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              "Newstrends: 
                Roboterjournalismus in Nachrichtenredaktionen.Wie News-Bots die Nachrichtenproduktion verändern." 
                (Stand: Mai 2018)
 Wie die 
                Digitalisierung und das Internet wird auch der Einsatz von News-Bots 
                die Nachrichtenproduktion weiter grundlegend verändern. 
                 Einerseits könnten 
                sich Arbeitsverdichtung und Personalabbau noch verschärfen. 
                Andererseits könnten Redaktionen durch News-Bots von Routineaufgaben 
                entlasten werden und dadurch Zeit für anspruchsvolle Aufgaben 
                gewinnen. Auf 
                die dadurch entstehenden neuen Anforderungen sollten sich Nachrichtenredaktionen 
                vorbereiten. Meinen Aufsatz über Roboterjournalismus in Nachrichtenredaktionen 
                können Sie nachfolgend direkt lesen oder sich hier herunterladen:Aufsatz 
                laden (22 Seiten, 123 KB) als PDF-Datei
 Von diesem ursprünglichen 
                Aufsatz habe ich auch einen gekürzten Auszug am 29. Mai 2018 
                bei EJO-Online.eu 
                veröffentlicht.   Gliederung: 1. 
                Einleitung1.1 
                Medienwandel
 2. Datenjournalismus
 3. Roboterjournalismus
 3.1 Automatische Programme zur Nachrichtennutzung
 3.2 Automatische Programme zur Nachrichtenproduktion
 3.3 Exkurs: Programme zur Nachrichtenpräsentation
 4. Ziele automatischer Nachrichtenproduktion
 4.1 Billigjournalismus ohne Journalisten
 4.2 Qualitätsjournalismus mit globalem Turbo
 4.3 Roboterjournalismus als Zukunftsmodell
 5. Ethik im Roboterjournalismus
 Fußnoten
   1. 
                Einleitung Im Mai 
                2016 habe ich unter dem Titel "Newstrends: 
                Zur Zukunft des Nachrichtenjournalismus" verschiedene 
                Thesen vorgestellt, welche neuen Anforderungen durch die Digitalisierung 
                und das Internet (insbesondere durch soziale Netzwerke) an Redaktionen 
                künftig gestellt werden. In dem Aufsatz habe ich auch angesprochen, 
                wie sich Roboterjournalismus auf die Arbeit in Nachrichtenredaktionen 
                auswirken kann. Diesen besonderen Gesichtspunkt möchte ich 
                jetzt erweitern und vertiefen. Wie damals möchte ich aber 
                betonen, dass ich nicht weiß, was die Zukunft bringen wird. 
                Ich kann aber auf eine Reihe von Einflüssen und Entwicklungen 
                hinweisen, die für die Arbeit in Nachrichtenredaktionen künftig 
                wichtig sein dürften.In diesem Text wird bei Personenbezeichnungen jeweils nur die 
                männliche Wortform verwendet (im Sinn eines generischen, 
                neutralen Maskulinums), um die Lesbarkeit des Textes zu erleichtern. 
                Wenn von Journalisten oder Nutzern die Rede ist, sind damit aber 
                immer Frauen und Männer gleichermaßen gemeint.
 
 1.1 
                Medienwandel Ende 
                der 1990er Jahre habe ich mich während meiner Promotion erstmals 
                systematisch damit beschäftigt, wie Nachrichten entstehen 
                und wie Nachrichtenredaktionen ihre Nachrichten auswählen 
                und gestalten. (1) Seither hat die Digitalisierung 
                die Arbeitsabläufe in (Nachrichten-)Redaktionen deutlich 
                erleichtert und zugleich auch beschleunigt, sodass sich die gesamte 
                Medienbranche völlig gewandelt hat. (2) 
                Texte, aber auch Audios, Bilder und Filme, lassen sich einfacher 
                und schneller elektronisch herstellen, speichern, verarbeiten 
                und übermitteln. Dadurch ist es möglich, bislang getrennte 
                Arbeitsaufgaben wie Textverarbeitung und Audio- oder Bildbearbeitung 
                an einem Arbeitsplatz zu vereinen. Trotz aller Vorteile, brachte 
                die Digitalisierung der Redaktionsarbeit aber auch bedeutende 
                Nachteile mit sich. (3) Zum einen wurden überall 
                Arbeitsplätze abgebaut und zusammengeführt, wie die 
                Stellen von Korrektoren und Schriftsetzern bei Zeitungen, die 
                bis dahin einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung 
                geleistet hatten. Und zum anderen mussten Nachrichtenredakteure 
                oft zusätzliche Aufgaben übernehmen, wie die von Nachrichtensprechern 
                und Technikern im Hörfunk, wodurch die Arbeitsbelastung gestiegen 
                ist. Auch die rasche Verbreitung des Internets hat dazu 
                beigetragen, die gesamte Medienbranche völlig zu verändern. 
                (4) Neben dem Print- und Rundfunk-Journalismus 
                ist mit dem Online-Journalismus ein völlig neuer Medienbereich 
                entstanden, der mit bisherigen (Nachrichten-)Angeboten konkurriert. 
                Hierbei haben soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter für 
                die Redaktionen eine besondere Bedeutung. (5)Der Wandel im (Nachrichten-)Journalismus stellt die Redaktionen 
                ständig vor neue Anforderungen, auf die sie sich frühzeitig 
                einstellen sollten. Hierzu gehört unter anderem die wachsende 
                Bedeutung von Datenjournalismus und Roboterjournalismus.
    2. 
                Datenjournalismus Die 
                Recherche und Aufbereitung von Informationen mit Mitteln des Datenjournalismus 
                wird immer häufiger auch bei der Produktion von Nachrichtenangeboten 
                eingesetzt. Hierfür werden große Datenmengen 
                ausgewertet und nach Informationen mit Nachrichtenwert untersucht. 
                (6) Voraussetzung ist, dass die zugrunde liegenden 
                Daten möglichst genau, klar strukturiert und vollständig 
                sind. Die Ergebnisse werden nicht nur in Berichten und Meldungen 
                veröffentlicht, sondern zum besseren Verständnis auch 
                meist in Grafiken, die bei Online-Angeboten zudem häufig 
                animiert und interaktiv sind (Datenvisualisierung). Beispiele 
                für aufwändige Recherchen und Veröffentlichungen 
                im Datenjournalismus sind das "Betongold"-Spezial des 
                Spiegel über Eigenheime als Altersvorsorge (7) 
                oder die Projekte "Hilfe im Notfall" und "Klinik-Check 
                Südwest" des Südwestrundfunks zur Notfall- und 
                Krankenhausversorgung in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. 
                (8)Datenjournalismus ist aber nicht nur für langfristige Projekte 
                interessant, sondern kann auch in die tagesaktuelle Berichterstattung 
                von Nachrichtenredaktionen eingebunden werden. So lassen sich 
                Schadstoff- und Wetterdaten automatisch zu Nachrichtenmeldungen 
                samt entsprechenden Grafiken aufbereiten. Beispiele hierfür 
                sind der tägliche "Feinstaub-Monitor" im Online-Angebot 
                der Berliner Morgenpost (9) oder die verschiedenen 
                Wetter-Portale im Internet, (10) deren Texte 
                und Grafiken auch bei zahlreichen Nachrichtenangeboten im Netz 
                zu finden sind. Weitere Themenbereiche, um vorhandene große 
                Datenmengen mit Mitteln des Datenjournalismus automatisch für 
                Nachrichtenmeldungen zu nutzen, sind Finanzdaten, Lottozahlen, 
                Sportergebnisse oder Verkehrsdaten.
 Die technische Entwicklung geht aber schon über solche Anwendungen 
                im Datenjournalismus hinaus. Mittlerweile werden im sogenannten 
                Roboterjournalismus automatische Texterstellungsprogramme (Nachrichten-Bots) 
                eingesetzt, die nicht bloß Daten auswerten und aufbereiten, 
                sondern diese darüber hinaus eigenständig zu Nachrichtentexten 
                verarbeiten. Allerdings sind die Grenzen zwischen Daten- und Roboterjournalismus 
                fließend.
   3. 
                Roboterjournalismus 3.1 
                Automatische Programme zur Nachrichtennutzung Im 
                Nachrichtenjournalismus werden inzwischen sehr unterschiedliche 
                automatische Programme eingesetzt, ohne dass man immer von Nachrichten-Bots 
                sprechen sollte. So muss man sie von automatischen Assistenzprogrammen 
                abgrenzen, die viele Menschen als Anwendungen bei Smartphones 
                für die Nachrichtennutzung kennen. Solche Apps wie Apples 
                Siri (Speech Interpretation and Recognition 
                Interface), Googles Assistant oder Microsofts Cortana können 
                über Sprachsteuerung unter anderem personalisierte Nachrichten 
                ausgeben. (11) Die Apps arbeiten in diesem 
                Fall wie News-Aggregatoren, die im Internet bereits vorhandene 
                Nachrichtenmeldungen suchen und nach den Wünschen der Nutzer 
                automatisch zusammenstellen. Solche Nachrichtenangebote durch 
                Assistenzprogramme können nicht nur in Textform, sondern 
                zum Teil auch über Sprache ausgegeben werden. Für Nachrichtenredaktionen 
                ist in diesem Zusammenhang wichtig, dass sie (wie für Suchmaschinen 
                und soziale Netzwerke) ihre Angebote auch für solche Assistenten 
                optimieren.Daneben werden auch automatische Dialogprogramme immer 
                bedeutsamer, die den Nutzern über Instant Messenger-Dienste 
                wie WhatsApp, Telegram oder Facebook Messenger aktuelle Nachrichten 
                oder andere Informationen in Gesprächsform (als sogenannten 
                Chat) anbieten. Solche Apps wie Quartz, Resi oder Novi (12) 
                können über Textsteuerung personalisierte Nachrichten 
                ausgeben, und ihre Nachrichtendialoge werden häufig mit Fotos, 
                Bewegtbildern (GIFs) und kurzen Videos angereichert. Die Apps 
                arbeiten in diesem Fall wie (Nachrichten-)Chat-Bots, die Informationen 
                zu Nachrichtenthemen nach entsprechenden Fragen der Nutzer automatisch 
                in Form von Antworten ausgeben. (Bots sind Programme, die automatisch 
                anhand festgelegter Algorithmen bestimmte Aufgaben erfüllen.) 
                Solche Nachrichtenangebote durch Dialogprogramme werden bislang 
                nur in Textform ausgegeben, es wäre aber grundsätzlich 
                auch über Sprache möglich. Für Nachrichtenredaktionen 
                ist in diesem Zusammenhang wichtig, dass sie ihre Angebote für 
                die Gesprächsform optimieren (Conversational Journalism). 
                (13)
 Solche (Nachrichten-)Chat-Bots muss man von ähnlich arbeitenden 
                automatischen Werbeprogrammen in sozialen Netzwerken wie 
                Twitter abgrenzen (sogenannten Social-Bots). Diese reagieren auf 
                bestimmte Stichworte (wie Hashtags) mit programmierten Informationen 
                und können in Gesprächsform sogar auf Nachfragen reagieren. 
                Social-Bots werden häufig über echt wirkende Nutzerkonten 
                mit attraktivem Profilbild, glaubwürdiger Selbstbeschreibung 
                und realistischen Postings betrieben, sodass sie kaum als automatische 
                Bots zu erkennen und von menschlichen Nutzern zu unterscheiden 
                sind. Im Gegensatz zu Chat-Bots mit informativer oder journalistischer 
                Zielsetzung werden Social-Bots aber meist eingesetzt, um in sozialen 
                Netzwerken kommerzielles Marketing oder politische Agitation zu 
                betreiben. Beispiele für letzteres sind der Einsatz von Social-Bots 
                in den Wahlkämpfen 2016 zum Brexit-Referendum im Vereinigten 
                Königreich und zur Präsidentschaftswahl in den Vereinigten 
                Staaten. (14) Solche Agitations- oder Marketinginhalte 
                von Werbeprogrammen werden bislang nur in Textform ausgegeben, 
                es wäre aber grundsätzlich auch über Sprache möglich. 
                Für Nachrichtenredaktionen ist in diesem Zusammenhang wichtig, 
                dass sie Informationen von Social-Bots nicht ungeprüft übernehmen.
   3.2 
                Automatische Programme zur Nachrichtenproduktion Neben 
                den beschriebenen Assistenz- und Dialogprogrammen für Nutzer 
                (sowie Werbeprogrammen) gibt es auch automatische Programme, die 
                Redaktionen bei der Nachrichtenproduktion unterstützen. Die 
                Arbeit mit solchen automatischen, journalistischen Texterstellungsprogrammen 
                wird häufig als Roboterjournalismus bezeichnet, wobei man 
                statt dem Begriff "Roboter" besser "Bot" verwenden 
                sollte. (Bots sind wie erwähnt Programme, die automatisch 
                anhand festgelegter Algorithmen bestimmte Aufgaben erfüllen.) 
                Der Einsatz solcher Nachrichten-Bots (oder News-Bots) hat ähnlich 
                wie im Datenjournalismus zur Voraussetzung, dass die zugrunde 
                liegenden Daten möglichst genau, klar strukturiert und vollständig 
                sind. (15) Sie können jedoch nicht nur 
                zahlengeprägte Meldungen zu Finanzdaten, Lottozahlen, Sportergebnissen, 
                Schadstoff- und Wetterdaten oder Verkehrsdaten erstellen. Häufige 
                Einsatzbereiche sind Themen, die Redakteure wegen zu wenig Zeit 
                oder zu kleiner Zielgruppe nicht kostengünstig selbst bearbeiten 
                können. Beispiele hierfür sind (über Finanzdaten 
                hinausgehende) Wirtschaftsmeldungen zu kleineren Unternehmen und 
                (über Spielergebnisse hinausgehende) Sportmeldungen zu Kreisligen 
                oder Randsportarten. Es ist aber auch möglich, Nachrichten-Bots 
                für Lokalmeldungen oder Promi-News einzusetzen.Im englisch-sprachigen Markt sind unter anderem die Unternehmen 
                Automated Insights und Narrative Science aus den USA sowie Urbs 
                Media aus Großbritannien tätig. (16) 
                So erstellt Automated Insights mit seinem Programm Wordsmith automatisch 
                Wirtschafts- und Sportmeldungen für die Nachrichtenagentur 
                Associated Press (AP). Mit Wordsmith wurden für AP und andere 
                Kunden schon 2014 mehr als eine Milliarde Texte produziert, die 
                Kosten betrugen damals nur noch wenige Cent pro Meldung. (17) 
                Auch in Europa erzeugten 2017 mindestens sieben Nachrichtenagenturen 
                einen Teil ihrer Texte automatisch mit News-Bots, um ihre Berichterstattung 
                auszuweiten. (18) So arbeiten Urbs Media und 
                die britische Nachrichtenagentur Press Association (PA) im Projekt 
                Radar zusammen, um bis zu 30.000 Lokalmeldungen im Monat zu erstellen. 
                (19) Hierfür werden nationale Statistiken 
                etwa aus den Themenbereichen Bildung oder Gesundheit automatisch 
                auf einzelne Regionen und Orte in Großbritannien heruntergebrochen, 
                um daraus Nachrichten mit lokalen Zahlen zu produzieren.
 Im deutsch-sprachigen Raum gibt es unter anderem Retresco aus 
                Berlin, Sportplatz Media aus Hamburg, Aexea aus Stuttgart und 
                Text-on aus Meckenheim. (20) Die Software-Unternehmen 
                Retresco und Sportplatz Media erzeugen mit ihrem Programm Textengine 
                für Kunden wie das Sportmagazin Kicker automatisch Vor- und 
                Nachberichte von den Fußballspielen aller deutschen Ligen. 
                Nach Unternehmensangaben ist textengine in der Lage, in einer 
                Stunde etwa 30.000 Texte zu produzieren. (21) 
                Aexea erstellt mit seiner Software AX Semantics zweimal täglich 
                automatische Meldungen für das "Feinstaub-Radar" 
                im Online-Angebot der Stuttgarter Zeitung. (22) 
                Das Besondere an AX Semantics ist, dass Kunden die Texte (ein 
                Großteil sind Produktbeschreibungen für den Online-Handel) 
                in mehr als zwanzig Sprachen erhalten können – und 
                es kommen fortlaufend weitere Sprachen hinzu. (23) 
                Die Software kann nach Angaben des Unternehmens inzwischen 270 
                Texte pro Sekunde erzeugen, die Kosten liegen bei nur noch 0,2 
                Cent pro Text. (24) Der Geschäftsführer 
                von Aexea, Saim Alkan, sagte 2016 in einem Interview des Webmagazins 
                Techtag.de: "Schon jetzt gehen wir davon aus, dass wir 
                ca. 50% der Inhalte aus Tageszeitungen automatisieren können." 
                (25)
   3.3 
                Exkurs: Programme zur Nachrichtenpräsentation Übrigens 
                gibt es außerdem Ansätze, neben der Nachrichtenproduktion 
                auch die Nachrichtenpräsentation in Form von gesprochenen 
                Texten zu automatisieren. Das gilt nicht nur für die erwähnten 
                Assistenzprogramme bei Smartphones (wie Apples Siri, Googles Assistant 
                oder Microsofts Cortana), die Nachrichtentexte auch über 
                Sprache ausgeben können. Der japanische Roboterfachmann Hiroshi 
                Ishiguro stellte schon im Juni 2014 die beiden menschlich aussehenden 
                Androiden Kodomoroid und Otonaroid der Öffentlichkeit vor, 
                die speziell dafür konstruiert wurden, Fernsehnachrichten 
                zu präsentieren. (26) Und der amerikanische 
                Roboterforscher David Hanson entwickelte den humanoiden Roboter 
                Sophia, der in Fernsehshows auftrat und im Oktober 2017 auf dem 
                IoT Solutions World Congress zwei Vorträge hielt. (27) 
                Es dürfte deshalb nur eine Frage der Zeit sein, bis von News-Bots 
                automatisch produzierte Nachrichtenmeldungen auch von sprechenden 
                Maschinen vorgetragen werden. Statt von sprechenden Robotern könnten Nachrichten aber auch 
                von dreidimensionale Avataren in einem virtuellen Studio präsentiert 
                werden. Möglich wird dies durch Fortschritte in der Videobearbeitung, 
                durch die sich beliebige Gesichter samt Mimik simulieren und auf 
                andere Personen montieren lassen. Ab Dezember 2017 tauchten im 
                Internet mit Hilfe einer "Fake App" gemachte Fälschungen 
                auf, bei denen Gesichter von Prominenten in Pornofilme eingebaut 
                und von Politikern manipuliert wurden. Weil Analysemethoden künstlicher 
                neuronaler Netze für tiefgehendes Lernen (Deep Learning) 
                angewandt wurden, um diese Fälschungen (Fakes) zu erstellen, 
                nennt man sie Deep Fakes. (28) Solche 
                Fälschungen wirken zurzeit noch künstlich, aber die 
                technische Entwicklung wird wahrscheinlich zu immer realistischeren 
                Ergebnissen führen. Es besteht somit weiterhin die Gefahr, 
                dass man Deep Fakes zur Manipulation von Videos einsetzt und damit 
                unter anderem Persönlichkeits- und Urheberrechte verletzt 
                werden.
 In diesem Zusammenhang könnten Sprachsyntheseprogramme 
                wie WaveNet der britischen Google-Tochter DeepMind, VoCo von Adobe 
                oder Lyrebird eines gleichnamigen kanadischen Start-up-Unternehmens 
                schon in wenigen Jahren in der Lage sein, echte Stimmen mit synthetischer 
                Sprache perfekt zu simulieren. (29) Dabei wird 
                zunächst der Text gesprochener Sprache analysiert und diese 
                Sprache dann in einzelne Phoneme zerlegt. Auf der Grundlage von 
                zehn bis zwanzig Minuten gesprochener Sprache lassen sich beliebige 
                Texte mit der Stimme des ursprünglichen Sprechers in neue 
                gesprochene Texte umwandeln (Voice Conversion).
 Durch Sprachsyntheseprogramme entstehen vor allem im Hörfunk 
                völlig neue redaktionelle Möglichkeiten, durch die sich 
                Arbeitsabläufe weiter erleichtern und beschleunigen ließen: 
                So könnten die Nachrichtentexte künftig von einer synthetischen, 
                aber völlig natürlich klingenden Stimme präsentiert 
                werden. Reporter müssten ihre Beiträge nicht mehr selbst 
                sprechen, sondern ihre Manuskripte ließen sich mit ihrer 
                in der Redaktion hinterlegten synthetischen Stimme vertonen. Moderatoren 
                könnten auch bei Krankheit oder in der Urlaubszeit auf Sendung 
                sein, weil die Redaktion die Moderationstexte von ihrer synthetischen 
                Stimme sprechen lässt. Und Wettermeldungen ließen sich 
                von der gekauften Stimme eines Prominenten präsentieren.
 Bereits diese Beispiele für vermutlich rechtmäßige 
                Anwendungen machen deutlich, dass sich aus dem journalistischen 
                Einsatz von Sprachsyntheseprogramme ethische Fragen ergeben. Darf 
                eine Redaktion die schriftliche Stellungnahme eines Ministers 
                von seiner synthetischen Stimme vertonen lassen (auch wenn das 
                Ministerium die Erlaubnis erteilt hat)? Soll man die mündliche 
                Aussage eines Vorstandsvorsitzenden senden, obwohl sie möglicherweise 
                synthetisch erzeugt wurde (selbst wenn das Unternehmen sie freigegeben 
                hat)? Darf man Auszüge aus "Mein Kampf" von der 
                synthetischen Stimme Adolf Hitlers vortragen lassen (sogar wenn 
                Text und Stimme rechtlich gemeinfrei sind)? Laut einer nicht repräsentativen 
                Umfrage der Radiojournalistin Sandra Müller unter Kollegen 
                gibt es gegen den Einsatz von Sprachsyntheseprogramme wie VoCo 
                im Hörfunk große Vorbehalte: "Zehn der elf 
                beschriebenen Einsatz-Szenarien schienen ihnen grundsätzlich 
                "nicht in Ordnung". Viele hielten den Einsatz von VoCo 
                jeweils nur dann für okay, wenn die Hörer auch darüber 
                informiert werden. Eine überwältigende Mehrheit der 
                Umfrageteilnehmer wünscht sich klare und transparente Regeln 
                für den Einsatz von VoCo im Radio. Viele schlagen einen generellen 
                Verzicht vor." (30) Darüber 
                hinaus besteht auch hier grundsätzlich die Gefahr, dass man 
                Sprachsyntheseprogrammen zur Manipulation gesprochener Sprache 
                einsetzt und damit unter anderem Persönlichkeits- und Urheberrechte 
                verletzt werden.
 Als Zwischenfazit lässt sich festhalten, dass durch 
                automatische Texterstellungsprogramme immer mehr Themenbereiche 
                in Nachrichten von News-Bots verarbeitet werden können. Durch 
                die Verbindung von Texterstellungs- mit Sprachsynthese- und Deep-Fake-Programmen 
                werden auch vollkommen automatisch produzierte Radio- und Fernsehnachrichten 
                möglich.
   4. 
                Ziele automatischer Nachrichtenproduktion Die 
                Vorteile von automatischen gegenüber menschlichen Textproduzenten 
                sind offenkundig: Nachrichten-Bots werden nie krank, müde 
                oder urlaubsreif, sie machen bei korrekter Programmierung keine 
                Fehler und sie können in kurzer Zeit riesige Textmengen erzeugen. 
                Die beiden wichtigsten Ziele automatischer Textproduktion 
                mit Hilfe von Bots sind also, den Personalaufwand zu senken und 
                den Textausstoß zu erhöhen. Dies ist vor allem dort 
                sinnvoll, wo eine einfach zu verarbeitende, große Datenmenge 
                vorhanden ist und wo viele ähnliche Texte produziert werden 
                können beziehungsweise viele kleine Zielgruppen erreicht 
                werden sollen. Wie bereits erwähnt, lassen sich beispielsweise 
                Produktbeschreibungen für den Online-Handel mittels automatischer 
                Textproduktion sehr preiswert und in großer Zahl erstellen. 
                Und im (Nachrichten-)Journalismus werden Wirtschafts- und Sportmeldungen 
                bereits im großen Stil automatisch erzeugt – und weitere 
                Themenbereiche wie Lokalmeldungen oder Promi-News sind möglich.Wie die Digitalisierung und das Internet wird auch der Einsatz 
                von News-Bots die Nachrichtenproduktion weiter grundlegend verändern. 
                Aufgrund der bereits im Abschnitt "1.1 Medienwandel" 
                geschilderten Erfahrungen ist zu erwarten, dass die Medienunternehmen 
                vorrangig auf die Senkung von Personalkosten und weniger auf die 
                Sicherung der Produktqualität setzen werden. Demgegenüber 
                könnten Nachrichtenredaktionen durch News-Bots von Routineaufgaben 
                entlastet werden und dadurch Zeit für anspruchsvolle Aufgaben 
                wie Analysen, Kreativität und Recherchen gewinnen. Der Einsatz 
                von Nachrichten-Bots dürfte sich somit im Spektrum zwischen 
                zwei Extremmodellen bewegen, die insbesondere im Online-Journalismus 
                wie folgt aussehen könnten.
    4.1 
                Billigjournalismus ohne Journalisten  So 
                sind einerseits Online-Angebote denkbar, deren (Nachrichten-)Seiten 
                vollständig automatisch mit Texten von Nachrichtenagenturen 
                und von News-Bots gefüllt werden. Während politische 
                Themen wahrscheinlich vor allem durch Agenturmeldungen abgedeckt 
                werden könnten, ließen sich Wirtschafts- und Sportmeldungen 
                auch durch Nachrichten-Bots erstellen. Außerdem könnten 
                Bots vor allem zahlengeprägte Servicemeldungen zu Börsenkursen, 
                Lottozahlen, Schadstoff- oder Wetterdaten zuliefern. Die Gewichtung 
                der Meldungen und Themen in einem solchen Online-Angebot wäre 
                ebenfalls weitgehend automatisch möglich. Politikmeldungen 
                der Nachrichtenagenturen würden in der Regel übergeordnet 
                platziert, diese Regel könnte durch eine geschickte Programmierung 
                aber auch gezielt gebrochen werden. So ließen sich von Nachrichten-Bots 
                erstellte Sportmeldungen übergeordnet platzieren, sobald 
                es zum Beispiel überraschende Spielergebnisse gibt oder eine 
                Zusammenfassung des aktuellen Spieltages der Fußball-Bundesliga 
                vorliegt.Über ein solches Online-Angebot könnten zeit- und zielgruppenoptimiert 
                große Mengen an Nachrichtentexten verbreiten werden, die 
                sich zu niedrigen Kosten erstellen ließen. Sofern es bei 
                dieser vollständig automatisierten Programmierung zu Doppelungen 
                oder Fehlern käme, wäre dies zugunsten der Kostensenkung 
                hinzunehmen. Dagegen müsste ein besonderes Augenmerk darauf 
                gelegt werden, die Texte automatisch für Suchmaschinen zu 
                optimieren und über soziale Netzwerke zu verbreiten. (Nachrichten-)Redaktionen, 
                die News-Bots vorrangig zur Senkung von Personalkosten einsetzen, 
                könnten im Extremfall sogar völlig ohne Journalisten 
                auskommen. Technische Fachleute wie Computerlinguisten, Datenanalysten 
                oder Programmierer wären für ein vollständig automatisiertes 
                Nachrichtenangebot wichtiger als Redakteure. Hier stellt sich 
                die grundsätzliche Frage, ob man in einem solchen Fall überhaupt 
                noch von "Journalismus" und "Redaktionen" 
                sprechen könnte.
  4.2 
                Qualitätsjournalismus mit globalem Turbo  Anderseits 
                sind Online-Angebote möglich, bei denen Nachrichten-Bots 
                ein wesentlicher Baustein in einer internationalen Verbreitungsstrategie 
                von Qualitätsmedien sind. Für einen solchen bot-unterstützten 
                Qualitätsjournalismus könnten sich die Nachrichtenredakteure 
                auf fachkundig einordnende, originell geschriebene, sorgfältig 
                recherchierte Beiträge konzentrieren. Inhalte, die nur wenig 
                Einordnung, Originalität und Recherche benötigen, ließen 
                sich dagegen von News-Bots erstellen und würden die journalistischen 
                Qualitätsbeiträge nur ergänzen. Diese "Ergänzungen" 
                könnten dabei aber quantitativ deutlich zahlreicher sein, 
                als die von Menschen geschriebenen Texte. Während beispielsweise 
                Redakteure die Analysen und Kommentare zu einigen Spitzenspielen 
                des aktuellen Spieltages der Fußball-Bundesliga schreiben, 
                würden Bots die Spielberichte und Tabellen für hunderte 
                Begegnungen von der Ersten Bundesliga bis hinab zu den Kreisligen 
                zuliefern.Auch in anderen Themenbereichen könnten Hintergrundberichte, 
                Interviews und Reportagen von Journalisten automatisch durch Agenturmeldungen 
                und News-Bot-Texte ergänzt werden. In einem entsprechenden 
                Online-Angebot ließen sich exklusive Politikrecherchen von 
                Hauptstadt-Korrespondenten durch automatisch zugeordnete Agenturmeldungen 
                anreichern. Hintergründige Unternehmensanalysen von Wirtschaftsredakteuren 
                könnten durch automatisch produzierte Finanzmeldungen und 
                Börsenberichte von News-Bots ergänzt werden. Eine solche 
                Mischung aus hochwertigen Qualitätstexten und preiswerter 
                Massenware ließe sich bei entsprechender Programmierung 
                vermutlich auch international erfolgreich vermarkten. Online-Angebote 
                von deutschen Qualitätsmedien über Bundespolitik, DAX-Unternehmen 
                oder den FC Bayern München würden auch international 
                ausreichend Leser finden, wenn das Gesamtpaket sowohl die Standardmeldungen 
                als auch die exklusiven Analysen und Hintergründe bietet. 
                Als Zielgruppe wären zahlungskräftige Politikinteressierte, 
                Wirtschaftsexperten und auch Fußballfans zum Beispiel in 
                Nordamerika, in Ostasien und im arabischen Raum denkbar.
 Bei einem solchen Online-Angebot wäre wichtig, dass die Texte 
                zeit- und zielgruppenoptimiert in der jeweiligen Landessprache 
                der Zielländer angeboten werden. Dabei könnten die Massentexte 
                der Nachrichtenagenturen und News-Bots vergleichsweise einfach 
                und automatisch in mehreren Sprachen produziert und für Suchmaschinen 
                optimiert werden. Lediglich die verhältnismäßig 
                geringe Zahl von Qualitätstexten des Online-Angebots müssten 
                von Menschen übersetzt werden (wobei auch hier die Unterstützung 
                durch eine Software sinnvoll wäre). Qualitätsmedien 
                könnten auf diese Weise im Nachrichtenmarkt nicht nur regional 
                oder national, sondern auch international wettbewerbsfähig 
                sein.
  4.3 
                Roboterjournalismus als Zukunftsmodell Die 
                beiden beschriebenen Extremmodelle grenzen nur das Spektrum ab, 
                in dem sich der Einsatz von Nachrichten-Bots im Online-Journalismus 
                bewegen könnte. Es sind auch viele andere (Zwischen-)Modelle 
                denkbar, etwa wenn Redaktionen die Pflege ihrer Online-Angebote 
                nachts oder am Wochenende an Nachrichten-Bots übergeben. 
                In solch einem Fall müsste der Einsatz von News-Bots eine 
                Alarmfunktion beinhalten, welche bei Eilmeldungen von Nachrichtenagenturen 
                oder außergewöhnlichen Bot-Daten die Bereitschaftsredakteure 
                benachrichtigt und auf mögliche wichtige Ereignisse hinweist.Es ist zu erwarten, dass sich der bot-unterstützte Journalismus 
                in Zukunft auf immer mehr Einsatzmöglichkeiten und Themenbereiche 
                ausweitet. Darüber hinaus könnte in einigen Jahren auch 
                der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus 
                möglich werden. Der Wandel im (Nachrichten-)Journalismus 
                und die wachsende Bedeutung von Roboterjournalismus stellen Redaktionen 
                vor neue Anforderungen, auf die sie sich frühzeitig einstellen 
                sollten. Dieser Wandel wird nicht nur von Medien-, sondern auch 
                von Internetunternehmen vorangetrieben. So fördert Google 
                mit seinem News Lab und seiner Digital News Initiative redaktionelle 
                und technische Innovationen im Journalismus. (31)
 Wie bereits beschrieben ist eine Voraussetzung für den Einsatz 
                von Nachrichten-Bots, dass die zugrunde liegenden Daten möglichst 
                genau, klar strukturiert und vollständig vorliegen. (Nachrichten-)Redakteure 
                werden also zunehmend mit technischen Fachleuten wie Computerlinguisten, 
                Datenanalysten oder Programmierern zusammenarbeiten müssen. 
                Journalisten, die sogar Kenntnisse auf solchen Gebieten mitbringen, 
                werden auf dem Arbeitsmarkt einen Vorteil haben.
 Nachrichtenredaktionen können durch News-Bots einerseits 
                von Routineaufgaben entlastet werden und andererseits Zeit für 
                anspruchsvolle Aufgaben wie Analysen, Kreativität und Recherchen 
                gewinnen. Nachrichten-Bots sind nicht in der Lage, quellenkritisch, 
                phantasievoll oder investigativ zu arbeiten (und können das 
                auch für absehbare Zeit nicht). Die erfolgversprechendste 
                Strategie im Konkurrenzkampf mit Bots ist für Journalisten 
                also, sich vom Termin- und Verlautbarungsjournalismus zu verabschieden 
                und auf fachkundig einordnende, originell geschriebene, sorgfältig 
                recherchierte Beiträge zu besinnen. Wenn Redakteure wieder 
                auf diese journalistischen Tugenden setzen, werden sie weitgehend 
                unersetzbar bleiben.
   5. 
                Ethik im Roboterjournalismus Die 
                wachsende Bedeutung von Roboterjournalismus sollte nicht zu dem 
                Trugschluss führen, dass dadurch die Berichterstattung im 
                Allgemeinen oder die Nachrichten im Besonderen automatisch neutraler 
                oder objektiver werden. Daten sind keineswegs neutral, weil sie 
                jeweils in ihren Zusammenhängen betrachtet und richtig interpretiert 
                werden müssen. Der Journalist Alexander Fanta betont: "Roboterjournalismus 
                wird nie völlig neutral sein, denn die Vorlagen, auf deren 
                Basis die Software Texte schreibt, zeigen die politischen Neigungen 
                ihrer menschlichen Erzeuger. Das ist schwer zu umgehen, denn wenn 
                der Algorithmus eine Schlagzeile wählt, muss er unweigerlich 
                eine Seite der Geschichte der anderen bevorzugen." (32) 
                Redaktionen sollten deshalb beim Einsatz von Nachrichten-Bots 
                die Datenquellen offenlegen und die Zuverlässigkeit der Daten 
                regelmäßig prüfen. Grundsätzlich sollte die 
                Arbeit von Nachrichten-Bots auch im laufenden Routinebetrieb ständig 
                überwacht werden.Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der Frage, in welchem Ausmaß 
                und in welchen Bereichen sich die automatische Textproduktion 
                mit Hilfe von Nachrichten-Bots durchsetzen wird, ist deren Akzeptanz 
                durch die Nutzer. Es ist allerdings zu erwarten, dass die meisten 
                Menschen die Texte von automatischen und menschlichen Produzenten 
                gar nicht unterscheiden können. Im Gegenteil: Studien belegen, 
                dass viele Nutzer die Texte von News-Bots sogar glaubwürdiger 
                und informativer finden, als die von Journalisten. (33) 
                Redaktionen sollten Ihre Nutzer dennoch darüber informieren, 
                welche Texte mit Hilfe eines Nachrichten-Bots erstellt wurden. 
                Das Vertrauen in die Medien, insbesondere in den bot-unterstützten 
                Journalismus, kann nur durch Transparenz bewahrt werden.
 Die Nachrichtenrecherche mit Hilfe des Datenjournalismus und die 
                Nachrichtenproduktion mit Hilfe von Roboterjournalismus stellen 
                die Redaktionen also vor neue ethische Anforderungen. (34) 
                Dabei müssen Nachrichtenredaktionen nicht nur journalistische, 
                sondern auch andere Gesichtspunkte berücksichtigen:
               
                 
                  Überprüfen Sie, ob die Ihren Texten zugrunde liegenden 
                  Daten zuverlässig sind! 
                 
                  Vergewissern Sie sich, dass Sie die Rechte an der Nutzung der 
                  Daten haben! 
                 
                   
                   
                    Legen Sie die Datenquellen offen, auf deren Grundlage die 
                    Texte erstellt wurden! 
                 
                  Informieren Sie Ihre Nutzer darüber, welche Texte mit Hilfe 
                  eines Nachrichten-Bots erstellt wurden!Erklären Sie 
                Ihren Nutzern, weshalb Sie Texte mit Hilfe eines Nachrichten-Bots 
                erstellen lassen!Informieren Sie Ihre 
                Hörer und Zuschauer auch darüber, wenn Sie Sprachsynthese- 
                oder Deep-Fake-Programme einsetzen! 
                 
                  Erklären Sie Ihren Hörern und Zuschauern, weshalb 
                  Sie Sprachsynthese- oder Deep-Fake-Programme einsetzen! 
                 
                  Überwachen Sie fortlaufend, ob Ihr Nachrichten-Bot zuverlässig 
                  arbeitet! 
                Verwenden 
                  Sie Nachrichten-Bots, um sich von Routineaufgaben zu entlasten 
                  und Zeit für anspruchsvolle Aufgaben zu gewinnen! 
                 
                  Nutzen Sie Nachrichten-Bots nicht vorrangig, um Personalkosten 
                  zu senken, sondern um die Produktqualität zu sichern!  
               Bei 
                letzterem sollte beachtet werden, dass Datenjournalismus und Roboterjournalismus 
                die Arbeit von Nachrichtenjournalisten erleichtern und beschleunigen 
                können, aber vermutlich (wie frühere Entwicklungen von 
                Digitalisierung und Internet auch) zu Arbeitsverdichtung und Personalabbau 
                führen. Dieser Prozess sollte von Redaktionen nicht nur erlitten, 
                sondern aktiv gestaltet werden. Journalisten sollten nicht versuchen, 
                Nachrichten-Bots zu besiegen, sondern lernen, mit ihnen zu arbeiten.   Fußnoten  (1) 
                Vgl. Stefan Frerichs: Bausteine einer systemischen Nachrichtentheorie. 
                Konstruktives Chaos und chaotische Konstruktionen. Wiesbaden 2000 (2) 
                Vgl. Jörg Becker: Die Digitalisierung von Medien und Kultur. 
                Wiesbaden 2013; Maren Hartmann / Wimmer, Jeffrey (Hg.): Digitale 
                Medientechnologien. Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Reihe Medien 
                Kultur Kommunikation, Wiesbaden 2011; Die Medienanstalten ALM 
                (Hg.): Digitalisierungsbericht 2015. Digitale Weiten, analoge 
                Inseln - Die Vermessung der Medienwelt. Berlin 2015 (online: https://www.die-medienanstalten.de/); 
                Gerd Pasch: Digitalisierung der Medien. in: Bundeszentrale für 
                Politische Bildung: Aus Politik und Zeitgeschichte. Digitalisierung 
                des Alltags. Heft 42/2003, S. 21 ff. (online: http://www.bpb.de/) (3) 
                Vgl. Leif Kramp / Novy, Leonard / Ballwieser, Dennis / Wenzlaff, 
                Karsten (Hg.): Journalismus in der digitalen Moderne. Einsichten, 
                Ansichten, Aussichten. Wiesbaden 2013; Michael Schröder / 
                Schwanebeck, Axel (Hg.): Qualität unter Druck: Journalismus 
                im Internet-Zeitalter. Baden-Baden 2011; Werner Thiede: Digitaler 
                Turmbau zu Babel: Der Technikwahn und seine Folgen. München 
                2015, S. 99 (4) 
                Vgl. Nicolas Clasen: Der digitale Tsunami: Das Innovators Dilemma 
                der traditionellen Medienunternehmen oder wie Google, Amazon, 
                Apple & Co. den Medienmarkt auf den Kopf stellen. Selbstverlag, 
                München 2013; Peter Glotz / Meyer-Lucht, Robin (Hg.): Online 
                gegen Print. Zeitung und Zeitschrift im Wandel. Reihe Medien und 
                Märkte, Band 12, Konstanz 2004; Heinrich-Böll-Stiftung 
                (Hg.): Öffentlichkeit im Wandel. Medien, Internet, Journalismus. 
                Reihe zu Bildung und Kultur, Band 11, Berlin 2012 (online: https://www.boell.de/); 
                Stephan Weichert / Kramp, Leif (Hg.): Wozu noch Zeitungen? Wie 
                das Internet die Presse revolutioniert. Göttingen 2009 (5) 
                Vgl. Michael Ehlers: Kommunikationsrevolution Social Media. Selbstverlag, 
                Bamberg 2013; Stefan Primbs: Social Media für Journalisten. 
                Redaktionell arbeiten mit Facebook, Twitter & Co. Reihe Journalistische 
                Praxis, Wiesbaden 2016; Jan-Hinrik Schmidt: Social Media. Reihe 
                Medienwissen kompakt, Wiesbaden 2013 (6) 
                Vgl. Vgl. Tom Felle / Mair, John / Radcliffe, Damian (Hg.): Data 
                Journalism. Inside the Global Future. Bury St. Edmunds 2015; Jonathan 
                Gray / Chambers, Lucy / Bounegru, Liliana: The Data Journalism 
                Handbook. Sebastopol (Calif.) 2012 (online: http://datajournalismhandbook.org/); 
                Blasius Andreas Kawalkowski: Mit Daten Geschichten erzählen. 
                Von ein paar Zahlen zur interaktiven Visualisierung. Hamburg 2013Vgl. zu Datenjournalismus außerdem http://www.datenjournal.de/;
 http://datenjournalismus.net/;
 http://datenjournalist.de/
 (7) 
                Vgl. zum Betongold-Spezial des Spiegelhttp://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/betongold-wie-viel-pflege-bekommen-sie-fuer-ihr-eigenheim-a-1049936.html
 (8) 
                Vgl. zu den Projekten "Hilfe im Notfall" und "Klinik-Check 
                Südwest" des Südwestrundfunkshttps://www.swr.de/hilfeimnotfall/
 https://www.swr.de/klinikcheck/
 (9) 
                Vgl. zum Feinstaub-Monitor der Berliner Morgenposthttp://www.morgenpost.de/berlin/article127420411/Wo-die-Feinstaub-Belastung-in-Berlin-am-hoechsten-ist.html
 (10) 
                Vgl. zu Wetterseiten im Internethttp://www.wetter.com/;
 http://www.wetter.de/;
 http://www.wetteronline.de/
 (11) 
                Vgl. hierzu https://www.apple.com/de/ios/siri/;https://assistant.google.com/;
 http://windows.microsoft.com/de-de/windows-10/getstarted-what-is-cortana
 (12) 
                Vgl. hierzu https://qz.com/613700/its-here-quartzs-first-news-app-for-iphone/http://resiapp.io/
 https://www.tagesschau.de/inland/novi-103.html
 (13) 
                Vgl. Johannes Klingebiel: What ist Conversational Journalism?, 
                medium.com, 14. Februar 2016 (online: https://medium.com/); 
                Tobias Lenartz: Küchenzuruf 2.0 – Resi, Quartz und 
                der Conversational Journalism, torial.com, 27. September 2016 
                (online: http://get.torial.com/) 
                 (14) 
                Vgl. Philip N. Howard / Kollanyi, Bence: Computational Propaganda 
                during the UK-EU Referendum, Oxford 2016 (online: https://arxiv.org/); 
                Bence Kollanyi / Howard, Philip N. / Woolley, Samuel C.: Bots 
                and Automation over Twitter during the U.S. Election, Oxford 2016 
                (online: http://comprop.oii.ox.ac.uk/)Vgl. zum Einsatz von Bot-Netzen für politische Agitation 
                außerdem
 http://botswatch.de/;
 http://politicalbots.org/
 (15) 
                Vgl. David Caswell / Dörr, Konstantin: Automated Journalism 
                2.0: Event-driven narratives. From simple descriptions to real 
                stories. Universität Zürich, Zürich 2017 (online: 
                http://www.zora.uzh.ch/); 
                Andreas Graefe: Guide to Automated Journalism. Columbia Journalism 
                School, New York (N.Y.) (online: https://legacy.gitbook.com/) 
                 (16) 
                Vgl. hierzu https://automatedinsights.com/https://www.narrativescience.com/
 http://www.urbsmedia.com/
 (17) 
                Vgl. Lars Jensen: Die Schreib-Maschinen. in: brand eins, Heft 
                7/2015, S. 100 ff. (online: http://www.brandeins.de/) 
                 (18) 
                Vgl. Alexander Fanta: Putting Europe’s Robots on the Map. 
                Automated journalism in news agencies. Reuters Institute Fellowship 
                Paper, Oxford 2017 (online: https://reutersinstitute.politics.ox.ac.uk/) 
                 (19) 
                Vgl. Alexander Fanta: Roboterjournalisten retten die Lokalpresse. 
                Wer rettet uns?, netzpolitik.org, 16. März 2018 (online: 
                https://netzpolitik.org/) 
                 (20) 
                Vgl. hierzu https://www.retresco.de/http://www.sportplatz-media.com/
 https://www.ax-semantics.com/
 http://www.text-on.de/
 (21) 
                Vgl. http://www.sportplatz-media.com/portfolio-view/textengine/ 
                 (22) 
                Vgl. zum Feinstaub-Radar der Stuttgarter Zeitunghttps://www.stuttgarter-zeitung.de/feinstaub;
 Vgl. außerdem Sonja Peteranderl: Die Robo-Redaktionen. in: 
                Journalist, Das Medienmagazin, 68. Jg., Heft 3/2018, Bonn / Hamburg, 
                März 2018, S. 61 ff.
 (23) 
                Vgl. https://www.ax-semantics.com/de/nlg-cloud/multiple-language-grammar.html 
                 (24) 
                Vgl. https://www.ax-semantics.com/de/nlg-cloud/the-nlg-software-tool.html 
                 (25) 
                Siehe Lea Steinweg: Digitalisierung im Journalismus. Roboter, 
                die schreiben (Interview), techtag.de, 16. März 2016 (online: 
                http://www.techtag.de/) 
                 (26) 
                Vgl. Agence France-Presse (AFP): See it: "World's first" 
                android newscasters deliver the news in Japan. in: Daily News, 
                New York (N.Y.), Ausgabe vom 25. Juni 2014 (online: http://www.nydailynews.com/) 
                 (27) 
                Vgl. hierzu http://www.hansonrobotics.com/robot/sophia/;http://www.iotsworldcongress.com/humanoid-robot-sophia-take-part-forum-blockchain-iot-solutions-world-congress/
 (28) 
                Vgl. Gaurav Oberoi: Exploring DeepFakes. hackernoon.com, 5. März 
                2018 (online: https://hackernoon.com/)Vgl. zu Deep Fakes außerdem
 https://www.deepfakes.club/
 (29) 
                Vgl. hierzu https://deepmind.com/blog/wavenet-generative-model-raw-audio/https://theblog.adobe.com/peek-behind-the-sneaks-controversy-and-opportunity-in-innovation/
 https://lyrebird.ai/
 (30) 
                Siehe Sandra Müller: Wieviel Audio-Technik darf sein? Eine 
                Umfrage und ihre Ergebnisse. radio-machen.de, 10. Januar 2017 
                (online: https://www.radio-machen.de/) 
                 (31) 
                Vgl. https://newslab.withgoogle.com/;https://www.digitalnewsinitiative.com/
 (32) 
                Siehe Alexander Fanta: Roboterjournalisten retten die Lokalpresse. 
                Wer rettet uns?, netzpolitik.org, 16. März 2018 (online: 
                https://netzpolitik.org/) 
                 (33) 
                Vgl. Christer Clerwall: Enter the Robot Journalist. Users' perceptions 
                of automated content. in: Journalism Practice, 8. Jg., Heft 5/2014, 
                Abingdon-on-Thames, August 2014, S. 519 ff. (online: https://www.tandfonline.com/); 
                Andreas Graefe / Haim, Mario u.a.: Perception of Automated Computer-Generated 
                News. Credibility, Expertise, and Readability. München, Februar 
                2016, (online: https://www.researchgate.net/) 
                 (34) 
                Vgl. Meagan Doll: The AP Considers Ethics of Robot Journalism 
                with Automated Insights. Mediashift.com, 8. Dezember 2015 (online: 
                http://mediashift.org/); 
                Vgl. Tom Kent: An Ethical Checklist for Robot Journalism. Mediashift.com, 
                4. März 2015 (online: http://mediashift.org/)
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