"Gatekeeping"
(erschienen in: "Handbuch Journalismus und Medien")
In
meinem Aufsatz habe ich die bisherige Entwicklung des kommunikationswissenschaftlichen
Modells vom Gatekeeping
beschrieben und Möglichkeiten für eine künftige Gatekeeper-Forschung
aufgezeigt.
Das Modell beschäftigt sich mit der Frage, von wem und wie Informationen
in der Massenkommunikation ausgewählt werden. Dabei werden jene
(Nachrichten-)Journalisten, die in den Massenmedien für die Nachrichtenauswahl
verantwortlich sind, als "Gatekeeper" (Pförtner, Schleusenwärter)
betrachtet, die Informationen durchlassen oder zurückhalten. Diese
journalistischen "Schleusenwärter" haben laut dem Modell
die Aufgabe, die Informationsmenge zu begrenzen.
Die Schwächen des Modells sind, dass es zwar einzelne Auswahlentscheidungen
untersucht, aber organisatorische und soziale Einflüsse auf die
Nachrichtenredakteure vernächlässigt. Außerdem wird die Nachrichtenauswahl
als ein Durchlassen oder Zurückhalten von Informationen über die
Wirklichkeit betrachtet und nicht als eine soziale Konstruktion
von Wirklichkeit. Darüber hinaus werden informale Rollen bei den
Arbeitsabläufen, -regeln und -strukturen einer Redaktion völlig
ausgeblendet.
Stattdessen sollten die “Gatekeeper” und ihre Kollegen als Menschen
und Persönlichkeiten ernst genommen werden. So müssen neben formalen
Mitglieds- und Arbeitsrollen auch informale Einflüsse berücksichtigt
werden. Außerdem sollten Ergebnisse anderer Forschungsbereiche,
wie der Wahrnehmungspsychologie und der Mediaforschung, in der
künftigen “Gatekeeping”-Forschung berücksichtigt werden.
Dieser
Aufsatz wurde veröffentlicht
in “Handbuch Journalismus und Medien”
im Universitätsverlag Konstanz (UVK), Konstanz 2005
(500 Seiten, 35,- Euro)
ISBN: 3-89669-429-4
Die hiervon abweichende
Originalfassung meines
Aufsatzes über Gatekeeping können Sie nachfolgend direkt
lesen oder sich hier herunterladen:
Aufsatz
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