (wie Füllwörter,
Pleonasmen oder Tautologien) zu unterlassen. Nachrichtensätze
sollten zudem grammatisch bevorzugt im Aktiv stehen, (79) im Verbal-
statt Nominalstil geschrieben sein und der natürlichen Sprechweise
folgen (Subjekt, Prädikat, Objekt). Zu einer übersichtlichen
Satzfolge gehört es beispielsweise, nicht zu viele Informationen
(wie Namen oder Zahlen) zusammenzudrängen und keine Schachtelsätze
zu bilden (Hauptinformationen in Hauptsätze, Nebenangaben
in Nebensätze). Allgemein sollten sich kurze und lange Sätze
ablösen (weder "Hack-" noch "Blähstil")
und die Nachricht durch Absätze inhaltlich gegliedert werden.
Die hier genannten Nachrichtenregeln sind weder vollständig,
noch werden sie überall anerkannt oder sogar befolgt. Bereits
Lippmann betonte, dass die Gestaltung von Nachrichten einen großen
Freiraum lässt: "Jede Zeitung ist im Augenblick,
wo sie den Leser erreicht, das Endergebnis einer ganzen Reihe
von Auswahlvorgängen, die bestimmen, welche Artikel an welcher
Stelle mit wie viel Raum und unter welchem Akzent erscheinen sollen.
Dafür gibt es keine objektiven Regeln. Es gibt aber Konventionen."
(80) Nachrichtenregeln beruhen also zu einem Großteil auf
Gewohnheiten im sozialen System "Nachrichtenjournalismus".
Diese anerkannten und vereinheitlichten Regeln sind im Verständnis
dieses Textes auch dann objektiv, wenn sie durch Ausnahmen bestätigt
werden. Was für ein großer Freiraum bei der Nachrichtengestaltung
möglich ist, belegen die Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen
und privat-kommerziellen Rundfunksendern. (81) Viele Privatsender
gestalten ihre Nachrichten bewusst anders - sowohl bei der Auswahl
(mehr "human interest"-Themen, mehr Sport) als auch
beim Stil (keine Berufssprecher, mehr Umgangssprache) und bei
der Darbietung (kürzere Sendungen, sogenannte Original-Ton-Nachrichten
mit Einspielung von Original-Aufnahmen, Korrespondentenberichten
oder Redaktionsbeiträgen). Die öffentlich-rechtlichen
Sender bemühen sich daher, ihre Nachrichten unter anderem
durch erläuternde Faktendimensionierung, sprachliche Seriosität
und inhaltliche Zuverlässigkeit von der privat-kommerziellen
Konkurrenz abzuheben. (82)
2.2.
Nachrichtenroutinen
Im
Informationsjournalismus tragen neben den beschriebenen Nachrichtenregeln
auch zahlreiche Routinen dazu bei, Nachrichten auf einfache und
einheitliche Weise herzustellen. (83) Unter Nachrichtenroutinen
werden in diesen Text jene Strategien verstanden, mit denen Journalisten
die erlernten Nachrichtenregeln anwenden. Solche technischen Objektivitätsnormen
erleichtern die journalistische Nachrichtenarbeit vor allem, wenn
sie unter Zeitdruck bewältigt werden muss. Bereits Lippmann
wies darauf hin, dass Journalisten ihre Arbeit nur mit Hilfe von
Nachrichtenroutinen bewältigen können: "Und
doch wäre der zahlenmäßige Umfang der Gegenstände,
den diese verhältnismäßig wenigen Leute zu bearbeiten
verstehen, wirklich ein Wunder, wäre es nicht standardisierte
Routine." (84)
Nachrichtenroutinen
laut van Dijk:
Der niederländische Literatur- und Kommunikationswissenschaftler
Teun Adrianus van Dijk ist der Meinung, dass Journalisten bei
der Gestaltung von Nachrichten vor allem fünf Hauptstrategien
beziehungsweise -routinen anwenden. (85) Nach dieser Einteilung
handelt es sich im einzelnen um die Auswahl, die Wiedergabe, die
Zusammenfassung, die Umstellung und die Umformulierung von Texten
(wie Agenturmeldungen, Korrespondentenberichte, Pressemitteilungen
oder eigene Aufzeichnungen).
Bei der Auswahl ("selection") von Nachrichten benutzen
Journalisten verschiedene Routinen, um ihre Entscheidungen zu
fällen. Hierbei spielt die Einschätzung der Ereignisse
mit Hilfe von Nachrichtenfaktoren eine besondere Rolle. Laut van
Dijk ist darüber hinaus auch von großer Bedeutung,
wie die Journalisten die Glaubwürdigkeit der Nachrichtenquellen
sowie die Erwartungen der Mediennutzer einschätzen. Ähnlich
wie bei den Nachrichtenfaktoren ist hier aber kein objektiver
Maßstab möglich, denn die routinemäßige
Einschätzung der Nachrichtenquellen und der Mediennutzer
hängt von den beruflichen und persönlichen Besonderheiten
des jeweiligen Journalisten ab. Im Zusammenhang mit der Nachrichtenauswahl
beschreibt auch Tuchman eine journalistische Routine. (86) Laut
der Soziologin teilen Journalisten nachrichtenwürdige Ereignisse
in bestimmte Gattungen ein. Dies sind bedeutsame Themen und "human
interest"-Themen ("hard news" und "soft news"),
Einzelthemen und Dauerthemen ("spot news" und "developing
news") sowie Folgethemen ("continuing news"). Hierbei
versteht Tuchman unter "spot news" abgeschlossene Themen
mit überschaubaren Informationen (beispielsweise einen Banküberfall)
und unter "developing news" sich entwickelnde Themen
mit immer neuen Informationen (zum Beispiel einen Banküberfall
mit anschließender Geiselnahme). Als "continuing news"
sieht sie dagegen nachfolgende Themen an, die zum gleichen Themenbereich
gehören (beispielsweise ähnliche Banküberfälle
oder der Gerichtsprozess gegen die Bankräuber). Nachrichtenthemen
lassen sich aber auch mit Hilfe solcher Gattungen nicht klar voneinander
abgrenzen.
Bei der Wiedergabe ("reproduction") vorgefertigter Textabschnitte
werden laut van Dijk Agenturmeldungen, Korrespondentenberichte
oder Pressemitteilungen überwiegend wörtlich abgeschrieben.
Durch diese einfache Routine wird die Nachrichtenarbeit sehr erleichtert.
Journalisten übernehmen insbesondere dann andere Texte, wenn
sie unter Zeitdruck stehen, wenn die Texte aus einer glaubwürdigen
Quelle stammen oder wenn keine zusätzlichen Informationen
verfügbar sind. Der österreichische Kommunikationswissenschaftler
Christian Kristen hat untersucht, wie das Angebot der Nachrichtenagenturen
in verschiedenen Tageszeitungen verwendet wird. Er kommt zu dem
Ergebnis, dass die Übernahme vorgefertigter Texte vor allem
bei Auslandnachrichten üblich ist: "Grundsätzlich
reproduzieren die Zeitungsartikel die Charakteristiken der in
ihnen verwendeten Agenturartikeln in mehrfacher Hinsicht. Am auffälligsten
ist hierbei der sprachliche Aspekt, der endgültig den Mythos
vom eigenständig arbeitenden Zeitungsjournalisten zumindest
für die Sparte der Auslandsberichterstattung zunichte macht.
Bis auf geringe Unterschiede in den Satzkonstruktionen, die auf
die Mischung von Agenturtexten zurückzuführen sind,
ist strukturell keinerlei Niederschlag der journalistischen Eigenarbeit
ersichtlich." (87)
Bei der Zusammenfassung ("summarization") umfangreicher
Texte werden die wichtigsten Informationen zu einer knappen Nachricht
verdichtet. Dies geschieht laut van Dijk, indem Journalisten komplizierte
oder unwesentliche Einzelheiten weglassen, indem sie ähnliche
oder zusammengehörige Informationen verallgemeinern und indem
sie eine Abfolge von Ereignissen zu einem übergreifenden
Thema bündeln. Zusammenfassungen haben bei der Gestaltung
von Nachrichten eine Kernaufgabe und bilden gewissermaßen
eine zweite und abschließende Nachrichtenauswahl. Gleichzeitig
werden beim Zusammenfassen die Inhalte unterschiedlicher Texte
miteinander verglichen, wichtige Einzelinformationen in einen
überschaubaren Gesamtzusammenhang gebracht, die Kerninformationen
über ein Ereignis ermittelt sowie der Nachrichtenvorspann
("Leadsatz") formuliert. Alle diese komplexen Entscheidungen
beruhen letztlich auf den beruflichen und persönlichen Besonderheiten
des jeweiligen Journalisten (wie Eigenschaften, Einstellungen,
Erfahrungen oder Erwartungen).
Bei der Umstellung einzelner Textteile ("local transformations")
werden Nachrichten vor allem nach dem bereits beschriebenen Prinzip
der "umgekehrten Pyramide" angeordnet. Dies bedeutet,
dass Nachrichten mit den wichtigsten Informationen beginnen und
dann immer unbedeutendere Angaben folgen. Gleichzeitig mit dem
Umstellen von Textteilen werden komplizierte oder unwesentliche
Einzelheiten weggelassen und die Nachrichten auf die begrenzten
Druckseiten beziehungsweise Sendeminuten abgestimmt. Außerdem
werden aus anderen Texten weitere Informationen hinzugefügt,
zum Beispiel neue Einzelheiten über noch andauernde Ereignisse
oder zusätzliche Angaben über Hintergründe, Ursachen,
Wirkungen und Zusammenhänge. Darüber hinaus werden häufig
auch einzelne Textteile durch inhaltlich ähnliche Teile ersetzt,
sofern sie andere Schwerpunkte, neue Einzelheiten oder sprachliche
Abwechslung bieten.
Bei der stilistischen und rhetorischen Umformulierung ("stylistic
and rhetorical (re-)formulation") von Texten setzen Nachrichtenjournalisten
laut van Dijk Sinnbilder (Metaphern), Vergleiche sowie Unter-
und Übertreibungen ein. Dabei kann durch die Wahl bestimmter
Begriffe (wie "Aufständische" oder "Freiheitskämpfer",
"Demonstranten" oder "Randalierer") insgeheim
eine persönliche oder redaktionelle Wertung in die Nachricht
eingebracht werden.
Anwendung
der Nachrichtenroutinen:
Neben dem Nachrichtenstil mit einfacher Wortwahl, knappem Satzbau
und übersichtlicher Satzfolge, soll einer unterschwelligen
Meinungsmache auch durch den Rückgriff auf sprachliche Stereotype
entgegengewirkt werden. Solche Stereotype (wie feststehende Begriffe,
Wortfügungen oder Redewendungen) gehören zur neutralen
Darbietung von Nachrichten und sollen der journalistischen Objektivität
dienen. Zu feststehenden Begriffen in Nachrichten gehören
beispielsweise Ortsmarken am Anfang der Meldungen (wie "Berlin:..."
für "Achtung! Politik, Inland!") und Sammelbegriffe
(wie "Staatschef" oder "Parlament"). Zu feststehenden
Wortfügungen zählen zum Beispiel Ausdrücke wie
"...das westliche Verteidigungsbündnis..." oder
"...die radikal-islamische Untergrundorganisation...".
Zu feststehenden Redewendungen gehören beispielsweise Formulierungen
wie "...äußerte sich besorgt / zufrieden über..."
oder "...verlautete aus nicht näher bezeichneten Diplomaten-
/ Regierungskreisen...". Durch den einseitigen Gebrauch von
Stereotypen können jedoch fremde Kulturen (klischeehafte
Darstellung der "Dritten Welt") oder Minderheiten (Überbewertung
von Ausländerkriminalität) benachteiligt und herabgesetzt
werden.
Die Anwendung von Nachrichtenregeln und -routinen entbindet Journalisten
also nicht davon, diese immer wieder neu zu überdenken. Hierbei
haben ihre Allgemeinbildung, ihr Fachwissen und ihre Berufserfahrung
(Qualifikation) eine besondere Bedeutung. Dies gilt aber nicht
nur für die Auswahl und Gestaltung von Nachrichten, sondern
auch für die Erläuterung der Hintergründe, Ursachen,
Wirkungen und Zusammenhänge von Ereignissen (Faktendimensionierung).
Die von Weischenberg geforderte Einordnung der Nachrichteninformationen
in einen sinnvollen Gesamtzusammenhang ist nur durch entsprechende
Kenntnisse der Nachrichtenjournalisten möglich. Insbesondere
wenn sie unter Zeitdruck stehen, wird ihre Arbeit durch Vorbildung
und -wissen bestimmt. Darüber hinaus ist auch eine gründliche
Ausbildung und ständige Weiterbildung notwendig, um eine
unparteiische Auswahl, einen sachlichen Stil und eine neutrale
Darbietung der Nachrichten anzustreben. Auch die Einschätzung
von neuen Themen wird durch die Allgemeinbildung, das Fachwissen
und die Berufserfahrung der Journalisten (Qualifikation) beeinflusst.
Im folgenden wird daher die Rolle von Nachrichtenjournalisten
bei der Themensetzung ("agenda-setting") für die
öffentliche Diskussion beschrieben.
3.
Nachrichtenthemen und öffentliche Tagesordnung
Die
Massenmedien (wie Presse oder Rundfunk) haben einen großen
Einfluss darauf, welche Themen auf die öffentliche Tagesordnung
(Agenda) gesetzt werden. Auf dieser Tagesordnung werden jene Angelegenheiten
behandelt, die für die Gesamtgesellschaft oder gesellschaftliche
Teilgruppen bedeutsam oder interessant sind. Die Massenmedien
steuern hierbei nicht nur, welchen Themen die Mediennutzer ihre
Aufmerksamkeit widmen (Thematisierung). Die Medien beeinflussen
auch, wie viel Bedeutung die Nutzer bestimmten Themen beimessen
(Themenstrukturierung).
Agenda-Setting-Modell:
Die Themensetzung durch die Massenmedien ("agenda-setting")
(88) wird erst seit Ende der 60er Jahre gezielt untersucht. Zwar
wies bereits im Jahr 1963 der US-amerikanische Politologe Bernard
Cecil Cohen darauf hin, "[...] dass die Presse bedeutend
mehr ist, als ein Lieferant von Information und Meinung. Sie mag
die meiste Zeit nicht sehr erfolgreich darin sein zu sagen, was
die Leute denken sollen; aber sie ist verblüffend erfolgreich
darin zu sagen, worüber die Leser denken sollen."
(89) Grundlegend für das Modell vom Agenda-Setting ist aber
eine Untersuchung der US-amerikanischen Kommunikationswissenschaftler
Maxwell E. McCombs und Donald Lewis Shaw. (90) Sie erforschten
im Jahr 1968 die Nachrichtenthemen des Wahlkampfes um die US-Präsidentschaft
zwischen dem demokratischen Vize-Präsidenten Hubert H. Humphrey
(1911 - 1978) und dem republikanischen Herausforderer Richard
Milhous Nixon (1913 - 1994). McCombs und Shaw verglichen am Beispiel
der Provinzstadt Chapel Hill (N.C.), über welche Nachrichtenthemen
in den örtlichen Medien berichtet wurde und welche Themen
für noch unentschlossene Wahlberechtigte bedeutsam waren.
Diese sogenannte Chapel Hill-Untersuchung ergab, dass die Gewichtung
der Themen in den Massenmedien einen Einfluss auf die Themenrangfolge
der Mediennutzer hatte. In späteren Untersuchungen (meist
aus den USA) wurden noch genauere Ergebnisse über die Themensetzung
durch die Massenmedien ermittelt. (91) Demnach beeinflussen die
Medien insbesondere solche Menschen, die Presse und Rundfunk häufig
nutzen, die zu bestimmten Themen wenig Vorwissen haben oder die
unentschieden sind. Die Unsicherheit gegenüber neuen Themen
führt zu einem großen Informationsbedürfnis und
einer starken Orientierung an den Medien. Die Themensetzung durch
die Massenmedien ist auch dann groß, wenn Presse und Rundfunk
die wichtigste Informationsquelle sind (wie bei Außenpolitik
oder Wissenschaft). Wo die Menschen aber aufgrund eigener Beobachtungen
und persönlicher Kontakte nicht auf die Massenmedien angewiesen
sind, ist deren Themensetzung gering (wie bei Lokalpolitik oder
Preisentwicklung). Außerdem wurde in einigen Untersuchungen
festgestellt, dass das Agenda-Setting von Themen durch die Gestaltung
der Nachrichten beeinflusst wird. So werden von den Mediennutzern
solche Themen als bedeutender angesehen, die auf den Nachrichtenseiten
der Presse beziehungsweise in den Nachrichtensendungen des Rundfunks
als Aufmacher dienen oder zu denen Bilder abgedruckt beziehungsweise
gesendet werden.
Nach dem Modell vom Agenda-Setting beeinflussen die Massenmedien
die Einstellungen der Mediennutzer nicht direkt, sondern sie steuern
"lediglich" die Themen auf der öffentlichen Tagesordnung.
Journalisten (Kommunikatoren) sind also für die Mediennutzer
(Rezipienten) keine Meinungsbildner, sondern sie legen "nur"
den Rahmen für die mögliche Meinungsbildung fest. (Die
Publizistik- und Kommunikationswissenschaftlerin sowie Gründerin
des Institutes für Demoskopie Allensbach (IfD),
Elisabeth Noelle-Neumann, vertritt in ihrem Modell von der sogenannten
"Schweigespirale" eine andere Auffassung. Demnach können
bestimmte Meinungen in der öffentlichen Diskussion verstummen,
wenn sie von den Massenmedien bei der Themensetzung vernachlässigt
werden. (92)) Merten betont in diesem Zusammenhang: "Schon
dass, nicht wie die Medien bestimmte Ereignisse
abbilden (und andere nicht), stimuliert Vermutungen über
Relevanz der zugrundeliegenden Ereignisse, und erzeugt somit eine
Wirklichkeitsstruktur, die hochgradig fiktiv sein kann, vielleicht
sogar sein muss, denn das erleichtert es, Relevanzen bei Bedarf
situational schnell umzudefinieren. Diese Flexibilität der
Relevanzstruktur ist mithin nicht nur, wie man meinen könnte,
ein Manko, sondern im Gegenteil eine besondere Leistung, die als
solche typisch reflexive Bezüge [...] aufweist:
Man hält für relevant, was auch andere für relevant
halten [...]." (93) Mit Hilfe der Themensetzung
durch die Massenmedien werden also die möglichen Themen auf
der öffentlichen Tagesordnung vereinheitlicht.
Laut dem deutschen Soziologen Niklas Luhmann werden beim Agenda-Setting
von Nachrichtenthemen vor allem die folgenden sechs Ereignisgruppen
behandelt: Erstens eine Verletzung bedeutender Werte (wie Frieden
oder Gerechtigkeit), zweitens bedrohliche Krisen (wie Gewalttaten
oder Hungersnöte), drittens Äußerungen von Statusträgern
(wie Politiker oder Prominente), viertens Anzeichen für politischen
Erfolg (wie Verträge oder Wahlsiege), fünftens wichtige
Neuigkeiten (wie Überraschungen oder Veränderungen)
und sechstens Schmerzen im weitesten Sinn (wie Geldverluste oder
Steuererhöhungen). Diese Vielzahl von möglichen Themenbereichen
für die öffentliche Tagesordnung ist laut Luhmann wichtig:
"Gerade die Mehrzahl [im Sinn von Vielzahl, nicht
Mehrheit!] der Aufmerksamkeitsregeln ist für die permanente
Offenheit der öffentlichen Meinung ausschlaggebend; sie verhindert,
dass nur feststehende Werte, nur Krisen, nur Kommunikationen der
Statusträger, nur die eigene, innere Erfolgslogik des politischen
Systems, nur Neuigkeiten oder nur Schmerzen bzw. Schmerzsurrogate
die Thematik des politischen Kommunikationsprozesses bestimmen."
Der ständige Wechsel zwischen Nachrichtenthemen ist für
die öffentliche Tagesordnung bedeutsam: "Die Themen
politischer Kommunikation müssen nicht nur für verschiedenartige
Meinungen und verschiedenartige Entscheidungen offengehalten,
sie müssen auch je nach Bedarf gewechselt werden können.
Dieser Wechsel scheint einer gewissen Ordnung zu folgen. [...
Man kann] beobachten, dass politische Themen [...]
nicht beliebig erzeugt und entwickelt werden können, sondern
eine Art Lebensgeschichte haben, die [...] verschiedene
Wege gehen und vorzeitig abgebrochen werden kann, gleichwohl aber
nach typischen Phasen geordnet ist." (94)
Die übliche "Lebensgeschichte" eines Themas sieht
nach Luhmann wie folgt aus: (95) Am Anfang gibt es einen unterschwelligen
Zustand, in dem das neue Nachrichtenthema nur Eingeweihten bekannt
ist. In dieser möglicherweise langen Zeitspanne ist noch
unklar, ob die Öffentlichkeit überhaupt jemals auf das
Thema aufmerksam werden wird. In der dann folgenden Anfangsstufe
schafft das Thema den Durchbruch in die Medien und wird zuerst
von besonders Interessierten aufgegriffen. Bei diesem frühen
Entwicklungsstand ist das neue Thema zunächst nur einem Teil
der Öffentlichkeit bekannt, und es kann immer noch unterdrückt
oder verdrängt werden. Unter Umständen erlangt das Nachrichtenthema
aber dennoch eine Aufmerksamkeit, bei der es nicht mehr missachtet
werden kann. In dieser Hauptstufe ist das Thema auf der öffentlichen
Tagesordnung und wird von Massenmedien und Mediennutzern ausführlich
behandelt. Das Thema selbst steht zu diesem Zeitpunkt nicht mehr
in Frage, sondern nur noch Meinungen und Entscheidungen hierüber.
Früher oder später erreicht das Nachrichtenthema jedoch
seinen Höhepunkt, und die öffentliche Aufmerksamkeit
flacht anschließend wieder ab, bis das Thema am Ende wieder
weitgehend von der Tagesordnung verschwunden ist. Laut Luhmann
lässt sich dieses nunmehr "alte" Thema nur schwierig
wiederbeleben - es sei denn, dass es in veränderter Form
als "neues" Thema aufersteht. Allerdings ist bei einer
solchen Lebensgeschichte eines Nachrichtenthemas ungewiss, welchen
Zeitraum sie von ihrem unterschwelligen Anfang bis zu ihrem allmählichen
Ende umfasst. Ebenfalls unklar ist die Zeitspanne, in der sich
die Themensetzung durch die Massenmedien auf die Mediennutzer
auswirkt. Verschiedene Untersuchungen (meist aus den USA) zeigen,
dass manche Themen beinahe sofort die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit
erregen, während andere mehrere Wochen oder sogar bis zu
neun Monate brauchen. (96)
Kritik
am Agenda-Setting-Modell:
Dieser unklare Zeitrahmen ist aber nicht die einzige Schwäche
des Modells vom Agenda-Setting. (97) Ein grundsätzlicher
Einwand richtet sich schon dagegen, dass das Modell auf Metaphern
von Kommunikation als "Steuerung von Menschen" zurückgreift.
Die Themensetzung durch die Massenmedien ist demnach ein Vorgang,
der nach den klassischen Regeln von Reiz und Reaktion ("stimulus
and response") beziehungsweise Ursache und Wirkung (Kausalbeziehung)
abläuft. Das Agenda-Setting von Nachrichtenthemen wird hauptsächlich
an den Maßstäben der Medien gemessen, die den Inhalt
und Aufbau der öffentlichen Tagesordnung vorgeben. In dem
Modell sind die Massenmedien ein Mittel der Machtausübung,
dessen Einfluss sich die Mediennutzer unterordnen. Bei näherer
Betrachtung erkennt man jedoch, wie missverständlich und
unzulänglich diese Sichtweise ist. Beispielsweise lassen
die Ergebnisse zahlreicher Untersuchungen genauso die Gegenthese
zu, dass die Medien lediglich die Vorstellungen der Mediennutzer
widerspiegeln (Reflexionsthese). Presse und Rundfunk müssen
sich nämlich umgekehrt auch an den thematischen Interessen
und Wünschen ihrer Nutzer orientieren, um auf dem Medienmarkt
bestehen zu können.
Die öffentliche Tagesordnung wird keineswegs von den Massenmedien
allein festgelegt. Vielmehr können gesellschaftliche Gruppen
(wie Parteien oder Verbände) die Medien nutzen, um bestimmte
Themen durchzusetzen. Hierzu dienen auch Inszenierungen von Wirklichkeit
(Pseudoereignisse), die eigens für die Massenmedien gemacht
werden. Dementsprechend kommen der Politikwissenschaftler Peter
Nissen und der Journalist Walter Menningen in einer Untersuchung
zu der Schlussfolgerung, "[...] dass Themenbestimmung,
Informationsvorauswahl und z. T. sogar die publizistische Aufbereitung
nicht autonom von den Journalisten bestimmt, sondern von den Primärkommunikatoren
[wie Politiker oder Verbandsvertreter] determiniert [bestimmt]
werden. Die Vorstellung vom eigenständigen, durch selbständige
Recherche Nachrichten und Informationen produzierenden Journalisten
ist mit einigem Recht als Mythos zu bezeichnen." (98)
Sogar bedeutsame Nachrichtenthemen setzen sich nicht von allein
auf der Tagesordnung durch, sondern sie werden von Menschen entdeckt
oder gefördert, beziehungsweise unterdrückt oder verdrängt.
Dies betonen auch die US-amerikanischen Soziologen und Kommunikationswissenschaftler
Gladys Engel Lang und Kurt Lang. Sie untersuchten die öffentliche
Meinung zur sogenannten "Watergate-Affäre", wegen
welcher der damalige US-Präsident Nixon im August 1974 zurücktrat.
Obwohl Journalisten bereits ab Juni 1972 verschiedene Straftaten
von persönlichen Mitarbeitern des Präsidenten enthüllt
hatten, wurde das Thema erst nach Monaten von der Öffentlichkeit
ernst genommen. Lang und Lang erklären diesen Umstand unter
anderem wie folgt: "Es gibt keinen größeren
Irrtum als der Glaube, dass die Tatsachen für sich selbst
sprechen. Die Beschuldigung, dass ein Präsident seinen eigenen
Stab in einen "drittklassigen Einbruch" oder in das
"Waschen von Kampagnenfonds" verwickelt haben könnte
[...] schien den meisten Leuten exotisch. Allein diese
Ungläubigkeit gab den offiziellen Leugnungen einer Weißes-Haus-Komplizenschaft
ein gewisses Gewicht." (99)
Die Themensetzung durch die Massenmedien ist also ein komplexer
Wechselwirkungsprozess, der durch das Modell vom Agenda-Setting
nur unzulänglich beschrieben wird. Die öffentliche Tagesordnung
wird nicht allein von den Nachrichtenjournalisten bestimmt, sondern
auch durch Mediennutzer und gesellschaftliche Gruppen beeinflusst.
Sie ist eine soziale Konstruktion von Wirklichkeit, in welcher
sich die Verhältnisse und Veränderungen der Gesellschaft
widerspiegeln. Daher ist sie nicht bloß das Ergebnis einer
Themensetzung, sondern vielmehr einer Themenkonstruktion. Dementsprechend
bevorzugen Lang und Lang anstelle des Begriffes "Agenda-Setting"
die Bezeichnung "Agenda-Building": Es "[...]
wird die öffentliche Tagesordnung nicht so sehr von den Medien
gesetzt, sondern durch einen Kreislauf von medialen Handlungen
aufgebaut [im Original: "built up"], der ein
Elite-Thema in eine öffentliche Streitfrage umformt. Nichts
hiervon sollte so verstanden werden, dass die Medien ganz für
sich allein die öffentliche Tagesordnung diktieren. Sie können
der Öffentlichkeit nicht "lehren", welches die
Themen sind. Sie arbeiten bestimmt nicht in völliger Unabhängigkeit
vom politischen System. [...] Agenda-Building - ein passenderer
Ausdruck als Agenda-Setting - ist ein kollektiver Vorgang in dem
sich Medien, Regierung und die Bürgerschaft zumindest in
einiger Hinsicht wechselseitig beeinflussen." (100)
Pseudoserien:
Beim Agenda-Setting beziehungsweise Agenda-Building ist bemerkenswert,
dass ein Ereignis um so eher auf die Tagesordnung kommt, je besser
es einem schon beachteten Nachrichtenthema zugeordnet werden kann.
Dadurch entsteht ein Phänomen, für das in diesem Text
der Begriff "Pseudoserie" eingeführt wird. (101)
In einer Pseudoserie verbinden Journalisten vergleichbare, aber
nicht ursächlich zusammenhängende Ereignisse miteinander,
(102) wobei es sich meist um unerwartete Ereignisse handelt. Auf
diese Weise können mehrere ähnliche Ereignisse unter
einem Nachrichtenthema zusammengefasst werden und über einen
längeren Zeitraum auf der Tagesordnung bleiben. Eine Pseudoserie
ist kein fortdauerndes Ereignis, da die Ereignisse einer Pseudoserie
bloß zufällig aufeinanderfolgen und nicht ursächlich
zusammenhängen. Als Beispiel für eine Pseudoserie von
Ereignissen dienen im folgenden einige Meldungen der Deutschen
Presse-Agentur (DPA), welche im März 1994 über
mehrere Brände in Stuttgart berichtete. Obwohl diese Brände
neben dem Ort lediglich einen zeitlichen Zusammenhang hatten,
wurden sie von der Deutschen Presse-Agentur (und anderen
Nachrichtenagenturen) als Brandserie behandelt.
Die Pseudoserie begann am Mittwoch, den 16. März 1994 mit
einem schweren Unglück: "Bei der schlimmsten Brandkatastrophe
in Deutschland seit Jahren sind am Mittwoch[, den 16. März]
in Stuttgart sieben Menschen ums Leben gekommen." (103)
Dieses bedeutsame Ereignis erhöhte die Aufmerksamkeit für
das Thema "Brände in Stuttgart", so dass auch weitere
Brände entsprechend eingeordnet wurden: "Einen Tag
nach der Brandkatastrophe in einem fünfstöckigen Wohnhaus
kam es in Stuttgart erneut zu einem folgenschweren Feuer. In der
Nacht zum Donnerstag[, den 17. März] stand eine
Gaststätte in einem viergeschossigen Gebäude in Flammen.
[...] Verletzt wurde niemand. [...] In der Nacht
zum Mittwoch[, den 16. März] waren bei einem Großbrand
in der Stuttgarter Innenstadt sieben Menschen getötet und
16 verletzt worden." (104) Im Rahmen dieser Pseudoserie
wurden sogar Brände mit allenfalls lokaler Bedeutung zu einem
Thema im bundesweiten DPA-Basisdienst: "Bei einem Brand
in einem Wohnhaus in Stuttgart-Bad Cannstatt sind am Freitagmorgen
[des 18. März] fünf Menschen verletzt worden.
[...] In der Nacht zum Mittwoch[, den 16. März]
waren bei einem Brand in der Stuttgarter Innenstadt sieben Menschen
ums Leben gekommen." (105) An den ersten, bedeutsamen
Brand wurde sogar noch eine Woche später angeknüpft:
"Erneut hat es in Stuttgart gebrannt. Nach Polizeiangaben
wurden [am Dienstag, den 22. März] bei einem Wohnungsbrand
in der Innenstadt fünf Personen leicht verletzt. [...]
Erst am Mittwoch vor einer Woche[, den 16. März]
waren bei einem folgenschweren Brand in Stuttgart [...]
sieben Menschen getötet und 16 zum Teil schwer verletzt worden."
(106) Das Thema "Brände in Stuttgart" wurde am
gleichen Tag auch noch in einen größeren Zusammenhang
gestellt: "Bei mehreren Bränden in Deutschland sind
zwei Menschen getötet und acht verletzt worden. In Krefeld
kam ein fünfjähriger Junge am Dienstag[, den 22.
März] bei einem Wohnungsbrand ums Leben. [...]
Im mittelhessischen Lich starb in der Nacht zum Dienstag[,
den 22. März] eine 53jährige Frau bei einem Brand
[...]. In Stuttgart wurden am frühen Dienstag morgen
[des 22. März] fünf Menschen bei einem Wohnungsbrand
in einem viergeschossigen Gebäude leicht verletzt. [...]
Erst am Mittwoch vor einer Woche[, den 16. März]
hatte es in Stuttgart einen folgenschweren Brand mit sieben Toten
und 16 Verletzten gegeben." (107)
An dem Beispiel lassen sich mehrere Gesetzmäßigkeiten
einer Pseudoserie von Ereignissen aufzeigen. Zuerst bildet ein
bedeutsames Ereignis den Auftakt, das die Aufmerksamkeit für
ein bestimmtes Thema erhöht. Zufällig nachfolgende und
vergleichbare Ereignisse werden dann durch die Schaffung einer
Pseudoserie mit dem Auftaktereignis verbunden. Hierzu dienen vor
allem ständige Rückbezüge auf das Auftaktereignis,
wobei man Ähnlichkeiten hervorhebt. Außerdem werden
die Ereignisse häufig unter einem gemeinsamen Nenner verallgemeinert,
um zusätzliche Bezüge zwischen ihnen zu schaffen. Darüber
hinaus setzt man die Ereignisse einer Pseudoserie gelegentlich
auch in einen größeren Zusammenhang, um das ursprüngliche
Thema zu erweitern (wie "Brände in Stuttgart" zu
"Brände in Deutschland"). Im Unterschied zu "Pseudoereignissen",
die Inszenierungen für die Medien sind, handelt es sich bei
"Pseudoserien" somit um Inszenierungen durch die Medien.
Bei der Themensetzung durch die Massenmedien werden auch Fragen
der journalistischen Objektivität berührt. So weist
Merten darauf hin, dass jede Nachrichtenauswahl zugleich die Auswahl
nachfolgender Ereignisse festlegen kann: Es "[...] zeigt
sich, dass auch die Reflexivität in der Zeitdimension die
Feststellung von Objektivität verzerren kann, und zwar dadurch,
dass normalerweise die Chance von Ereignissen, die einmal als
Nachricht abgebildet worden sind, groß ist, dass sie erneut
selegiert werden, indem deren Publizität weitere Publizität
erzeugt: Nicht nur das Ereignis an sich erzeugt dann seine Nachricht,
sondern auch dessen Selektion erzwingt Folgeselektionen."
(108) Solche Folgeauswahlen treten sowohl bei fortdauernden Ereignissen
als auch bei Pseudoserien von Ereignissen auf. In beiden Fällen
werden schon beachtete Nachrichtenthemen fortgeschrieben - bei
einer Pseudoserie sogar, obwohl die Ereignisse bloß zufällig
aufeinanderfolgen und nicht ursächlich zusammenhängen.
Galtung und Ruge erklären die Folgeauswahl von Ereignissen
mit dem Nachrichtenfaktor "Kontinuität"; Schulz
mit dem Faktor "Thematisierung".
4.
Zusammenfassung
Im
vorangegangenen Text wurden die klassischen Modelle von Nachrichtenfluss,
-gestaltung und -themen vorgestellt. Ferner wurden die Grenzen
und Schwächen der klassischen Kommunikationstheorien und
Nachrichtenmodelle aufgezeigt, die auf einem erkenntnistheoretischen
Realismus beruhen. Darüber hinaus wurde bestimmt, wie in
diesem Text die Begriffe "Kommunikation" und "Information"
sowie "Objektivität" verwendet werden.
Die gängigen Modelle beruhen vorwiegend auf Sinnbildern (Metaphern)
aus den Bereichen des Transportwesens, der Hydraulik oder der
Kybernetik. Bei diesen Metaphern von "Austausch", "Fluss"
oder "Steuerung" wird aber häufig übersehen,
dass es sich nur um Wirklichkeitskonstruktionen handelt. So haben
Kommunikationsvorgänge keine gegenständlichen Eigenschaften
(wie Botschaften oder Container) und Kommunikationsteilnehmer
sind keine gegenständlichen Apparate (wie Sende- oder Empfangsanlagen).
Außerdem werden Kommunikationssituationen durch ihre jeweiligen
Rahmenbedingungen beeinflusst und Kommunikationszeichen haben
nicht nur syntaktische und semantische Gesichtspunkte. Dementsprechend
lassen sich auch Kommunikationsfehler nicht bloß als Störungen
beim Transport oder als Irrtümer beim Empfänger erklären.
Auch mit dem klassischen Verständnis von Objektivität
lässt sich die Arbeit von Nachrichtenjournalisten nur unzulänglich
erklären. Damit ist nämlich neben ethischen und technischen
Objektivitätsnormen in der Regel auch der Anspruch eines
erkenntnistheoretischen Realismus verbunden, die Wirklichkeit
möglichst genau abzubilden. Eine solche "absolute Objektivität"
wird in diesem Text jedoch durch eine "relative Objektivität"
abgelöst, wonach jede Erkenntnis auf Wirklichkeitskonstruktionen
beruht. Der "Informationsjournalismus" entstand nämlich
vor allem aus den wirtschaftlichen Erfordernissen der ersten Nachrichtenagenturen
im 19. Jahrhundert. Die Auswahl und Gewichtung von Nachrichten
ist daher trotz aller Objektivitätsnormen letztlich davon
abhängig, welche beruflichen und persönlichen Besonderheiten
die jeweiligen Journalisten haben. Dennoch wird häufig ein
ideologisierter oder ritualisierter Anspruch auf Objektivität
dazu genutzt, die Verantwortlichkeit für die Berichterstattung
mit Hinweis auf Berufsnormen oder -zwänge zurückweisen.
Der Anspruch auf Objektivität entbindet Journalisten jedoch
nicht davon, sich immer wieder mit ihren Berufsnormen auseinander
zu setzen. Auch wenn mit Objektivität kein Anspruch auf die
Abbildung von Wirklichkeit verbunden ist, werden journalistische
Objektivitätsnormen keineswegs aufgegeben. Vielmehr wird
ausdrücklich an einer unparteiischen Auswahl, einem sachlichen
Stil und einer neutralen Darbietung von Nachrichten festgehalten.
Hierbei muss aber beachtet werden, dass der gesamte Nachrichtenfluss
von den Quellen bis zu den Mediennutzern durch Wirklichkeitskonstruktionen
geprägt ist. Dies gilt schon für die Nachrichtenentstehung,
da es keine "Ereignisse-an-sich" gibt. Diese müssen
nämlich erst durch einen Beobachter aus ihrem zeitlichen
und sachlichen Zusammenhang heraus abgegrenzt werden. Jedes Geschehen
lässt sich auf unterschiedliche Weise in Ereignisse zerlegen,
und ein einzelnes Ereignis kann nahezu beliebig eingegrenzt oder
ausgeweitet werden. Des weiteren ist es bei der Nachrichtenauswahl
häufig nicht möglich, den Nachrichtenwert von konkurrierenden
Ereignissen oder einzelne Informationen eindeutig miteinander
abzuwägen. Das Modell von Nachrichtenfaktoren hilft hierbei
nur begrenzt, weil diese Faktoren keine feste Rangfolge haben
und sich zum Teil widersprechen oder überlagern. Auch das
Modell von Nachrichtenschleusen ist unzulänglich, weil die
sozialen und organisatorischen Einflüsse auf die Journalisten
nicht ausreichend berücksichtigt werden. Es beschreibt die
Auswahl von Nachrichten lediglich als ein Durchlassen oder Zurückhalten
von Informationen über die Wirklichkeit und nicht als soziale
Konstruktion. Außerdem richtet das Modell die Aufmerksamkeit
vor allem auf einzelne Auswahlentscheidungen und vernachlässigt
dabei den Zusammenhang, in den diese Entscheidungen eingebettet
sind. Die Auswahl von Nachrichten ist jedoch davon abhängig,
welche Informationen in die Redaktion gelangen (durch Korrespondenten
oder Nachrichtenagenturen), welchen Einflüssen die Journalisten
unterliegen (durch Vorgesetzte oder Kollegen) sowie welche beruflichen
und persönlichen Besonderheiten sie haben (wie Eigenschaften,
Einstellungen, Erfahrungen oder Erwartungen).
Solche Einflüsse sollen unter anderem durch die Nachrichtengestaltung
aufgefangen werden. Hierzu dienen klare Regeln und Routinen, mit
denen sich Nachrichten darüber hinaus einfacher und einheitlicher
herstellen lassen. Zu den Nachrichtenregeln gehören die Gegenüberstellung
sich widersprechender Standpunkte, die Stützung von Aussagen
durch Tatsachen, die Abgrenzung von eigenen und fremden Aussagen,
die Gliederung von Informationen gemäß dem Prinzip
der "umgekehrten Pyramide" sowie die Trennung von Nachrichten
und Kommentaren. Bei den Nachrichtenroutinen handelt es sich um
die Auswahl, die Wiedergabe, die Zusammenfassung, die Umstellung
und die Umformulierung von Texten. In jedem Fall wird für
Nachrichten ein möglichst sachlicher Sprachstil angestrebt,
der sich durch eine einfache Wortwahl, einen knappen Satzbau und
eine übersichtliche Satzfolge auszeichnet. Dennoch hängt
auch die Gestaltung von Nachrichten von den beruflichen und persönlichen
Besonderheiten der Journalisten ab. Sogar wenn die Nachrichtenregeln
und -routinen formal eingehalten werden, lassen sie den Journalisten
bei der Nachrichtengestaltung weiterhin einen großen Freiraum.
Die Anwendung der Regeln und Routinen wird daher stark durch die
Allgemeinbildung, das Fachwissen und die Berufserfahrung der Nachrichtenjournalisten
(Qualifikation) beeinflusst. Insbesondere wenn Journalisten unter
Zeitdruck stehen, wird ihre Arbeit durch Vorbildung und -wissen
bestimmt.
Auch die Themensetzung durch die Massenmedien ist eine soziale
Konstruktion von Wirklichkeit, und in der öffentlichen Tagesordnung
spiegeln sich die Verhältnisse und Veränderungen der
Gesellschaft wider. Die meisten Nachrichtenthemen werden nämlich
keineswegs allein von den Massenmedien festgelegt, sondern auch
von gesellschaftlichen Gruppen beeinflusst. Hierzu dienen beispielsweise
Inszenierungen von Wirklichkeit (Pseudoereignisse), die eigens
für die Massenmedien gemacht werden. In diesem Zusammenhang
ist bemerkenswert, dass ein Ereignis um so eher auf die Tagesordnung
kommt, je besser es einem schon beachteten Nachrichtenthema zugeordnet
werden kann. Dadurch können Pseudoserien entstehen, in denen
Journalisten zufällig aufeinanderfolgende, aber nicht ursächlich
zusammenhängende Ereignisse miteinander verbinden.
Obwohl also das soziale System "(Nachrichten-)Journalismus"
auf sozialen Konstruktionen von Wirklichkeit beruht, werden die
Modelle von Nachrichtenfluss, -gestaltung und -themen durch althergebrachte
Vorstellungen bestimmt. Nachrichten werden weiterhin aus der Sicht
eines erkenntnistheoretischen Realismus betrachtet, wonach sie
das wirklichkeitsnahe Abbild einer grundsätzlich erkennbaren
Welt vermitteln. Die folgenden Aussagen von Kepplinger kann man
daher nicht nur auf die Nachrichtenauswahl, sondern allgemein
auf Nachrichtenmodelle beziehen: "Jede Theorie der Nachrichtenauswahl
beruht letztlich zumindest implizit [insgeheim] auf einer
Theorie über das Verhältnis von Realität und Berichterstattung,
die ihrerseits Annahmen über den Einfluss der Massenmedien
als Institution und die Wirkung ihrer Berichterstattung enthält.
[... In diesem Zusammenhang] erscheint es erforderlich,
die Massenmedien bzw. die Journalisten nicht als externe Faktoren
zu betrachten, die Aspekte von Realitätsdarstellungen und
dadurch unter Umständen Realität verändern. Vielmehr
sind sie als Teile dieser Realität zu verstehen, die ohne
sie nicht so existieren würde, wie sie existiert."
(109) Die klassischen Nachrichtenmodelle sind an die Grenzen ihrer
Erklärungsmöglichkeiten angelangt.
Aus diesem Grund habe ich in meinem Buch "Bausteine einer
systemischen Nachrichtentheorie" (110) die vorhandenen Modelle
zur Auswahl und Gestaltung von Nachrichten in einen neuen Systemzusammenhang
eingebunden und weiterentwickelt. Darin habe ich mit Hilfe der
Chaostheorie und des erkenntnistheoretischen
Konstruktivismus die Bausteine
einer neuen, systemischen Nachrichtentheorie entworfen. Es handelt
sich hierbei um den seit Jahrzehnten ersten systematischen Versuch
einer Weiterentwicklung der Nachrichtenforschung.
Fußnoten
(1)
Vgl. zu den folgenden Ausführungen über gängige
Kommunikationsmodelle Günter Bentele / Beck, Klaus: Information,
Kommunikation, Massenkommunikation. Grundbegriffe und Modelle
der Publizistik und Kommunikationswissenschaft. in: Otfried Jarren
(Hg.): Medien und Journalismus. Eine Einführung. zwei Bände,
Band 1, Opladen 1994, S. 18 ff.; Roland Burkart: Kommunikationswissenschaft.
Grundlagen und Problemfelder. Umrisse einer interdisziplinären
Sozialwissenschaft. Wien 1983, S. 203 ff.; Roland Burkart / Hömberg,
Walter (Hg.): Kommunikationstheorien. Ein Textbuch zur Einführung.
Wien 1992; Joachim Grabowski / Herrmann, Theo / Pobel, Rupert:
Sprechen, Handeln, Regulieren. Vom Zeichentausch zum zielgerichteten
Sprechen. in: Deutsches Institut für Fernstudien, DIFF (Hg.):
Medien und Kommunikation. Konstruktionen von Wirklichkeit. Funkkolleg,
zwölf Studienbriefe mit 30 Studieneinheiten, Studienbrief
3, Studieneinheit 7, Weinheim / Basel 1990, S. 57 ff.; Klaus Krippendorff:
Der verschwundene Bote. Metaphern und Modelle der Kommunikation.
in: Deutsches Institut für Fernstudien, DIFF (Hg.): Medien
und Kommunikation. Konstruktionen von Wirklichkeit. Funkkolleg,
zwölf Studienbriefe mit 30 Studieneinheiten, Studienbrief
3, Studieneinheit 6, Weinheim / Basel 1990, S. 18 ff.; Klaus Krippendorff:
Der verschwundene Bote. Metaphern und Modelle der Kommunikation.
in: Klaus Merten / Schmidt, Siegfried Johannes / Weischenberg,
Siegfried (Hg.): Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung
in die Kommunikationswissenschaft. Opladen 1994, S. 80 ff.; Klaus
Krippendorff: Schritte zu einer konstruktivistischen Erkenntnistheorie
der Massenkommunikation. in: Günter Bentele / Rühl,
Manfred (Hg.): Theorien öffentlicher Kommunikation. Problemfelder,
Positionen, Perspektiven. Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft
für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK),
Band 19, München 1993, S. 30 ff.; Gerhard Maletzke: Grundbegriffe
der Massenkommunikation unter besonderer Berücksichtigung
des Fernsehens. München 1964, S. 25 ff.; Klaus Merten: Kommunikation.
Eine Begriffs- und Prozeßanalyse. Studien zur Sozialwissenschaft,
Doktorarbeit, Band 35, Opladen 1977, S. 42 ff.; Klaus Merten:
Die Entbehrlichkeit des Kommunikationsbegriffs. Oder: Systemische
Konstruktion von Kommunikation. in: Günter Bentele / Rühl,
Manfred (Hg.): Theorien öffentlicher Kommunikation. Problemfelder,
Positionen, Perspektiven. Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft
für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK),
Band 19, München 1993, S. 188 ff.; Frieder Naschold: Kommunikationstheorien.
in: Wolfgang R. Langenbucher (Hg.): Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.
Ein Textbuch zur Einführung in ihre Teildisziplinen. Studienbücher
zur Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Band 1, Wien
1988, 2. geänderte Auflage, S. 40 ff.; Elisabeth Noelle-Neumann
/ Schulz, Winfried / Wilke, Jürgen (Hg.): Das Fischer Lexikon
Publizistik Massenkommunikation. Frankfurt/Main 1994, S. 144 ff.
(2) Vgl. Klaus Merten: Kommunikation... a.a.O., S. 29 und 168
ff.
(3) Vgl. Harold D. Lasswell: The structure and function of communication
in society. in: Maximilian Gottschlich (Hg.): Massenkommunikationsforschung.
Theorieentwicklung und Problemperspektiven. Studienbücher
zur Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Band 4, Wien
1987, S. 17 ff., Neudruck, erstmals New York (N.Y.) 1948
(4) Vgl. Claude Elwood Shannon / Weaver, Warren: Mathematische
Grundlagen der Informationstheorie. München / Wien 1976,
Neudruck, erstmals Urbana (Ill.) 1949 (unter dem Titel: The mathematical
theory of communication.)
(5) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über die Kritik
an gängigen Kommunikationsmodellen Klaus Beck: Medien und
soziale Konstruktion von Zeit. Über die Vermittlung von gesellschaftlicher
Zeitordnung und sozialem Zeitbewußtsein. Doktorarbeit, Opladen
1994, S. 37 ff.; Heinz von Foerster: Epistemologie der Kommunikation.
in: Derselbe: Wissen und Gewissen. Versuch einer Brücke.
Frankfurt/Main 1993, S. 269 ff.; Joachim Grabowski / Herrmann,
Theo / Pobel, Rupert: Sprechen, Handeln, Regulieren... a.a.O.,
S. 61 ff.; Wolfram K. Köck: Kognition, Semantik, Kommunikation.
in: Siegfried Johannes Schmidt (Hg.): Der Diskurs des Radikalen
Konstruktivismus. Frankfurt/Main 1992, 5. Auflage, S. 347 ff.;
Klaus Krippendorff: Der verschwundene Bote... a.a.O., Weinheim
/ Basel 1990, S. 36 ff.; Klaus Krippendorff: Der verschwundene
Bote... a.a.O., Opladen 1993, S. 96 ff.; Klaus Merten: Kommunikation...
a.a.O., S. 42 ff.; Klaus Merten: Die Entbehrlichkeit des Kommunikationsbegriffs...
a.a.O., S. 188 ff.; Gebhard Rusch: Erkenntnis, Wissenschaft, Geschichte.
Von einem konstruktivistischen Standpunkt. Frankfurt/Main 1987,
148 ff.; Siegfried Johannes Schmidt: Wir verstehen uns doch? Von
der Unwahrscheinlichkeit gelingender Kommunikation. in: Deutsches
Institut für Fernstudien, DIFF (Hg.): Medien und Kommunikation.
Konstruktionen von Wirklichkeit. Funkkolleg, zwölf Studienbriefe
mit 30 Studieneinheiten, Studienbrief 1, Studieneinheit 2, Weinheim
/ Basel 1990, S. 60 f.; Siegfried Johannes Schmidt: Kommunikation,
Kognition, Wirklichkeit. in: Günter Bentele / Rühl,
Manfred (Hg.): Theorien öffentlicher Kommunikation. Problemfelder,
Positionen, Perspektiven. Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft
für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK),
Band 19, München 1993, S. 107 ff.; Siegfried Johannes Schmidt:
Kognitive Autonomie und soziale Orientierung. Konstruktivistische
Bemerkungen zum Zusammenhang von Kognition, Kommunikation, Medien
und Kultur. Frankfurt/Main 1994, S. 51 ff.; Siegfried Weischenberg:
Die Medien und die Köpfe. Perspektiven und Probleme konstruktivistischer
Journalismusforschung. in: Günter Bentele / Rühl, Manfred
(Hg.): Theorien öffentlicher Kommunikation. Problemfelder,
Positionen, Perspektiven. Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft
für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft (DGPuK),
Band 19, München 1993, S. 126 ff.
(6) Vgl. Niklas Luhmann: Soziale Systeme. Grundriß einer
allgemeinen Theorie. Frankfurt/Main 1984, S. 193 ff.; Niklas Luhmann:
Erkenntnis als Konstruktion. Vortrag im Kunstmuseum Bern, Reihe
um 9, Bern 1988, S. 51; Niklas Luhmann: Wie ist Bewußtsein
an Kommunikation beteiligt? in: Hans Ulrich Gumbrecht / Pfeiffer,
K. Ludwig (Hg.): Materialität der Kommunikation. Frankfurt/Main
1988, S. 884 ff.; Niklas Luhmann: Die Wissenschaft der Gesellschaft.
Frankfurt/Main 1990, S. 23 ff.; Klaus Merten: Kommunikation...
a.a.O., S. 162 f.; Klaus Merten: Die Entbehrlichkeit des Kommunikationsbegriffs...
a.a.O., S. 195 ff.
(7) Vgl. Paul Watzlawick / Beavin, Janet H. / Jackson, Don D.:
Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien.
Bern 1985, 7. Auflage, S. 50 ff., Neudruck, erstmals New York
(N.Y.) 1967
(8) Vgl. zum Journalismus als soziales System beispielsweise Bernd
Blöbaum: Journalismus als soziales System. Geschichte, Ausdifferenzierung
und Verselbständigung. Opladen 1994; Frank Marcinkowski:
Publizistik als autopoietisches System. Politik und Massenmedien.
Eine systemtheoretische Analyse. Opladen 1993; Manfred Rühl:
Die Zeitungsredaktion als organisiertes soziales System. Reihe
"Öffentliche soziale Kommunikation" des Instituts
für Journalistik und Kommunikationswissenschaft der Universität
Freiburg Schweiz, Band 14, Freiburg (Fribourg) 1979, überarbeitete
und erweiterte 2. Auflage; Manfred Rühl: Journalismus und
Gesellschaft. Bestandsaufnahme und Theorieentwurf. Kommunikationswissenschaftliche
Bibliothek, Band 9, Habilitationsschrift, Mainz 1980; Siegfried
Weischenberg: Journalistik. Theorie und Praxis aktueller Medienkommunikation.
zwei Bände, Band 1: Mediensysteme, Medienethik, Medieninstitutionen,
Opladen 1992, S. 289 ff.; Siegfried Weischenberg: Journalismus
als soziales System. in: Klaus Merten / Schmidt, Siegfried Johannes
/ Weischenberg, Siegfried (Hg.): Die Wirklichkeit der Medien.
Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft. Opladen
1994, S. 427 ff.; Siegfried Weischenberg / Hienzsch, Ulrich: Neuigkeiten
vom Fließband. Journalismus als soziales System. in: Deutsches
Institut für Fernstudien, DIFF (Hg.): Medien und Kommunikation.
Konstruktionen von Wirklichkeit. Funkkolleg, zwölf Studienbriefe
mit 30 Studieneinheiten, Studienbrief 8, Studieneinheit 18, Weinheim
/ Basel 1991, S. 44 ff.
(9) Siehe Jacob Grimm / Grimm, Wilhelm: Deutsches Wörterbuch.
16 Bände, Band 7, Leipzig 1889, Spalte 103
(10) Vgl. zur sprachgeschichtlichen Entwicklung des Begriffes
"Nachrichten" beispielsweise Bernd Blöbaum: Journalismus
als soziales System... a.a.O., 138 ff.; Wissenschaftlicher Rat
der Dudenredaktion (Hg.): Der Duden in zwölf Bänden.
Das Standardwerk zur deutschen Sprache. zwölf Bände,
Band 7: Das Herkunftswörterbuch, Mannheim 1989, 2. Auflage,
S. 478; Jacob Grimm / Grimm, Wilhelm: Deutsches Wörterbuch...
a.a.O., Band 7, Spalte 103; Kurt Koszyk / Pruys, Karl Hugo (Hg.):
Handbuch der Massenkommunikation. München 1981, S. 195 f.;
Elisabeth Noelle-Neumann / Schulz, Winfried / Wilke, Jürgen
(Hg.): Das Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation...
a.a.O., S. 307 ff.; Wilfried Scharf: Nachrichten im Fernsehen
der Bundesrepublik Deutschland und der DDR. Objektivität
oder Parteilichkeit in der Berichterstattung. Frankfurt/Main 1981,
S. 5 ff.
(11) Siehe Mark Fishman: Manufacturing the news. Austin (Tex.)
1980, S. 30 f.; eigene Übersetzung aus dem Englischen
(12) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über Nachrichtenentstehung
und Nachrichtenfluß Roger Clausse: Publikum und Information.
Entwurf einer ereignisbezogenen Soziologie des Nachrichtenwesens.
Köln / Opladen 1962, S. 19 ff.; Petra E. Dorsch: Verlautbarungsjournalismus
- eine notwendige Medienfunktion. in: Publizistik, Vierteljahreshefte
für Kommunikationsforschung, 27. Jg., Heft 4/1982, Bonn /
Konstanz, Oktober - Dezember 1982, S. 531 f.; Petra E. Dorsch-Jungsberger
/ Roegele, Otto B. / Stolte, Wolfgang: Konfliktpotentiale im Nachrichtenproduktionsprozeß.
Beispiel: Der Papstbesuch in der Bundesrepublik Deutschland. in:
Publizistik, Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung,
30. Jg., Heft 2-3/1985, Bonn / Konstanz, April - September 1985,
S. 280 ff.; Mark Fishman: Manufacturing the news... a.a.O., S.
27 ff.; Mark Fishman: News and nonevents. Making the visible invisible.
in: James S. Ettema / Whitney, D. Charles (Hg.): Individuals in
mass media organizations. Creativity and constraint. Sage annual
reviews of communication research. Band 10, Beverly Hills (Calif.)
/ London 1982, S. 219 ff.; Verena Hruska-Deutelmoser: Die Zeitungsnachricht.
Information hat Vorrang. Bonn 1993, S. 23 ff.; Kurt Koszyk / Pruys,
Karl Hugo (Hg.): Handbuch der Massenkommunikation... a.a.O., S.
196 f.; Elisabeth Noelle-Neumann / Schulz, Winfried / Wilke, Jürgen
(Hg.): Das Fischer Lexikon Publizistik Massenkommunikation...
a.a.O., S. 307 ff.; Leslie Wilkins: Information and the definition
of deviance. in: Stanley Cohen / Young, Jock (Hg.): The manufacture
of news. Social problems, deviance and the mass media. Communication
and society, Band 4, London 1973, S. 22 ff.
(13) Siehe Walter Lippmann: Die öffentliche Meinung. Reprint
des Publizistik-Klassikers. Bochum 1990, S. 231, Neudruck, erstmals
New York (N.Y.) 1922
(14) Siehe Roger Clausse: Publikum und Information... a.a.O.,
S. 19
(15) Vgl. Verena Hruska-Deutelmoser: Die Zeitungsnachricht...
a.a.O., S. 22 f.
(16) Vgl. Hans Mathias Kepplinger: Theorien der Nachrichtenauswahl
als Theorien der Realität. in: Aus Politik und Zeitgeschichte,
Beilage zur Wochenzeitschrift Das Parlament, o.Jg., Heft 15/1989,
Bonn, 7. April 1989, S. 13; Hans Mathias Kepplinger: Ereignismanagement.
Wirklichkeit und Massenmedien. Zürich 1992, S. 52
(17) Vgl. Manfred Buchwald: Die Nachrichtenexplosion. in: Lutz
Franke (Hg.): Die Medienzukunft. 13 Beiträge nach der Sendereihe
"Heidelberger Studio" des Süddeutschen Rundfunks.
Schriftenreihe des Gemeinschaftswerkes der Evangelischen Publizistik
(GEP), GEP-Medien-Dokumentation, Band 11, Frankfurt/Main 1983,
S. 77
(18) Vgl. Petra E. Dorsch: Verlautbarungsjournalismus... a.a.O.,
S. 531 f.; Petra E. Dorsch-Jungsberger / Roegele, Otto B. / Stolte,
Wolfgang: Konfliktpotentiale im Nachrichtenproduktionsprozeß...
a.a.O., S. 280 f.
(19) Vgl. Harry Pross: Politische Symbolik. Theorie und Praxis
der öffentlichen Kommunikation. Stuttgart 1974, S. 132 ff.;
Harry Pross: Ritualismus und Signalökonomie. in: Derselbe
/ Rath, Claus-Dieter (Hg.): Rituale der Medienkommunikation. Gänge
durch den Medienalltag. Berlin / Marburg 1983, S. 8 ff.
(20) Vgl. zur Bedeutung der Nachrichtenagenturen für den
weltweiten Nachrichtenfluss beispielsweise Bernd Blöbaum:
Nachrichtenagenturen in den Nord-Süd-Beziehungen. Berlin
1983; Oliver Boyd-Barrett: The international news agencies. Communication
and society, Band 13, London 1980; Lutz M. Hagen: Informationsqualität
von Nachrichten. Meßmethoden und ihre Anwendung auf die
Dienste von Nachrichtenagenturen. Doktorarbeit, Studien zur Kommunikationswissenschaft,
Band 6, Opladen 1995, S. 18 ff.; Hansjoachim Höhne: Report
über Nachrichtenagenturen. zwei Bände, Band 1: Die Situation
auf den Nachrichtenmärkten der Welt, Baden-Baden 1976; Hansjoachim
Höhne: Formen der Zusammenarbeit mit der Dritten Welt am
Beispiel Nachrichtenagenturen. in: Publizistik, Vierteljahreshefte
für Kommunikationsforschung, 29. Jg., Heft 3-4/1984, Bonn
/ Konstanz, Juli - Dezember 1984, S. 427 ff.; Hans J. Kleinsteuber:
Das globale Netz. Nationale und internationale Mediensysteme.
in: Deutsches Institut für Fernstudien, DIFF (Hg.): Medien
und Kommunikation. Konstruktionen von Wirklichkeit. Funkkolleg,
zwölf Studienbriefe mit 30 Studieneinheiten, Studienbrief
11, Studieneinheit 28, Weinheim / Basel 1991, S. 76 ff.; Hans
J. Kleinsteuber: Nationale und internationale Mediensysteme. in:
Klaus Merten / Schmidt, Siegfried Johannes / Weischenberg, Siegfried
(Hg.): Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die
Kommunikationswissenschaft. Opladen 1994, S. 562 ff.; Werner Meier
/ Schanne, Michael: Nachrichtenagenturen im internationalen System.
Zürich 1980; Gert-Walter Minet: Nachrichtenagenturen im Wettbewerb.
Doktorarbeit, Kölner Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche
Abhandlungen, Band 24, Köln 1977; Manfred Steffens: Das Geschäft
mit der Nachricht. Agenturen, Redaktionen, Journalisten. Hamburg
1969, S. 234 ff.; Siegfried Weischenberg: Journalistik. Theorie
und Praxis aktueller Medienkommunikation. zwei Bände, Band
2: Medientechnik, Medienfunktionen, Medienakteure, Opladen 1995,
S. 42 ff. und 196 ff.; Siegfried Weischenberg / Hienzsch, Ulrich:
Von der Tontafel zum Chip. Technische Grundlagen der Massenkommunikation.
in: Deutsches Institut für Fernstudien, DIFF (Hg.): Medien
und Kommunikation. Konstruktionen von Wirklichkeit. Funkkolleg,
zwölf Studienbriefe mit 30 Studieneinheiten, Studienbrief
8, Studieneinheit 19, Weinheim / Basel 1991, S. 123 ff.; Siegfried
Weischenberg / Hienzsch, Ulrich: Die Entwicklung der Medientechnik.
in: Klaus Merten / Schmidt, Siegfried Johannes / Weischenberg,
Siegfried (Hg.): Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung
in die Kommunikationswissenschaft. Opladen 1994, S. 474 ff.; Jürgen
Wilke (Hg.): Agenturen im Nachrichtenmarkt. Reuters, AFP, VWD/dpa,
dpa-fwt, KNA, epd, Reuters Television, Worldwide Television News,
Dritte Welt-Agenturen. Köln 1993; Jürgen Wilke (Hg.):
Nachrichtenagenturen im Wettbewerb. Ursachen, Faktoren, Perspektiven.
Reihe Medien und Märkte, Band 8, Konstanz 1997; Jürgen
Wilke / Rosenberger, Berhard: Die Nachrichtenmacher. Eine Untersuchung
zu Strukturen und Arbeitsweisen von Nachrichtenagenturen am Beispiel
AP und dpa. Köln 1991, S. 33 ff.; Peter Zschunke: Agenturjournalismus.
Nachrichtenschreiben im Sekundentakt. München 1994, S. 43
ff.
(21) Vgl. Marshall McLuhan / Fiore, Quentin: Das Medium ist Massage.
Frankfurt/Main / Berlin 1969, S. 63 - Vgl. hierzu auch Marshall
McLuhan / Fiore, Quentin: Krieg und Frieden im globalen Dorf.
Düsseldorf / Wien 1971; Marshall McLuhan / Powers, Bruce
R.: The global village. Der Weg der Mediengesellschaft in das
21. Jahrhundert. Paderborn 1995
(22) Siehe Mark Fishman: Manufacturing the news... a.a.O., S.
76; eigene Übersetzung aus dem Englischen - Vgl. hierzu auch
Mark Fishman: News and nonevents... a.a.O., S. 221
(23) Siehe Joachim Friedrich Staab: Nachrichtenwert-Theorie. Formale
Struktur und empirischer Gehalt. Doktorarbeit, Alber-Broschur
Kommunikation, Band 17, Freiburg / München 1990, S. 103 f.
und 104 f.
(24) Vgl. Mark Fishman: Manufacturing the news... a.a.O., S. 31
(25) Vgl. Daniel J. Boorstin: Das Image. Der Amerikanische Traum.
Hamburg 1987, S. 34, Neudruck, erstmals New York (N.Y.) 1961
(26) Vgl. zur Entstehung von Nachrichten aufgrund von Inszenierungen
beispielsweise Daniel J. Boorstin: Das Image... a.a.O.; Murray
Edelman: Politik als Ritual. Die symbolische Funktion staatlicher
Institutionen und politischen Handelns. Frankfurt/Main 1976; Hans
Heinz Fabris: Der Politiker als Kommunikator. in: Wolfgang R.
Langenbucher (Hg.): Zur Theorie der politischen Kommunikation.
München 1974, S. 110 ff.; James D. Halloran / Elliott, Philip
/ Murdock, Graham: Politische Demonstration und gesellschaftliche
Kommunikation. in: Jörg Aufermann / Bohrmann, Hans / Sülzer,
Rolf (Hg.): Gesellschaftliche Kommunikation und Information. Forschungsrichtungen
und Problemstellungen. Ein Arbeitsbuch zur Massenkommunikation.
zwei Bände, Band 2, Frankfurt/Main 1973, S. 633 ff., gekürzter
Neudruck, erstmals Harmondsworth 1970 (unter dem Titel: Demonstrations
and Communication. A case study.); Hans Mathias Kepplinger: Realität,
Realitätsdarstellung und Medienwirkung. in: Jürgen Wilke
(Hg.): Fortschritte der Publizistikwissenschaft. Alber-Broschur
Kommunikation, Band 18, Freiburg / München 1990, S. 42 f.;
Gladys Engel Lang / Lang, Kurt: The battle for public opinion.
The president, the press, and the polls during Watergate. New
York (N.Y.) 1983, S. 182 ff.; Kurt Lang / Engel Lang, Gladys:
MacArthur Day in Chicago. Die Einseitigkeit des Fernsehens und
ihre Wirkungen. in: Jörg Aufermann / Bohrmann, Hans / Sülzer,
Rolf (Hg.): Gesellschaftliche Kommunikation und Information. Forschungsrichtungen
und Problemstellungen. Ein Arbeitsbuch zur Massenkommunikation.
zwei Bände, Band 2, Frankfurt/Main 1973, S. 498 ff., ergänzter
Neudruck, erstmals in: American Sociological Review, Official
journal of the American Sociological Association, 18. Jg., Heft
1/1953, Albany (N.Y.), Februar 1953, S. 2 ff. (unter dem Titel:
The unique perspective of television and its effect. A pilot study.);
Kurt Lang / Engel Lang, Gladys: Spiegel der Gesellschaft. Medien
und öffentliche Meinung. in: Deutsches Institut für
Fernstudien, DIFF (Hg.): Medien und Kommunikation. Konstruktionen
von Wirklichkeit. Funkkolleg, zwölf Studienbriefe mit 30
Studieneinheiten, Studienbrief 10, Studieneinheit 26, Weinheim
/ Basel 1991, S. 87 ff.; Claudia Mast: Politiker im Fernsehen.
Eine Analyse der Sendung »Journalisten fragen - Politiker
antworten«. in: Wolfgang R. Langenbucher (Hg.): Politik
und Kommunikation. Über die öffentliche Meinungsbildung.
München 1979, S. 167 ff.; Harvey Molotch / Lester, Marylin:
News as purposive behavour. On the strategic use of routine events,
accidents and scandals. in: American Sociological Review, Official
journal of the American Sociological Association, 39. Jg., Heft
1/1974, Albany (N.Y.), Februar 1974, S. 101 ff.; Ulrich Sarcinelli:
Symbolische Politik. Zur Bedeutung symbolischen Handelns in der
Wahlkampfkommunikation der Bundesrepublik Deutschland. Studien
zur Sozialwissenschaft, Band 72, Opladen 1987; Wolf Schneider
(Hg.): Unsere tägliche Desinformation. Wie die Massenmedien
uns in die Irre führen. Hamburg 1984, S. 213 ff.; Siegfried
Weischenberg: Der Kampf um die Köpfe. Affären und die
Spielregeln. in: Deutsches Institut für Fernstudien, DIFF
(Hg.): Medien und Kommunikation. Konstruktionen von Wirklichkeit.
Funkkolleg, zwölf Studienbriefe mit 30 Studieneinheiten,
Studienbrief 1, Studieneinheit 1, Weinheim / Basel 1990, S. 11
ff.
(27) Vgl. zur Entstehung von Nachrichten aufgrund von Gerüchten
und Falschmeldungen beispielsweise Christiane Grefe: Is was, Dok?
Über die Schwierigkeit, die Wahrheit zu prüfen. in:
Kursbuch 125, Die Meinungsmacher, 32. Jg., Heft 125/1996, Berlin,
September 1996, S. 133 ff.; Hansjoachim Höhne: Report über
Nachrichtenagenturen... a.a.O., Band 1, S. 56 ff.; Hansjoachim
Höhne: Von Tatarennachrichten und anderen Falschmeldungen.
in: Journalist, Das deutsche Medienmagazin, 45. Jg., Heft 4/1995,
Bonn / Remagen, April 1995, S. 24; Walter Hömberg: Von Falschmeldungen
und Medienfälschungen. in: Arthur Schütz: Der Grubenhund.
Experimente mit der Wahrheit. ex libris kommunikation, Klassische
Texte über Medien und Kommunikation, Band 5, München
1996, Neudruck, erstmals Wien / Leipzig 1931, S. 107 ff.; Walter
Hömberg: Lügen wie gedruckt. in: Journalist, Das deutsche
Medienmagazin, 46. Jg., Heft 3/1996, Bonn / Remagen, März
1996, S. 38 ff.; Edmund Lauf: Gerücht und Klatsch. Die Diffusion
der "abgerissenen Hand". Hochschul-Skripten Medien,
Band 31, Berlin 1990, S. 15 ff.; Klaus Merten: Inszenierung von
Alltag. Kommunikation, Massenkommunikation, Medien. in: Deutsches
Institut für Fernstudien, DIFF (Hg.): Medien und Kommunikation.
Konstruktionen von Wirklichkeit. Funkkolleg, zwölf Studienbriefe
mit 30 Studieneinheiten, Studienbrief 1, Studieneinheit 3, Weinheim
/ Basel 1990, S. 104 f.; Klaus Merten: Unsere tägliche Wirklichkeit
heute. Wie Medien die Kommunikation entfalten. in: Deutsches Institut
für Fernstudien, DIFF (Hg.): Medien und Kommunikation. Konstruktionen
von Wirklichkeit. Funkkolleg, zwölf Studienbriefe mit 30
Studieneinheiten, Studienbrief 5, Studieneinheit 10, Weinheim
/ Basel 1990, S. 18 ff.; Klaus Merten: Evolution der Kommunikation.
in: Derselbe / Schmidt, Siegfried Johannes / Weischenberg, Siegfried
(Hg.): Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die
Kommunikationswissenschaft. Opladen 1993, S. 144 ff.; Henning
Röhl: Verifikation von Nachrichten. Beispiele aus der Praxis
von ARD-aktuell. in: Media Perspektiven, 22. Jg., Heft 1/1991,
Frankfurt/Main 1991, S. 18 ff.; Wolf Schneider (Hg.): Unsere tägliche
Desinformation... a.a.O., S. 205 f.; Arthur Schütz: Der Grubenhund.
Experimente mit der Wahrheit. ex libris kommunikation, Klassische
Texte über Medien und Kommunikation, Band 5, München
1996, Neudruck, erstmals Wien / Leipzig 1931; Tamotsu Shibutani:
Improvised news. A sociological study of rumor. Indianapolis (Ind.)
/ New York (N.Y.) 1966; Eckart Spoo: Alle Kriege beginnen mit
Lügen. Wie wir Journalisten Geschichte machen. in: Bernt
Engelmann / Horné, Alfred u.a.: Anspruch auf Wahrheit.
Wie werden wir durch Presse, Funk und Fernsehen informiert? Göttingen
1981, S. 17 ff.; Manfred Steffens: Das Geschäft mit der Nachricht...
a.a.O., S. 178 ff.
(28) Zur Entstehung dieser Falschmeldung gibt es unterschiedliche
Darstellungen. Vgl. Klaus von Bismarck: Die Nachricht und die
Wirklichkeit. in: Publizistik, Zeitschrift für die Wissenschaft
von Presse, Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit,
Werbung, Meinungsbildung, 15. Jg., Heft 4/1970, Bonn / Konstanz,
Oktober - Dezember 1970, S. 290 f.; Bernd Naumann / von Lojewski,
Günther: Wirbelwind einer Falschmeldung. Ursprung und Ende
der Nachricht von Chruschtschows Tod. in: Frankfurter Allgemeine
Zeitung (Hg.): Die Erste Seite. Das politische Weltgeschehen auf
der Titelseite der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. drei Bände,
Band 1: 1949 - 1967, Frankfurt/Main 1981, S. 374, Neudruck, erstmals
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Zeitung für Deutschland,
15. Jg., Ausgabe Nr. 88, Frankfurt/Main, 15. März 1964, S.
2; Horst Siebert: Falschmeldung kam über WDR. Leserbrief,
in: Journalist, Das deutsche Medienmagazin, 44. Jg., Heft 5/1994,
Bonn / Remagen, Mai 1995, S. 86; Manfred Steffens: Das Geschäft
mit der Nachricht... a.a.O., S. 198 f.; Walter Vitt: Eine mißglückte
Recherche. in: Journalist, Das deutsche Medienmagazin, 44. [45.!]
Jg., Heft 12/1995, Bonn / Remagen, Dezember 1995, S. 76
(29) Im folgenden wird der Wortlaut eines mitgeschnittenen Radioberichtes
des deutschen Dienstes des BBC World Service wiedergegeben. In
ihm berichtete der BBC-Redakteur Peter Mühlfeit am 12. November
1993 über die Entstehung des Gerüchtes: "Es war
der klassische Fall eines Buschbrandes. An einer Ecke entsprang
der Zündfunke und in Minutenschnelle loderte es überall
lichterloh. Ein australischer Mitarbeiter des privaten Satellitensenders
Sky TV in London hatte einen vorbereiteten Beitrag für den
Fall des Todes der Königinmutter, der routinemäßig
überprüft wurde, für bare Münze genommen.
Er griff sofort zum Hörer um seine Mutter anzurufen, die
passenderweise im australischen Queensland lebt. Sie wiederum
wollte die Neuigkeit schnell weitergeben - an ihren bevorzugten
lokalen Rundfunksender in Brisbane. Es war kurz vor den Nachrichten
und so wurde die Meldung ungeprüft ausgestrahlt. Nicht aber
ohne zuvor den Schwestersender in Sydney zu unterrichten - die
führende Station in der kommenden Olympiastadt. Als nächstes
reagierte das Fernsehen, Channel Seven: "Now we have this
news just in: The Queen Mother has passed away. She was 93 years
old and passed away at this late last night. We have more on this
later on." Die Bosse hatten noch gezögert, aber ein
übereifriger Jungredakteur reichte einen Nachruf ins Studio
und danach gab es kein Halten mehr - bis der Buckingham Palace,
alarmiert durch eine Welle von Anrufen aus Australien, die Meldung
dementierte und nicht nur Channel Seven den Rückzug antreten
musste: "Following from now, a report earlier today that
the Queen Mother has died, has now been denied by Buckingham Palace."
Zu Recht, denn während Australien um die Mutter seines Staatsoberhauptes
trauerte, befand sich die 93jährige bei bester Gesundheit
auf einer Feier zum Gedenken der Kriegstoten. Den Beteiligten
blieb nur, sich für die peinliche Affäre zu entschuldigen."
(30) Vgl. Walter Lippmann: Die öffentliche Meinung... a.a.O.,
S. 235 ff.
(31) Vgl. Johan Galtung / Ruge, Mari Holmboe: Structuring and
selecting news... a.a.O., S. 129 ff.; Einar Östgaard: Factors
influencing the flow of news. in: Journal of Peace Research, 2.
Jg., Heft 1/1965, Oslo 1965, S. 39 ff.
(32) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über Nachrichtenfaktoren
und Nachrichtenwert Bernd-Peter Arnold: Nachrichtenwert und Nachrichtenauswahl.
Anmerkungen aus der Sicht der Praxis. in: Media Perspektiven,
13. Jg., Heft 1/1982, Frankfurt/Main 1982, S. 28 ff.; Bernd-Peter
Arnold: ABC des Hörfunks. Reihe Praktischer Journalismus,
Band 14, München 1991, S. 131 ff.; Warren Breed: Analyzing
news. Some questions for research. in: Journalism Quarterly, Devoted
to research in journalism and mass communications, 33. Jg., Heft
3/1956, Minneapolis (Minn.) / Iowa City (Iowa), Herbst 1956, S.
467 ff.; Jürg Häusermann / Käppeli, Heiner: Rhetorik
für Radio und Fernsehen. Regeln und Beispiele für mediengerechtes
Schreiben, Sprechen, Informieren, Kommentieren, Interviewen, Moderieren.
Schriften zur Medienpraxis, Band 1, Aarau / Frankfurt/Main 1986,
S. 87 ff.; Jürgen Horsch / Ohler, Josef / Schwiesau, Dietz
(Hg.): Radio-Nachrichten. Ein Handbuch für Ausbildung und
Praxis. München / Leipzig 1994, S. 78 ff.; Jürgen Horsch
/ Ohler, Josef / Schwiesau, Dietz (Hg.): Radio-Nachrichten. Ein
Handbuch für Ausbildung und Praxis. München / Leipzig
1996, 2. Auflage, S. 78 ff.; Verena Hruska-Deutelmoser: Die Zeitungsnachricht...
a.a.O., S. 16 ff.; Hans Mathias Kepplinger: Theorien der Nachrichtenauswahl...
a.a.O., S. 3 ff.; Michael Krzeminski: Thematisierung im Hörfunk.
Eine empirische Untersuchung der Redaktionsarbeit für die
aktuelle Berichterstattung in den Hörfunkprogrammen des Westdeutschen
Rundfunks. Europäische Hochschulschriften, Reihe 40, Kommunikationswissenschaft
und Publizistik, Band 10, Frankfurt/Main 1987, S. 11 ff.; Michael
Kunczik: Journalismus als Beruf. Köln 1988, S. 197 ff.; Walther
von La Roche: Einführung in den praktischen Journalismus.
Mit genauer Beschreibung aller Ausbildungswege. München 1984,
8. Auflage, S. 69 ff.; Marylin Lester: Generating newsworthiness.
The interpretive construction of public events. in: American Sociological
Review, Official journal of the American Sociological Association,
45. Jg., Heft 6/1980, Albany (N.Y.), Dezember 1980, S. 984 ff.;
Kaarle Nordenstreng und Mitarbeiter: Grundsätze der Nachrichtenvermittlung.
in: Gerhard Maletzke: Einführung in die Massenkommunikationsforschung.
Berlin 1972, S. 120 ff.; Georg Ruhrmann: Rezipient und Nachricht.
Struktur und Prozeß der Nachrichtenrekonstruktion. Opladen
1989, S. 14 ff.; Iska Schreglmann: Auswahl im Labor. Studie über
Nachrichtenselektion. in: Journalist, Das deutsche Medienmagazin,
44. Jg., Heft 11/1994, Bonn / Remagen, November 1994, S. 58 und
75; Winfried Schulz: Die Konstruktion von Realität in den
Nachrichtenmedien. Analyse der aktuellen Berichterstattung. Alber-Broschur
Kommunikation, Band 4, Freiburg / München 1976, S. 12 ff.;
Joachim Friedrich Staab: Nachrichtenwert-Theorie... a.a.O., S.
40 ff.; Joachim Friedrich Staab: Entwicklungen der Nachrichtenwert-Theorie.
Theoretische Konzepte und empirische Überprüfungen.
in: Jürgen Wilke (Hg.): Fortschritte der Publizistikwissenschaft.
Alber-Broschur Kommunikation, Band 18, Freiburg / München
1990, S. 161 ff.; Siegfried Weischenberg: Nachrichtenschreiben.
Journalistische Praxis zum Studium und Selbststudium. Opladen
1990, 2. Auflage, S. 16 ff.; Jürgen Wilke: Nachrichtenauswahl
und Medienrealität in vier Jahrhunderten. Eine Modellstudie
zur Verbindung von historischer und empirischer Publizistikwissenschaft.
Berlin 1984, S. 16 ff.; Wolfgang Zehrt: Hörfunk-Nachrichten.
Reihe Praktischer Journalismus, Band 25, Konstanz 1996, S. 81
ff.
(33) Vgl. Winfried Schulz: Die Konstruktion von Realität...
a.a.O., S. 31 ff.
(34) Vgl. Winfried Schulz: Nachrichtenstruktur und politische
Informiertheit. Die Entwicklung politischer Vorstellungen der
Bevölkerung unter dem Einfluß des Nachrichtenangebots
(NAPOLI-Projekt). Wissenschaftliches Gutachten im Auftrag des
Presse- und Informationsamts der Bundesregierung. Mainz 1977,
S. 38 ff.
(35) Vgl. Jürgen Horsch / Ohler, Josef / Schwiesau, Dietz
(Hg.): Radio-Nachrichten... a.a.O., S. 81; Siegfried Weischenberg:
Nachrichtenschreiben... a.a.O., S. 21 f.
(36) Siehe Winfried Schulz: Die Konstruktion von Realität...
a.a.O., S. 116 f.
(37) Vgl. Johan Galtung / Ruge, Mari Holmboe: Structuring and
selecting news... a.a.O., S. 135
(38) Vgl. zur selektiven Wahrnehmung von Nachrichten durch die
Mediennutzer beispielsweise Hans-Bernd Brosius: Alltagsrationalität
in der Nachrichtenrezeption. Ein Modell zur Wahrnehmung und Verarbeitung
von Nachrichteninhalten. Habilitationsschrift, Opladen 1995; Hans-Bernd
Brosius / Berry, Colin: Ein Drei-Faktoren-Modell der Wirkung von
Fernsehnachrichten. in: Media Perspektiven, 21. Jg., Heft 9/1990,
Frankfurt/Main 1990, S. 573 ff.; Roland Burkart / Vogt, Ulrich:
Richten nach Nachrichten? Eine Rezeptionsanalyse von TV-Nachrichten.
Wien 1982, 2. Auflage; Peter Dahlgren: Die Bedeutung von Fernsehnachrichten.
Eine ethnographische Perspektive. in: Rundfunk und Fernsehen,
Wissenschaftliche Vierteljahresschrift, 31. Jg., Heft 3-4/1983,
Hamburg 1983, S. 307 ff.; Wolfgang Donsbach: Selektive Zuwendung
zu Medieninhalten. Forschungsstand und Feldstudie am Beispiel
des Selektionsverhaltens von Zeitungslesern. Habilitationsschrift,
Mainz 1988; Wolfgang Donsbach: Selektive Zuwendung zu Medieninhalten.
Einflußfaktoren auf die Auswahlentscheidungen der Rezipienten.
in: Max Kaase / Schulz, Winfried (Hg.): Massenkommunikation. Theorien,
Methoden, Befunde. Sonderhefte der Kölner Zeitschrift für
Soziologie und Sozialpsychologie, Band 30, Köln / Opladen
1989, S. 392 ff.; Wolfgang Donsbach: Selektivität im Prozeß
der Medienwirkung. Methodischer Neuansatz zu einem klassischen
Thema. in: Jürgen Wilke (Hg.): Fortschritte der Publizistikwissenschaft.
Alber-Broschur Kommunikation, Band 18, Freiburg / München
1990, S. 129 ff.; Wolfgang Donsbach: Die Selektivität der
Rezipienten. Faktoren, die die Zuwendung zu Zeitungsinhalten beeinflussen.
in: Winfried Schulz (Hg.): Medienwirkungen. Einflüsse von
Presse, Radio und Fernsehen auf Individuum und Gesellschaft. Untersuchungen
im Schwerpunktprogramm "Publizistische Medienwirkungen".
Forschungsbericht der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG),
Weinheim 1992, S. 25 ff.; Werner Früh: Der aktive Rezipient
- neu besehen. Zur Konstruktion faktischer Information bei der
Zeitungslektüre. in: Publizistik, Vierteljahreshefte für
Kommunikationsforschung, 28. Jg., Heft 3/1983, Bonn / Konstanz,
Juli - September 1983, S. 327 ff.; Klaus Merten: Re-Rekonstruktion
von Wirklichkeit durch Zuschauer von Fernsehnachrichten. in: Media
Perspektiven, 16. Jg., Heft 10/1985, Frankfurt/Main 1985, S. 753
ff.; Georg Ruhrmann: Rezipient und Nachricht... a.a.O.; Georg
Ruhrmann: Zeitgeschehen à la carte. Ereignis, Nachricht
und Rezipient. in: Deutsches Institut für Fernstudien, DIFF
(Hg.): Medien und Kommunikation. Konstruktionen von Wirklichkeit.
Funkkolleg, zwölf Studienbriefe mit 30 Studieneinheiten,
Studienbrief 6, Studieneinheit 14, Weinheim / Basel 1991, S. 66
ff.; Georg Ruhrmann: Ereignis, Nachricht und Rezipient. in: Klaus
Merten / Schmidt, Siegfried Johannes / Weischenberg, Siegfried
(Hg.): Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die
Kommunikationswissenschaft. Opladen 1994, S. 245 ff.; Michael
Schenk: Medienwirkungsforschung. Tübingen 1987, S. 409 ff.
(39) Vgl. zur Wissenskluftforschung beispielsweise Heinz Bonfadelli:
Neue Fragestellungen in der Wirkungsforschung. Zur Hypothese der
wachsenden Wissenskluft. in: Rundfunk und Fernsehen, Wissenschaftliche
Vierteljahresschrift, 28. Jg., Heft 2/1980, Hamburg 1980, S. 173
ff.; Heinz Bonfadelli: Die Wissenskluft-Konzeption. Stand und
Perspektiven der Forschung. in: Ulrich Saxer (Hg.): Gleichheit
oder Ungleichheit durch Massenmedien? Homogenisierung - Differenzierung
der Gesellschaft durch Massenkommunikation. Schriftenreihe der
Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
(DGPuK), Band 10, München 1985, S. 65 ff.; Heinz Bonfadelli:
Die Wissenskluftforschung. in: Michael Schenk: Medienwirkungsforschung.
Tübingen 1987, S. 305 ff.; Ulrich Saxer: Medienverhalten
und Wissenstand - zur Hypothese der wachsenden Wissenskluft. in:
Roland Burkart (Hg.): Wirkungen der Massenkommunikation. Theoretische
Ansätze und empirische Ergebnisse. Studienbücher zur
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Band 5, Wien 1987,
S. 127 ff.; Phillip J. Tichenor / Donohue, George A. / Olien,
Clarice N.: Mass media flow and differential growth in knowledge.
in: The Public Opinion Quarterly, Organ of the American Association
for Public Opinion Research, 34. Jg., Heft 2/1970, New York (N.Y.),
Sommer 1970, S. 159 ff.
(40) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über die Kritik
am Modell von Nachrichtenfaktoren und Nachrichtenwert Andreas
Emmerich: Nachrichtenfaktoren. Die Bausteine der Sensationen.
Eine empirische Studie zur Theorie der Nachrichtenauswahl in den
Rundfunk- und Zeitungsredaktionen. Doktorarbeit, Saarländische
Beiträge zur Soziologie, Band 5, Saarbrücken 1985, S.
27 f.; Georg Ruhrmann: Zeitgeschehen à la carte... a.a.O.,
S. 60 ff.; Georg Ruhrmann: Ereignis, Nachricht und Rezipient...
a.a.O., S. 240 ff.; Winfried Schulz: Die Konstruktion von Realität...
a.a.O., S. 27 ff.; Joachim Friedrich Staab: Entwicklungen der
Nachrichtenwert-Theorie... a.a.O., S. 166 ff.
(41) Siehe Klaus Merten: Nachrichtenrezeption als komplexer Kommunikationsprozeß.
Ein Beitrag zur Theorie der Nachricht. in: Publizistik, Vierteljahreshefte
für Kommunikationsforschung, 22. Jg., Heft 4/1977, Bonn /
Konstanz, Oktober - Dezember 1977, S. 451; Hervorhebung im Original
(42) Siehe Hans Mathias Kepplinger: Theorien der Nachrichtenauswahl
als Theorien... a.a.O., S. 10 und nahezu wörtlich auch Hans
Mathias Kepplinger: Ereignismanagement... a.a.O., S. 48
(43) Vgl. zur Entfremdung und Nachrichtentendenz von Journalisten
beispielsweise Wolfgang Donsbach: Aus eigenem Recht. Legitimitätsbewußtsein
und Legitimationsgründe von Journalisten. in: Hans Mathias
Kepplinger (Hg.): Angepaßte Außenseiter. Was Journalisten
denken und wie sie arbeiten. Alber-Broschur Kommunikation, Band
8, Freiburg / München 1979, S. 29 ff.; Wolfgang Donsbach:
Journalisten zwischen Publikum und Kollegen. Forschungsergebnisse
zum Publikumsbild und zum in-group-Verhalten. in: Rundfunk und
Fernsehen, Wissenschaftliche Vierteljahresschrift, 29. Jg., Heft
2-3/1981, Hamburg 1981, S. 168 ff.; Wolfgang Donsbach: Legitimationsprobleme
des Journalismus. Gesellschaftliche Rolle der Massenmedien und
berufliche Einstellung von Journalisten. Alber-Broschur Kommunikation,
Band 11, Freiburg / München 1982, S. 195 ff.; Lutz Erbring:
Journalistische Berufsnormen in amerikanischen und deutschen Nachrichten.
in: Derselbe / Russ-Mohl, Stephan u.a. (Hg.): Medien ohne Moral.
Variationen über Journalismus und Ethik. Berlin 1988, S.
73 ff.; Hans Mathias Kepplinger: Angepaßte Außenseiter.
Ergebnisse und Interpretationen der Kommunikatorforschung. in:
Derselbe (Hg.): Angepaßte Außenseiter. Was Journalisten
denken und wie sie arbeiten. Alber-Broschur Kommunikation, Band
8, Freiburg / München 1979, S. 7 ff.; Hans Mathias Kepplinger:
Die Kernenergie in der Presse. Eine Analyse zum Einfluß
subjektiver Faktoren auf die Konstruktion von Realität. in:
Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie,
40. Jg., Heft 4/1988, Köln / Wiesbaden 1988, S. 656 ff.;
Hans Mathias Kepplinger: Künstliche Horizonte. Folgen, Darstellung
und Akzeptanz von Technik in der Bundesrepublik. Frankfurt/Main
1989; Hans Mathias Kepplinger: Theorien der Nachrichtenauswahl...
a.a.O., S. 4 f.; Renate Köcher: Spürhund und Missionar.
Eine vergleichende Untersuchung über Berufsethik und Aufgabenverständnis
britischer und deutscher Journalisten. Doktorarbeit, Allensbach
1985, S. 33 ff.; Wolf Schneider (Hg.): Unsere tägliche Desinformation...
a.a.O., S. 35 ff.; Joachim Friedrich Staab: Nachrichtenwert-Theorie...
a.a.O., S. 27 ff.
(44) Siehe Joachim Friedrich Staab: Entwicklungen der Nachrichtenwert-Theorie...
a.a.O., S. 168 - Vgl. hierzu auch Joachim Friedrich Staab: Nachrichtenwert-Theorie...
a.a.O., S. 98 f.
(45) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über Nachrichtenschleusen
George A. Donohue / Tichenor, Phillip J. / Olien, Clarice N.:
Gatekeeping. Mass media systems and information control. in: Francis
Gerald Kline / Tichenor, Phillip J. (Hg.): Current perspectives
in mass communication research. Sage annual reviews of communication
research. Band 1, Beverly Hills (Calif.) / London 1972, S. 41
ff.; Walter Gieber: News is what newspapermen make it. in: Lewis
Anthony Dexter / White, David Manning (Hg.): People, society and
mass communications. New York (N.Y.) 1964, S. 173 ff.; Hans Mathias
Kepplinger: Theorien der Nachrichtenauswahl... a.a.O., S. 3 ff.;
Christian Kristen: Nachrichtenangebot und Nachrichtenverwendung.
in: Publizistik, Zeitschrift für die Wissenschaft von Presse,
Rundfunk, Film, Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung,
Meinungsbildung, 14. Jg., Heft 4/1969, Bonn / Konstanz, Oktober
- Dezember 1969, S. 411 ff.; Christian Kristen: Nachrichtenangebot
und Nachrichtenverwendung. Eine Studie zum gate-keeper-Problem.
Doktorarbeit, Schriftenreihe Gesellschaft und Kommunikation, Band
9, Düsseldorf 1972, S. 25 ff.; Michael Krzeminski: Thematisierung
im Hörfunk... a.a.O., S. 7 ff.; Klaus Lange: Das Bild der
Politik im Fernsehen. Die filmische Konstruktion einer politischen
Realität in den Fernsehnachrichten. Frankfurt/Main 1981,
S. 43 ff.; Maxwell E. McCombs / Gilbert, Sheldon: News influence
on our pictures of the world. in: Jennings Bryant / Zillmann,
Dolf (Hg.): Perspectives on media effects. Hillsdale (N.J.) 1986,
S. 4 ff.; Peter Nissen / Menningen, Walter: Der Einfluß
der Gatekeeper auf die Themenstruktur der Öffentlichkeit.
in: Wolfgang R. Langenbucher (Hg.): Politik und Kommunikation.
Über die öffentliche Meinungsbildung. München 1979,
S. 211 ff., gekürzter Neudruck, erstmals in: Publizistik,
Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, 22. Jg.,
Heft 2/1977, Bonn / Konstanz, April - Juni 1977, S. 159 ff.; Gertrude
Joch Robinson: Fünfundzwanzig Jahre »Gatekeeper«Forschung.
Eine kritische Rückschau und Bewertung. in: Jörg Aufermann
/ Bohrmann, Hans / Sülzer, Rolf (Hg.): Gesellschaftliche
Kommunikation und Information. Forschungsrichtungen und Problemstellungen.
Ein Arbeitsbuch zur Massenkommunikation. zwei Bände,»Band
1, Frankfurt/Main 1973, S. 344 ff.; Gertrude Joch Robinson: News
agencies and world news. In Canada, the United States and Yugoslavia.
Methods and data. Reihe "Öffentliche soziale Kommunikation"
des Instituts für Journalistik und Kommunikationswissenschaft
der Universität Freiburg Schweiz, Band 16, Freiburg (Fribourg)
1981, S. 89 ff.; Rüdiger Schulz: Entscheidungsstrukturen
der Redaktionsarbeit. Eine vergleichende empirische Analyse des
redaktionellen Entscheidungshandelns bei regionalen Abonnementszeitungen
unter besonderer Berücksichtigung der Einflußbeziehungen
zwischen Verleger und Redaktion. Doktorarbeit, Mainz 1974, S.
19 ff.; Joachim Friedrich Staab: Nachrichtenwert-Theorie... a.a.O.,
S. 12 ff.; Siegfried Weischenberg: Journalistik... a.a.O., Band
1, S. 304 ff.; Bruce H. Westley / MacLean, Malcom S.: A conceptual
model for communications research. in: Journalism Quarterly, Devoted
to research in journalism and mass communication, 34. Jg., Heft
1/1957, Minneapolis (Minn.) / Iowa City (Iowa), Frühjahr
1957, S. 31 ff.; Jürgen Wilke: Nachrichtenauswahl und Medienrealität...
a.a.O., S. 14 f.
(46) Vgl. Kurt Lewin: Feldtheorie in den Sozialwissenschaften.
Ausgewählte theoretische Schriften. Bern / Stuttgart 1963,
S. 213 ff.; Neudruck, erstmals New York (N.Y.) 1951
(47) Vgl. zum Meinungsführer- und Zweistufenmodell beispielsweise
Elihu Katz / Lazarsfeld, Paul Felix: Persönlicher Einfluß
und Meinungsbildung. München / Wien 1962, S. 38 ff., Neudruck,
erstmals Glencoe (Ill.) 1955 (unter dem Titel: Personal Influence.
The part played by people in the flow of mass communication.);
Paul Felix Lazarsfeld / Berelson, Bernard / Gaudet, Hazel: Wahlen
und Wähler. Soziologie des Wahlverhaltens. Soziologische
Texte, Band 49, Neuwied / Berlin 1969, S. 190 ff., Neudruck, erstmals
New York (N.Y.) 1944 (unter dem Titel: The people's choice. How
the voter makes up his mind in a presidential campaign.); Elisabeth
Noelle-Neumann: Öffentlichkeit als Bedrohung. Beiträge
zur empirischen Kommunikationsforschung. Alber-Broschur Kommunikation,
Band 6, Freiburg / München 1979, 2. Auflage, S. 13 ff.; Karsten
Renckstorf: Zur Hypothese des "Two-Step Flow" der Massenkommunikation.
in: Roland Burkart (Hg.): Wirkungen der Massenkommunikation. Theoretische
Ansätze und empirische Ergebnisse. Studienbücher zur
Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Band 5, Wien 1987,
S. 40 ff.; Michael Schenk: Meinungsführer und Netzwerke persönlicher
Kommunikation. in: Rundfunk und Fernsehen, Wissenschaftliche Vierteljahresschrift,
31. Jg., Heft 3-4/1983, Hamburg 1983, S. 326 ff.; Michael Schenk:
Soziale Netzwerke und Kommunikation. Reihe Heidelberger Sociologica,
Band 20, Habilitationsschrift, Tübingen 1984, S. 302 ff.;
Michael Schenk: Politische Meinungsführer. Kommunikationsverhalten
und primäre Umwelt. in: Publizistik, Vierteljahreshefte für
Kommunikationsforschung, 30. Jg., Heft 1/1985, Bonn / Konstanz,
Januar - März 1985, S. 7 ff.; Michael Schenk: Medienwirkungsforschung...
a.a.O., S. 244 ff.; Michael Schenk: Massenkommunikation und interpersonale
Kommunikation. in: Max Kaase / Schulz, Winfried (Hg.): Massenkommunikation.
Theorien, Methoden, Befunde. Sonderhefte der Kölner Zeitschrift
für Soziologie und Sozialpsychologie, Band 30, Köln
/ Opladen 1989, S. 406 ff.; Michael Schenk: Soziale Netzwerke
und Massenmedien. Untersuchungen zum Einfluß der persönlichen
Kommunikation. Tübingen 1995, S. 6 ff.
(48) Siehe Michael Kunczik: Journalismus als Beruf... a.a.O.,
S. 194
(49) Vgl. David Manning White: The "Gate Keeper". A
case study in the selection of news. in: Lewis Anthony Dexter
/ White, David Manning (Hg.): People, society and mass communications.
New York (N.Y.) 1964, S. 160 ff., Neudruck, erstmals in: Journalism
Quarterly, Devoted to investigative studies in the field of journalism,
27. Jg., Heft 3/1950, Minneapolis (Minn.) / Iowa City (Iowa),
Herbst 1950, S. 383 ff. - Die dieser Untersuchung zugrunde liegende
Befragung aus dem Jahr 1949 wurde im Jahr 1966 noch einmal mit
dem gleichen Fernschreibredakteur wiederholt. Hierbei wurden die
Ergebnisse der ersten Untersuchung im wesentlichen bestätigt.
Vgl. Paul Snider: "Mr. Gates" revisited. A 1966 version
of the 1949 case study. in: Journalism Quarterly, Devoted to research
in journalism and mass communication, 44. Jg., Heft 3/1967, Minneapolis
(Minn.) / Iowa City (Iowa), Herbst 1967, S. 419 ff.
(50) Vgl. zur Orientierung von Journalisten an ihren Kollegen
und Vorgesetzten beispielsweise Warren Breed: Soziale Kontrolle
in der Redaktion. Eine funktionale Analyse. in: Jörg Aufermann
/ Bohrmann, Hans / Sülzer, Rolf (Hg.): Gesellschaftliche
Kommunikation und Information. Forschungsrichtungen und Problemstellungen.
Ein Arbeitsbuch zur Massenkommunikation. zwei Bände, Band
1, Frankfurt/Main 1973, S. 360 ff., Neudruck, erstmals in: Social
Forces, 33. Jg., Heft 4/1955, o.O. 1955, S. 326 ff.; Wolfgang
Donsbach: Journalisten zwischen Publikum und Kollegen... a.a.O.,
S. 181 ff.; Wolfgang Donsbach: Legitimationsprobleme des Journalismus...
a.a.O., S. 247 ff.; Manfred Rühl: Die Zeitungsredaktion...
a.a.O., S. 240 ff.; Rüdiger Schulz: Entscheidungsstrukturen
der Redaktionsarbeit... a.a.O., S. 85 ff.; Rüdiger Schulz:
Einer gegen alle? Das Entscheidungsverhalten von Verlegern und
Chefredakteuren. in: Hans Mathias Kepplinger (Hg.): Angepaßte
Außenseiter. Was Journalisten denken und wie sie arbeiten.
Alber-Broschur Kommunikation, Band 8, Freiburg / München
1979, S. 166 ff.
(51) Aus einem Vortrag mit dem Titel "Struktur und Aufgaben
einer Nachrichtenagentur". Zit.n.: Winfried Schulz: Die Konstruktion
von Realität... a.a.O., S. 8
(52) Vgl. Gertrude Joch Robinson: Foreign news selection is non-linear
in Yugoslavia's Tanjug agency. in: Journalism Quarterly, Devoted
to research in journalism and mass communication, 47. Jg., Heft
2/1970, Minneapolis (Minn.) / Iowa City (Iowa), Sommer 1970, S.
340 ff.; Gertrude Joch Robinson: Fünfundzwanzig Jahre »Gatekeeper«Forschung...
a.a.O., S. 350 f.; Gertrude Joch Robinson: Tito's maverick media.
The politics of mass communications in Yugoslavia. Urbana (Ill.)
1977, S. 130 ff.; Gertrude Joch Robinson: News agencies and world
news... a.a.O., S. 39 ff.»
(53) Siehe Gertrude Joch Robinson: Fünfundzwanzig Jahre »Gatekeeper«Forschung...
a.a.O., S. 350 f.»
(54) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über die Kritik
am Modell von Nachrichtenschleusen Andreas Emmerich: Nachrichtenfaktoren...
a.a.O., S. 25 f.; Michael Krzeminski: Thematisierung im Hörfunk...
a.a.O., S. 9 f.; Michael Kunczik: Journalismus als Beruf... a.a.O.,
S. 196 f.; Marylin Lester: Generating newsworthiness... a.a.O.,
S. 984 ff.; Manfred Rühl: Journalismus und Gesellschaft...
a.a.O., S. 46 ff.; Manfred Rühl: Organisatorischer Journalismus.
Tendenzen der Redaktionsforschung. in: Max Kaase / Schulz, Winfried
(Hg.): Massenkommunikation. Theorien, Methoden, Befunde. Sonderhefte
der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie,
Band 30, Köln / Opladen 1989, S. 258 f.; Rüdiger Schulz:
Entscheidungsstrukturen der Redaktionsarbeit... a.a.O., S. 22
f.; Siegfried Weischenberg: Die Unberechenbarkeit des Gatekeepers.
Zur Zukunft professioneller Informationsvermittlung im Prozeß
technisch-ökonomischen Wandels. in: Rundfunk und Fernsehen,
Wissenschaftliche Vierteljahresschrift, 33. Jg., Heft 2/1985,
Hamburg 1985, S. 187 ff.
(55) Siehe Siegfried Weischenberg: Die Unberechenbarkeit des Gatekeepers...
a.a.O., S. 197; Hervorhebung im Original - Vgl. zur Einteilung
in sogenannte "autonome", "substituierbare"
und "unberechenbare" Berufsgruppen Klaus Haefner: Die
neue Bildungskrise. Herausforderung der Informationstechnik an
Bildung und Ausbildung. Basel 1982, S. 172 ff.
(56) Vgl. Warren Breed: Soziale Kontrolle in der Redaktion...
a.a.O., S. 357
(57) Vgl. Manfred Heun: Die Subjektivität der öffentlich-rechtlichen
Nachrichten. in: Erich Straßner (Hg.): Nachrichten. Entwicklungen,
Analysen, Erfahrungen. München 1975, S. 66 ff. - Vgl. hierzu
auch Manfred Heun: Die Subjektivität der öffentlich-rechtlichen
Nachrichten. Thesen zur Gewinnung eines brauchbaren Objektivitätsbegriffs.
in: Hans Friedrich (Hg.): Kommunikationsprobleme bei Fernsehnachrichten.
Politische Medienkunde, Band 3, Akademie für Politische Bildung,
Tutzing 1977, S. 34 f.
(58) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über Informationsjournalismus
Guido Bröer: Journalismus als Lebensform. Wege aus der Fremdheit
im journalistischen Alltag. Diplomarbeit, zwei Teile, Teil 1,
agenda Medien, Band 2, Münster 1994, S. 25 ff.; Hansjoachim
Höhne: Report über Nachrichtenagenturen... a.a.O., Band
1, S. 113 ff.; Hansjoachim Höhne: Report über Nachrichtenagenturen.
zwei Bände, Band 2: Die Geschichte der Nachricht und ihrer
Verbreiter, Baden-Baden 1977, S. 41 ff.; Siegfried Johannes Schmidt
/ Weischenberg, Siegfried: Die Münzen der Kommunikation.
Gattungen, Berichterstattungsmuster, Darstellungsformen. in: Deutsches
Institut für Fernstudien, DIFF (Hg.): Medien und Kommunikation.
Konstruktionen von Wirklichkeit. Funkkolleg, zwölf Studienbriefe
mit 30 Studieneinheiten, Studienbrief 6, Studieneinheit 13, Weinheim
/ Basel 1991, S. 30 ff. und 42; Siegfried Johannes Schmidt / Weischenberg,
Siegfried: Mediengattungen, Berichterstattungsmuster, Darstellungsformen.
in: Klaus Merten / Schmidt, Siegfried Johannes / Weischenberg,
Siegfried (Hg.): Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung
in die Kommunikationswissenschaft. Opladen 1994, S. 223 ff.; Michael
Schudson: Discovering the news. A social history of American newspapers.
New York (N.Y.) 1978, S. 3 ff.; Siegfried Weischenberg: Investigativer
Journalismus und "kapitalistischer Realismus". Zu den
Strukturbedingungen eines anderen Paradigmas der Berichterstattung.
in: Rundfunk und Fernsehen, Wissenschaftliche Vierteljahresschrift,
31. Jg., Heft 3-4/1983, Hamburg 1983, S. 357 ff.; Siegfried Weischenberg:
Journalistik... a.a.O., Band 2, S. 112 f.
(59) Vgl. zum klassischen Verständnis von Objektivität
beispielsweise Günter Bentele: Objektivität in den Massenmedien
- Versuch einer historischen und systematischen Begriffsklärung.
in: Derselbe / Ruoff, Robert (Hg.): Wie objektiv sind unsere Medien?
Frankfurt/Main 1982, S. 111 ff.; Günter Bentele: Wie objektiv
können Journalisten sein? in: Lutz Erbring / Russ-Mohl, Stephan
u.a. (Hg.): Medien ohne Moral. Variationen über Journalismus
und Ethik. Berlin 1988, S. 196 ff.; Günter Bentele: Objektivitätsanspruch
und Glaubwürdigkeit. in: Otfried Jarren (Hg.): Medien und
Journalismus. Eine Einführung. zwei Bände, Band 1, Opladen
1994, S. 303 ff.; Hermann Boventer: Ethik des Journalismus. Zur
Philosophie der Medienkultur. Journalismus, Neue Folge, Band 19,
Konstanz 1985, 2. Auflage, S. 134 ff.; Hermann Boventer: Pressefreiheit
ist nicht grenzenlos. Einführung in die Medienethik. Bonn
1989, S. 123 ff.; Lutz Erbring: Nachrichten zwischen Professionalität
und Manipulation. Journalistische Berufsnormen und politische
Kultur. in: Wolfgang R. Langenbucher (Hg.): Publizistik- und Kommunikationswissenschaft.
Ein Textbuch zur Einführung. Studienbücher zur Publizistik-
und Kommunikationswissenschaft, Band 1, Wien 1994, S. 76 ff.,
Neudruck, erstmals in: Max Kaase / Schulz, Winfried (Hg.): Massenkommunikation.
Theorien, Methoden, Befunde. Sonderhefte der Kölner Zeitschrift
für Soziologie und Sozialpsychologie, Band 30, Köln
/ Opladen 1989, S. 301 ff.; Jürg Häusermann / Käppeli,
Heiner: Rhetorik für Radio und Fernsehen... a.a.O., S. 92
ff.; Manfred Heun: Die Subjektivität der öffentlich-rechtlichen
Nachrichten... a.a.O., S. 66 ff.; John W. C. Johnstone / Slawski,
Edward J. / Bowman, William W.: The professional values of American
newsman. in: Maximilian Gottschlich (Hg.): Massenkommunikationsforschung.
Theorieentwicklung und Problemperspektiven. Studienbücher
zur Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Band 4, Wien
1987, S. 112 ff., Neudruck, erstmals in: The Public Opinion Quarterly,
Organ of the American Association for Public Opinion Research,
36. Jg., Heft 4/1972/73, New York (N.Y.), Winter 1972/73, S. 522
ff.; Rudolf Walter Leonhardt: Journalismus und Wahrheit. Luzern
1976; Ulrich Saxer: Die Objektivität publizistischer Information.
in: Wolfgang R. Langenbucher (Hg.): Zur Theorie der politischen
Kommunikation. München 1974, S. 206 ff.; Wilfried Scharf:
Nachrichten im Fernsehen... a.a.O., S. 19 ff. und 33 ff.; Wolf
Schneider (Hg.): Unsere tägliche Desinformation... a.a.O.,
S. 272 ff.
(60) Beide Nachrichtenagenturen hatten Vorläuferunternehmen
in Aachen (seit 1849) beziehungsweise in New York (seit 1848).
(61) Siehe Walter Lippmann: Die öffentliche Meinung... a.a.O.,
S. 243
(62) Siehe Roger Clausse: Publikum und Information... a.a.O.,
S. 43
(63) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über die Kritik
am klassischen Verständnis von Objektivität Herbert
J. Gans: Deciding what's news. A study of CBS evening news, NBC
nightly news, Newsweek, and Time. Communication and society, Band
12, London 1979, S. 182 ff.; Tom Koch: The news as myth. Fact
and context in journalism. Westport (Conn.) 1990, S. 13 ff.; E.
Barbara Phillips: Approaches to objectivity. Journalistic versus
social science perspectives. in: Paul M. Hirsch / Miller, Peter
V. / Kline, Francis Gerald (Hg.): Strategies for communication
research. Sage annual reviews of communication research, Band
6, Beverly Hills (Calif.) / London 1977, S. 68 ff.; Günther
Rager: Das Problem der Objektivität in politischen Nachrichten.
in: Joachim Goth / Balzer, Karl Michael u.a.: Rhetorik, Ästhetik,
Ideologie. Aspekte einer kritischen Kulturwissenschaft. Stuttgart
1973, S. 237 ff.; Wilfried Scharf: Nachrichten im Fernsehen...
a.a.O., S. 23 ff.; Siegfried Johannes Schmidt / Weischenberg,
Siegfried: Die Münzen der Kommunikation... a.a.O., S. 32
ff.; Siegfried Johannes Schmidt / Weischenberg, Siegfried: Mediengattungen,
Berichterstattungsmuster, Darstellungsformen... a.a.O., S. 225
ff.; Winfried Schulz: Massenmedien und Realität. Die "ptolemäische"
und die "kopernikanische" Auffassung. in: Max Kaase
/ Schulz, Winfried (Hg.): Massenkommunikation. Theorien, Methoden,
Befunde. Sonderhefte der Kölner Zeitschrift für Soziologie
und Sozialpsychologie, Band 30, Köln / Opladen 1989, S. 135
ff.; Gaye Tuchman: Objectivity as strategic ritual. An examination
of newsmen's notions of objectivity. in: American Journal of Sociology,
77. Jg., Heft 4/1972, Chicago (Ill.), Januar 1972, S. 660 ff.;
Gaye Tuchman: Professionalism as an agent of legitimation. in:
Journal of Communication, 28. Jg., Heft 2/1978, Philadelphia (Pa.)
1978, S. 106 ff.; Siegfried Weischenberg: Journalistik... a.a.O.,
Band 1, S. 218 ff.; Siegfried Weischenberg: Journalistik... a.a.O.,
Band 2, S. 157 ff.; Siegfried Weischenberg: Neues vom Tage. Die
Schreinemakerisierung unserer Medienwelt. Hamburg 1997, S. 17
ff., 24 ff. und 83 ff.
(64) Siehe Herbert J. Gans: Deciding what's news... a.a.O., S.
203; eigene Übersetzung aus dem Englischen
(65) Siehe Gaye Tuchman: Objectivity as strategic ritual... a.a.O.,
S. 678; eigene Übersetzung aus dem Englischen
(66) Vgl. zu den Manipulationsmöglichkeiten mit Zahlen beispielsweise
Thomas Knieper: Tricks mit Zahlen. in: Journalist, Das deutsche
Medienmagazin, 47. Jg., Heft 4/1997, Bonn / Remagen, April 1997,
S. 46 ff.; Walter Krämer: So lügt man mit Statistik.
Frankfurt/Main 1991; Walter Krämer: Statistik verstehen.
Eine Gebrauchsanweisung. Frankfurt/Main 1992; Walter Krämer:
Denkste! Trugschlüsse aus der Welt des Zufalls und der Zahlen.
Frankfurt/Main 1995
(67) Siehe Dagobert Lindlau: Die Exekution der Wirklichkeit -
Oder: Wider die falsche Objektivität. in: Wolfgang R. Langenbucher
(Hg.): Journalismus und Journalismus. Plädoyers für
Recherche und Zivilcourage. Reihe Praktischer Journalismus, Band
3, München 1980, S. 45
(68) Vgl. zu Gegenströmungen zum klassischen Informationsjournalismus
beispielsweise Guido Bröer: Journalismus als Lebensform...
a.a.O., S. 33 ff.; Ulrike Heider: Der Mann mit der Mistgabel.
Enthüllungsjournalismus in den USA. in: Kursbuch 125, Die
Meinungsmacher, 32. Jg., Heft 125/1996, Berlin, September 1996,
S. 143 ff.; Tom Koch: The news as myth... a.a.O., S. 117 ff.;
Curtis D. MacDougall / Reid, Robert D.: Interpretative reporting.
New York (N.Y.) 1987, 9. Auflage; Philip Meyer: Precision journalism.
A reporter's introduction to social science methods. London 1979,
2. Auflage; Philip Meyer: Ethical journalism. A guide for students,
practitioners and consumers. New York (N.Y.) 1987, S. 56 ff.;
David L. Protess / Cook, Fay Lomax u.a.: The journalism of outrage.
Investigative reporting and agenda building in America. New York
(N.Y.) 1991; Manfred Redelfs: Investigative Reporting in den USA.
Strukturen eines Journalismus der Machtkontrolle. Doktorarbeit,
Studien zur Kommunikationswissenschaft, Band 21, Opladen 1996;
Siegfried Johannes Schmidt / Weischenberg, Siegfried: Die Münzen
der Kommunikation... a.a.O., S. 38 ff.; Siegfried Johannes Schmidt
/ Weischenberg, Siegfried: Mediengattungen, Berichterstattungsmuster,
Darstellungsformen... a.a.O., S. 229 ff.; Michael Schudson: Discovering
the news... a.a.O., S. 183 ff.; Siegfried Weischenberg: Investigativer
Journalismus und "kapitalistischer Realismus"... a.a.O.,
S. 354 ff.; Siegfried Weischenberg: Journalistik... a.a.O., Band
2, S. 113 ff.; Siegfried Weischenberg: Neues vom Tage... a.a.O.,
S. 148 ff.
(69) Siehe Penn Kimball: Journalism. Art, craft or profession?
in: Kenneth Schuyler Lynn (Hg.): The professions in America. Boston
(Mass.) 1963/65, S. 249; Hervorhebung im Original, eigene Übersetzung
aus dem Englischen
(70) Siehe Volker Riegas / Vetter, Christian: Gespräch mit
Humberto R. Maturana. in: Dieselben (Hg): Zur Biologie der Kognition.
Ein Gespräch mit Humberto R. Maturana und Beiträge zur
Diskussion seines Werkes. Frankfurt/Main 1993, 3. Auflage, S.
77 f. - Vgl. hierzu auch Humberto Romecin Maturana: Erkennen.
Die Organisation und Verkörperung von Wirklichkeit. Schriften
zur Wissenschaftstheorie, Wissenschaft und Philosophie, Band 19,
Braunschweig 1985, 2. Auflage, 297 ff.; Humberto Romecin Maturana:
Elemente einer Ontologie des Beobachtens. in: Hans Ulrich Gumbrecht
/ Pfeiffer, K. Ludwig (Hg.): Materialität der Kommunikation.
Frankfurt/Main 1988, S. 830 ff.
(71) Siehe Humberto Romecin Maturana: Wissenschaft und Alltag.
Die Ontologie wissenschaftlicher Erklärungen. in: Paul Watzlawick
/ Krieg, Peter (Hg.): Das Auge des Betrachters. Beiträge
zum Konstruktivismus. Festschrift für Heinz von Foerster,
München 1991, S. 193
(72) Siehe Siegfried Johannes Schmidt / Weischenberg, Siegfried:
Die Münzen der Kommunikation... a.a.O., S. 37 und wörtlich
auch Siegfried Johannes Schmidt / Weischenberg, Siegfried: Mediengattungen,
Berichterstattungsmuster, Darstellungsformen... a.a.O., S. 228
(73) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über Nachrichtenregeln
Bernd-Peter Arnold: Hörfunk-Information. Hinter den Kulissen
des schnellsten Nachrichtenmediums. Frankfurt/Main 1981, S. 54
ff.; Bernd-Peter Arnold: ABC des Hörfunks... a.a.O., S. 144
ff.; Bernd-Peter Arnold / Hessischer Rundfunk (Hg.): Sie hören
Nachrichten. Schlüssel zur Information. Frankfurt/Main, o.J.,
S. 35 ff.; Hanns Gorschenek / Deutschlandfunk (Hg.): Nachrichten
im Hörfunk. Schriftenreihe des Deutschlandfunks, Heft 3/67,
Köln 1967; Hanns Gorschenek / Deutschlandfunk (Hg.): Nachrichten
im Deutschlandfunk. Schriftenreihe des Deutschlandfunks, Heft
10/70, Köln 1970; Hanns Gorschenek / Deutschlandfunk (Hg.):
Rundfunknachrichten - heute und morgen. Fragen und Antworten zur
Nachrichtenarbeit. Schriftenreihe des Deutschlandfunks, Heft 29/82,
Köln 1982, 2. Auflage; Jürgen Horsch / Ohler, Josef
/ Schwiesau, Dietz (Hg.): Radio-Nachrichten... a.a.O., S. 23 ff.;
Jürgen Horsch / Ohler, Josef / Schwiesau, Dietz (Hg.): Radio-Nachrichten...
a.a.O., 2. Auflage, S. 23 ff.; Walther von La Roche: Einführung
in den praktischen Journalismus... a.a.O., S. 76 ff.; Walther
von La Roche / Buchholz, Axel (Hg.): Radio-Journalismus. Ein Handbuch
für Ausbildung und Praxis im Hörfunk. München 1988,
4. Auflage, S. 75 ff.; Werner Meyer / Frohner, Jürgen: Zeitungspraktikum.
Auszug aus der Loseblattsammlung "Journalismus von heute".
Percha 1983, Kapitel I, S. 3 ff. und Kapitel II, S. 1 ff.; Walter
Vitt / Westdeutscher Rundfunk (Hg.): Nachrichten im WDR. Ein Ausbildungsbrevier.
Heft 1 der Veröffentlichungen der WDR-Aus- und Fortbildungsredaktion
(Leitung: Hans Diedenhofen) im Zusammenwirken mit der Abteilung
Öffentlichkeitsarbeit, Köln 1992, 3. Auflage; Siegfried
Weischenberg: Nachrichtenschreiben... a.a.O., S. 46 ff.; Wolfgang
Zehrt: Hörfunk-Nachrichten... a.a.O., S. 19 ff. und 31 ff.
(74) Vgl. Gaye Tuchman: Objectivity as strategic ritual... a.a.O.,
S. 665 ff. beziehungsweise 676; Gaye Tuchman: Making news. A study
in the construction of reality. New York (N.Y.) 1978, S. 82 ff.;
Gaye Tuchman: Professionalism as an agent of legitimation... a.a.O.,
S. 110
(75) Vgl. Klaus Schönbach: Trennung von Nachricht und Meinung.
Empirische Untersuchung eines journalistischen Qualitätskriteriums.
Alber-Broschur Kommunikation, Band 5, Freiburg / München
1977, S. 48 ff., 78 ff. und 143 ff.
(76) Vgl. zur Manipulation von Nachrichten durch Journalisten
beispielsweise Bernd-Peter Arnold: ABC des Hörfunks... a.a.O.,
S. 160 ff.; Christian Bommarius: Wie eine Nachricht entsteht.
in: Kursbuch 125, Die Meinungsmacher, 32. Jg., Heft 125/1996,
Berlin, September 1996, S. 2 ff.; Friedrich Denk: Die verborgenen
Nachrichten. Versuch einer Pressekritik. Eberfing 1979, 3. Auflage;
Gero Kalt (Hg.): Schlecht informiert. Wie Medien die Wirklichkeit
verzerren. Eine Fallsammlung. Frankfurt/Main 1992; Klemens Ludwig:
Augenzeugen lügen nicht. Journalistenberichte: Anspruch und
Wirklichkeit. München 1992; Wolf Schneider (Hg.): Unsere
tägliche Desinformation... a.a.O., S. 35 ff.; Manfred Steffens:
Das Geschäft mit der Nachricht... a.a.O., S. 74 ff. und 207
ff. - Der deutsche Hofbeamte, Publizist und Universitätsdozent
Kaspar Stieler, genannt der Spate (1632 - 1707) kritisierte bereits
im Jahr 1695 kommentierende Formulierungen in Nachrichten: "Denn
man lieset die Zeitungen darüm nicht / daß man daraus
gelehrt und in beurteilung der Sachen geschickt werden / sondern
daß man allein wissen wolle / was sich hier und dar begiebet.
Derowegen die Zeitungsschreiber / mit ihrem unzeitlichen Richten
zu erkennen geben / daß sie nicht viel neues zu berichten
haben / sondern bloß das Blat zu erfüllen / einen Senf
darüber her machen [...]." Siehe Kaspar Stieler: Zeitungs
Lust und Nutz. Oder: derer so genanten Novellen oder Zeitungen
wirckende Ergetzlichkeit, Anmut, Notwendigkeit und Frommen; Auch
was bey deren Lesung zu lernen, zu beobachten und zu bedenken
sey? Vollständiger Neudruck der Originalausgabe von 1695.
Bremen 1969, S. 27, Neudruck, erstmals Hamburg 1695
(77) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über Sprachstil
und Verständlichkeit von Nachrichten Horst Albrecht: Sprachbarrieren
vor dem Bildschirm. Schichtspezifische Hindernisse des Fernsehens
am Beispiel Tagesschau. in: Rundfunk und Fernsehen, 20. Jg., Heft
3/1972, Hamburg 1972, S. 294 ff.; Reinhard Appel: Aus Sicht eines
Praktikers. Die Fernsehsprache in den Nachrichten. in: Hermann
Boventer (Hg.): Medien und Moral. Ungeschriebene Regeln des Journalismus.
Journalismus-Schriftenreihe der Stiftervereinigung der Presse,
Neue Folge, Band 27, Konstanz 1988, S. 27 ff.; Bernd-Peter Arnold
/ Hessischer Rundfunk (Hg.): Sie hören Nachrichten... a.a.O.,
S. 50 ff.; Harald Burger: Sprache der Massenmedien. Berlin / New
York (N.Y.) 1984, S. 252 ff.; Fritz Eberhard: Sprachmanipulation.
in: Bernt Engelmann / Horné, Alfred u.a.: Anspruch auf
Wahrheit. Wie werden wir durch Presse, Funk und Fernsehen informiert?
Göttingen 1981, S. 113 ff.; Uwe Förster: Nachrichtensprache.
Ergebnisse einer Untersuchung der Gesellschaft für deutsche
Sprache. in: Journalist, Das deutsche Medienmagazin, 44. Jg.,
Heft 8/1994, Bonn / Remagen, August 1994, S. 49 ff.; Hanns Gorschenek
/ Deutschlandfunk (Hg.): Nachrichten im Deutschlandfunk... a.a.O.,
S. 14 ff.; Hanns Gorschenek / Deutschlandfunk (Hg.): Rundfunknachrichten...
a.a.O., S. 31 ff.; Christoph Haaß: Radionachrichten - öffentlich-rechtlich
versus privat. Ein Vergleich zwischen Hessischem Rundfunk und
Radio FFH. Reihe Medien Skripten, Band 20, München 1994,
S. 35 ff.; Jürg Häusermann / Käppeli, Heiner: Rhetorik
für Radio und Fernsehen... a.a.O.; Jürgen Horsch / Ohler,
Josef / Schwiesau, Dietz (Hg.): Radio-Nachrichten... a.a.O., S.
45 ff.; Jürgen Horsch / Ohler, Josef / Schwiesau, Dietz (Hg.):
Radio-Nachrichten... a.a.O., 2. Auflage, S. 45 ff.; Lutz Huth
/ Jüngst, Wolfgang u.a.: Nachrichten sehen - Nachrichten
verstehen - Nachrichten verwenden. Zu einem neueren Ansatz der
Rezeptionsanalyse. in: Publizistik, Vierteljahreshefte für
Kommunikationsforschung, 22. Jg., Heft 4/1977, Bonn / Konstanz,
Oktober - Dezember 1977, S. 403 ff.; Elihu Katz: Das Verstehen
von Nachrichten. in: Publizistik, Vierteljahreshefte für
Kommunikationsforschung, 22. Jg., Heft 4/1977, Bonn / Konstanz,
Oktober - Dezember 1977, S. 359 ff.; Walther von La Roche: Einführung
in den praktischen Journalismus... a.a.O., S. 106 ff.; Walther
von La Roche / Buchholz, Axel (Hg.): Radio-Journalismus... a.a.O.,
S. 54 ff.; Walther von La Roche / Linke, Norbert: Radionachrichten.
in: Medium-Magazin, Informationen für Journalisten, 10. Jg.,
Heft 7/1995, Frankfurt/Main / Freilassing 1995, Beilage "Journalisten-Werkstatt",
S. 5; Uwe Magnus: Die Nachrichten im Hörfunk - eine Leitstudie
des Westdeutschen Rundfunks (WDR) Köln. in: Media Perspektiven,
6. Jg., Heft 9/1975, Frankfurt/Main 1975, S. 424 ff.; Wolfram
Metz: Die Sprache der Hörfunknachrichten. Beobachtung zur
formalen Struktur und Verständlichkeit am Beispiel des Südwestfunks
(1967 - 1990). unveröffentlichte Diplomarbeit, Studiengang
Angewandte Sprachwissenschaft, Johannes-Gutenberg-Universität
Mainz 1990, S. 21 ff.; Werner Meyer / Frohner, Jürgen: Zeitungspraktikum...
a.a.O., Kapitel II, S. 23 ff.; Josef Ohler: Wird das Nachrichtendeutsch
immer schlechter? Versuch einer Sprachkritik. in: Media Perspektiven,
13. Jg., Heft 1/1982, Frankfurt/Main 1982, S. 41 ff.; Johannes
Schlemmer: Über die Verständlichkeit des gesprochenen
Wortes im Hörfunk. in: Rundfunk und Fernsehen, 16. Jg., Heft
2/1968, Hamburg 1968, S. 129 ff.; Wolf Schneider: Wörter
machen Leute. Magie und Macht der Sprache. München 1976,
S. 247 ff.; Wolf Schneider: Deutsch für Profis. Wege zu gutem
Stil. Hamburg 1986, S. 35 ff. und 79 ff.; Wolf Schneider: Deutsch
für Kenner. Die neue Stilkunde. Hamburg 1987, S. 47 ff.,
99 ff. und 155 ff.; Erich Straßner: Von der Schreibe zur
Spreche. Zur Verständlichkeit von Hörfunknachrichten.
in: Hans-Jürgen Bucher / Klingler, Walter / Schröter,
Christian (Hg.): Radiotrends. Formate, Konzepte und Analysen.
Schriftenreihe Medienforschung des Südwestfunks, Band 1,
Baden-Baden 1995, S. 199 ff.; Stefan Wachtel: Sprechen und Moderieren
in Hörfunk und Fernsehen. Reihe Praktischer Journalismus,
Band 23, Konstanz 1994, S. 78 ff.; Stefan Wachtel: Schreiben fürs
Hören. Trainingstexte, Regeln und Methoden. Reihe Praktischer
Journalismus, Band 29, Konstanz 1997, S. 43 ff.; Siegfried Weischenberg:
Nachrichtenschreiben... a.a.O., S. 141 ff.; Siegfried Weischenberg:
Journalistik... a.a.O., Band 2, S. 179 ff.
(78) Vgl. zu militärischen Begriffen im journalistischen
Sprachgebrauch beispielsweise Klaus Meier-Ude: Es wird scharf
geschossen... in: Journalist, Das deutsche Medienmagazin, 48.
Jg., Heft 7/1998, Bonn / Remagen, Juli 1998, S. 44 ff.
(79) Eine Untersuchung von Texten in Werbeanzeigen kommt zu dem
Ergebnis, dass Satzkonstruktionen im Aktiv auf die Leser glaubwürdiger
wirken als solche im Passiv. - Vgl. William H. Motes / Hilton,
Chadwick B. / Dulek, Ronald E.: Perceptual shaping via syntax
and textual layout. Additional insights for US copywriters. in:
International Journal of Advertising, The quarterly review of
marketing communications, 14. Jg., Heft 3/1995, Oxford / Cambridge
(Mass.) 1995, S. 263 ff.
(80) Siehe Walter Lippmann: Die öffentliche Meinung... a.a.O.,
S. 241
(81) Vgl. zur unterschiedlichen Nachrichtengestaltung bei öffentlich-rechtlichen
und privat-kommerziellen Rundfunksendern beispielsweise Axel Buchholz:
"Klassische Nachrichten" in der Defensive. Der O-Ton-Nachrichtentrend
aus der Sicht eines Praktikers. in: Hans-Jürgen Bucher /
Klingler, Walter / Schröter, Christian (Hg.): Radiotrends.
Formate, Konzepte und Analysen. Schriftenreihe Medienforschung
des Südwestfunks, Band 1, Baden-Baden 1995, S. 160 f.; Axel
Buchholz: Hörfunknachrichten im dualen System. Konvergenz
oder Konkurrenz. Ein Streitgespräch zwischen Martin Müller
und Christoph Lemmer, moderiert von Axel Buchholz. in: Hans-Jürgen
Bucher / Klingler, Walter / Schröter, Christian (Hg.): Radiotrends.
Formate, Konzepte und Analysen. Schriftenreihe Medienforschung
des Südwestfunks, Band 1, Baden-Baden 1995, S. 179 ff.; Patrick
Donges / Jarren, Otfried: Redaktionelle Strukturen und publizistische
Qualität. Ergebnisse einer Fallstudie zum Entstehungsprozeß
landespolitischer Berichterstattung im Rundfunk. in: Media Perspektiven,
28. Jg., Heft 4/1997, Frankfurt/Main, 20. Woche 1997, S. 198 ff.;
Joachim Drengberg: Formatanalyse für Radioprogramme. Der
Kompositionstechnik des Radios auf der Spur. in: Media Perspektiven,
24. Jg., Heft 4/1993, Frankfurt/Main 1993, S. 183 ff.; Eva Dufour
/ Mayer, Ansgar: Fossil und Frischling. in: Journalist, Das deutsche
Medienmagazin, 44. Jg., Heft 4/1994, Bonn / Remagen, April 1994,
S. 35 f.; Jörg-Oliver Ecke / Stuiber, Heinz-Werner: Nachrichten
im Hörfunk. Hinweise auf ihre Bedeutung und Bewertung. in:
Hans-Jürgen Bucher / Klingler, Walter / Schröter, Christian
(Hg.): Radiotrends. Formate, Konzepte und Analysen. Schriftenreihe
Medienforschung des Südwestfunks, Band 1, Baden-Baden 1995,
S. 163 ff.; Vera-Christine Ernst-Rumpf: Fernsehnachrichten im
Vergleich. Die Informationsfunktion im dualen Rundfunk. unveröffentlichte
Diplomarbeit, Studiengang Journalistik, Universität Dortmund
1989; Michael Fleischmann: Die politische Bedeutung von Radio-Nachrichten.
Politikvermittlung durch eine wichtige Informationsquelle. Eine
Diskussion internationaler empirischer Befunde. unveröffentlichte
Diplomarbeit, Studiengang Sozialwissenschaften, Universität
Hannover 1992; Christoph Haaß: Radionachrichten... a.a.O.;
Otfried Jarren / Donges, Patrick: Keine Zeit für Politik?
Landespolitische Berichterstattung im Rundfunk. Journalisten,
Öffentlichkeitsarbeiter und Politiker in der Interaktion.
Das Beispiel Hamburg. Schriftenreihe der Hamburgischen Anstalt
für neue Medien (HAM), Band 16, Berlin 1996; Anne Köhler:
Nachrichten im Hörfunk. Gibt es Alternativen? in: Media Perspektiven,
17. Jg., Heft 11/1986, Frankfurt/Main 1986, S. 718 ff.; Udo Michael
Krüger: Politikberichterstattung in den Fernsehnachrichten.
Nachrichtenangebote öffentlich-rechtlicher und privater Fernsehsender
1996 im Vergleich. in: Media Perspektiven, 28. Jg., Heft 5/1997,
Frankfurt/Main, 24. Woche 1997, S. 256 ff.; Dagmar Lorenz: Postmoderne
Concierge. in: Journalist, Das deutsche Medienmagazin, 43. Jg.,
Heft 7/1993, Bonn / Remagen, Juli 1993, S. 43 ff.; Klaus Schönbach
/ Goertz, Lutz: Radio-Nachrichten. Bunt und flüchtig? Eine
Untersuchung zu Präsentationsformen von Hörfunknachrichten
und ihren Leistungen. Schriftenreihe der Hamburgischen Anstalt
für neue Medien (HAM), Band 12, Berlin 1995
(82) Vgl. Rudolf Fest / Lumma, Wolfgang / Ohler, Josef: Radio-Nachrichten...
a.a.O., S. 126 ff.
(83) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über Nachrichtenroutinen
Teun Adrianus van Dijk: Textwissenschaft. Eine interdisziplinäre
Einführung. Tübingen 1980, S. 198 ff.; Teun Adrianus
van Dijk: News as discourse. Hillsdale (N.J.) 1988, S. 114 ff.;
Paul Rock: News as eternal recurrence. in: Stanley Cohen / Young,
Jock (Hg.): The manufacture of news. Social problems, deviance
and the mass media. Communication and society, Band 4, London
1973, S. 73 ff.; Georg Ruhrmann: Rezipient und Nachricht... a.a.O.,
S. 21 ff.; Georg Ruhrmann: Zeitgeschehen à la carte...
a.a.O., S. 64 ff.; Georg Ruhrmann: Ereignis, Nachricht und Rezipient...
a.a.O., S. 244 ff.; Gaye Tuchman: Making news by doing work. Routinizing
the unexpected. in: American Journal of Sociology, 79. Jg., Heft
1/1973, Chicago (Ill.), Juli 1973, S. 110 ff.; Gaye Tuchman: The
exception proves the rule. The study of routine news practices.
in: Paul M. Hirsch / Miller, Peter V. / Kline, Francis Gerald
(Hg.): Strategies for communication research. Sage annual reviews
of communication research, Band 6, Beverly Hills (Calif.) / London
1977, S. 43 ff.
(84) Siehe Walter Lippmann: Die öffentliche Meinung... a.a.O.,
S. 230
(85) Vgl. Teun Adrianus van Dijk: Textwissenschaft... a.a.O.,
S. 198 ff.; Teun Adrianus van Dijk: News as discourse... a.a.O.,
S. 115 ff.
(86) Vgl. Gaye Tuchman: Making news by doing work... a.a.O., S.
113 ff.
(87) Siehe Christian Kristen: Nachrichtenangebot und Nachrichtenverwendung...
a.a.O., Düsseldorf 1972, S. 114
(88) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über die Themensetzung
durch die Massenmedien Renate Ehlers: Thematisierung durch Medien?
Zum Verhältnis von Agenda-Setting-Forschung und praktischer
Politik. in: Rundfunk und Fernsehen, Wissenschaftliche Vierteljahresschrift,
31. Jg., Heft 3-4/1983, Hamburg 1983, S. 319 ff.; Renate Ehlers:
Themenstrukturierung durch Massenmedien. Zum Stand der empirischen
Agenda-setting-Forschung. in: Roland Burkart (Hg.): Wirkungen
der Massenkommunikation. Theoretische Ansätze und empirische
Ergebnisse. Studienbücher zur Publizistik- und Kommunikationswissenschaft,
Band 5, Wien 1987, S. 106 ff., Neudruck, erstmals in: Publizistik,
Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, 28. Jg.,
Heft 2/1983, Bonn / Konstanz, April - Juni 1983, S. 167 ff.; Michael
Krzeminski: Thematisierung im Hörfunk... a.a.O., S. 24 ff.;
Niklas Luhmann: Öffentliche Meinung. in: Wolfgang R. Langenbucher
(Hg.): Politik und Kommunikation. Über die öffentliche
Meinungsbildung. München 1979, S. 37 ff., Neudruck, erstmals
in: Politische Vierteljahresschrift, Zeitschrift der Deutschen
Vereinigung für Politische Wissenschaft, 11. Jg., Heft 1/1970,
Köln / Opladen 1970, S. 2 ff.; Klaus Merten: Allmacht oder
Ohnmacht der Medien? Erklärungsmuster der Medienwirkungsforschung.
in: Deutsches Institut für Fernstudien, DIFF (Hg.): Medien
und Kommunikation. Konstruktionen von Wirklichkeit. Funkkolleg,
zwölf Studienbriefe mit 30 Studieneinheiten, Studienbrief
9, Studieneinheit 22, Weinheim / Basel 1991, S. 62 ff.; Klaus
Merten: Wirkungen von Kommunikation. in: Klaus Merten / Schmidt,
Siegfried Johannes / Weischenberg, Siegfried (Hg.): Die Wirklichkeit
der Medien. Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft.
Opladen 1994, S. 318 ff.; Michael Schenk: Medienwirkungsforschung...
a.a.O., S. 194 ff.; Michael Schenk: Soziale Netzwerke und Massenmedien...
a.a.O., S. 42 ff.; Klaus Schönbach: Der 'Agenda-Setting Approach'.
Theoretische Perspektiven und praktische Relevanz. in: Karsten
Renckstorf / Teichert, Will (Hg.): Empirische Publikumsforschung.
Fragen der Medienpraxis - Antworten der Medienwissenschaft. Hamburg
1984, S. 88 ff.; Winfried Schulz: "Agenda-Setting" und
andere Erklärungen. Zur Theorie der Medienwirkung. in: Karsten
Renckstorf / Teichert, Will (Hg.): Empirische Publikumsforschung.
Fragen der Medienpraxis - Antworten der Medienwissenschaft. Hamburg
1984, S. 98 ff.; Siegfried Weischenberg: Der Kampf um die Köpfe...
a.a.O., S. 36 ff.; Hans-Jürgen Weiß: Öffentliche
Streitfragen und massenmediale Argumentationsstrukturen. Ein Ansatz
zur Analyse der inhaltlichen Dimension im Agenda Setting-Prozeß.
in: Max Kaase / Schulz, Winfried (Hg.): Massenkommunikation. Theorien,
Methoden, Befunde. Sonderhefte der Kölner Zeitschrift für
Soziologie und Sozialpsychologie, Band 30, Köln / Opladen
1989, S. 473 ff.
(89) Siehe Bernard Cecil Cohen: The press and foreign policy.
Princeton (N.J.) 1963, S. 13; Hervorhebung im Original, eigene
Übersetzung aus dem Englischen
(90) Vgl. Maxwell E. McCombs / Shaw, Donald L.: The agenda-setting
function of mass media. in: The Public Opinion Quarterly, Organ
of the American Association for Public Opinion Research, 36. Jg.,
Heft 2/1972, New York (N.Y.), Frühjahr 1972, S. 176 ff.
(91) Vgl. Renate Ehlers: Themenstrukturierung durch Massenmedien...
a.a.O., S. 113 ff.; Michael Schenk: Medienwirkungsforschung...
a.a.O., S. 204 ff.; Klaus Schönbach: Der 'Agenda-Setting
Approach'... a.a.O., S. 88 ff.
(92) Vgl. Elisabeth Noelle-Neumann: Kumulation, Konsonanz und
Öffentlichkeitseffekt. Ein neuer Ansatz zur Analyse der Wirkung
der Massenmedien. in: Publizistik, Vierteljahreshefte für
Kommunikationsforschung, 18. Jg., Heft 1/1973, Bonn / Konstanz,
Januar - März 1973, S. 40 ff.; Elisabeth Noelle-Neumann:
Öffentlichkeit als Bedrohung... a.a.O., S. 127 ff. und 169
ff.; Elisabeth Noelle-Neumann: Die Schweigespirale. Öffentliche
Meinung - unsere soziale Haut. München 1980; Elisabeth Noelle-Neumann:
Öffentliche Meinung. Die Entdeckung der Schweigespirale.
Frankfurt/Main / Berlin 1989
(93) Siehe Klaus Merten: Nachrichtenrezeption als komplexer Kommunikationsprozeß...
a.a.O., S. 451; Hervorhebungen im Original
(94) Siehe Niklas Luhmann: Öffentliche Meinung... a.a.O.,
S. 40 und 41; Hervorhebungen im Original
(95) Vgl. ebenda, S. 41 f.
(96) Vgl. Renate Ehlers: Themenstrukturierung durch Massenmedien...
a.a.O., S. 119 f.; Michael Schenk: Medienwirkungsforschung...
a.a.O., S. 210
(97) Vgl. zu den folgenden Ausführungen über die Kritik
am Modell von der Themensetzung durch Massenmedien Renate Ehlers:
Thematisierung durch Medien?... a.a.O., S. 320 ff.; Renate Ehlers:
Themenstrukturierung durch Massenmedien... a.a.O., S. 109 ff.;
Maximilian Gottschlich: Ökologie und Medien. Ein Neuansatz
zur Überprüfung der Thematisierungsfunktion von Medien.
in: Publizistik, Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung,
30. Jg., Heft 2-3/1985, Bonn / Konstanz, April - September 1985,
S. 316 f.; Michael Schenk: Medienwirkungsforschung... a.a.O.,
S. 227 ff.; Klaus Schönbach: Der 'Agenda-Setting Approach'...
a.a.O., S. 91 ff.; Siegfried Weischenberg: Der Kampf um die Köpfe...
a.a.O., S. 38 f.
(98) Siehe Peter Nissen / Menningen, Walter: Der Einfluß
der Gatekeeper... a.a.O., S. 222
(99) Siehe Gladys Engel Lang / Lang, Kurt: The battle for public
opinion... a.a.O., S. 42; eigene Übersetzung aus dem Englischen
(100) Siehe ebenda, S. 58 f.; eigene Übersetzung aus dem
Englischen - Vgl. zur Verwendung des Begriffes "Agenda-Building"
auch Maxwell E. McCombs / Gilbert, Sheldon: News influence on
our pictures of the world... a.a.O., S. 13
(101) Eine Autorengruppe um den Journalisten und Publizisten Wolf
Schneider verwendet in einem ähnlichem Zusammenhang den Begriff
"Schwarze Serie". Vgl. Wolf Schneider (Hg.): Unsere
tägliche Desinformation... a.a.O., S. 167 f. - Von der Autorengruppe
wird allerdings zweierlei übersehen: Zum einen müssen
Pseudoserien nicht unbedingt aus negativen Ereignissen bestehen.
Und zum anderen können auch negative ("schwarze")
Ereignisse ursächlich zusammenhängen.
(102) Vgl. zur Entstehung von Nachrichten aufgrund von Pseudoserien
beispielsweise Hans Mathias Kepplinger / Hartung, Uwe: Störfall-Fieber.
Wie ein Unfall zum Schlüsselereignis einer Unfallserie wird.
Alber-Broschur Kommunikation, Band 20, Freiburg / München
1995
(103) Siehe Deutsche Presse-Agentur: Bei Brandkatastrophe starben
sieben Menschen - Ursache unbekannt. Meldung 472 des Basisdienstes
vom 16. März 1994 um 16.53 Uhr (DPA bsd472 3 vm 356 vvvvb
dpa 0477), Hamburg, 161653 Mrz 94
(104) Siehe Deutsche Presse-Agentur: Wieder Feuer in Stuttgart
- Hausbewohner evakuiert. Meldung 104 des Basisdienstes vom 17.
März 1994 um 05.04 Uhr (DPA bsd104 4 vm 77 vvvvb dpa 0100),
Hamburg, 170504 Mrz 94
(105) Siehe Deutsche Presse-Agentur: Wieder Brand in Stuttgarter
Wohnhaus - Fünf Verletzte. Meldung 122 des Basisdienstes
vom 18. März 1994 um 08.25 Uhr (DPA bsd122 4 pl 74 vvvvb
dpa 0109), Hamburg, 180825 Mrz 94
(106) Siehe Deutsche Presse-Agentur: Erneut Brand in Stuttgart
- 46 Personen evakuiert. Meldung 119 des Basisdienstes vom 22.
März 1994 um 07.44 Uhr (DPA bsd119 5 vm 136 vvvvb dpa 0110),
Hamburg, 220744 Mrz 94
(107) Siehe Deutsche Presse-Agentur: Zwei Tote und acht Verletzte
bei Bränden in Deutschland. Meldung 231 des Basisdienstes
vom 22. März 1994 um 12.01 Uhr (DPA bsd231 3 vm 185 vvvvb
dpa 0232), Hamburg, 221201 Mrz 94
(108) Siehe Klaus Merten: Nachrichtenrezeption als komplexer Kommunikationsprozeß...
a.a.O., S. 452; Hervorhebung im Original
(109) Siehe Hans Mathias Kepplinger: Theorien der Nachrichtenauswahl...
a.a.O., S. 16
(110) Vgl. Stefan Frerichs: Bausteine einer systemischen Nachrichtentheorie.
Konstruktives Chaos und chaotische Konstruktionen. Wiesbaden 2000